Drei Achsen, bis zu 42 Meter hoch und ganze 26 Tonnen schwer- das Sonderfahrzeug der Karlsruher Berufsfeuerwehr wirkt im Hof der Feuerwache West durchaus eindrucksvoll. Für Regierungspräsidentin Nicolette Kressl ist das neue Gefährt ein Grund zur Freude. "Das ist gut angelegtes Geld", meint sie.
Neues Fahrzeug soll nicht nur bei Brandbekämpfung helfen
Ganz billig war die neue Hubrettungsbühne für die Karlsruher Feuerwehr nicht. Rund 860.000 Euro kostete die Neubeschaffung, das Land wiederum beteiligt sich mit 429.000 Euro an der Hälfte der Kosten. Mehr als 400.000 Euro sei ein außergewöhnlicher Betrag, kommentiert Markus Pulm, Oberbrandrat Branddirektion Karlsruhe, die Förderung.
Regierungspräsidentin Kressl erklärt die erhöhte Förderung damit, dass das Fahrzeug überregional eingesetzt werden könne. "Die Berufsfeuerwehr hat einen hohen Stellenwert, denn ohne sie wäre Brandschutz nicht zu leisten", meint sie, "daher unterstützt das Land die Kommunen beim Kauf von Gerätschaften."
Und was kann das neue Feuerwehrfahrzeug? Neben einem Wasser- und Schaumwerfer können die Einsatzkräfte auch auf eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Leistung von 4.500 Litern pro Minute, eine Kamera sowie auf eine Wärmebildkamera zur Bildübertragung zurückgreifen. Zwei Hubrettungsbühnen stehen im Regierungsbezirk nun zur Verfügung, das zweite befindet sich derzeit in Heidelberg.
Ein Arbeitskorb, welcher bis 500 Kilogramm tragen kann, ist ebenso verfügbar wie eine Schwerlasttrage. Das hat einen Grund: Neben dem Einsatz bei Bränden soll die neue Hubrettungsbühne auch für die Rettung schwergewichtiger Patienten eingesetzt werden, welche aus eigener Kraft die Wohnung nicht verlassen können.
Nicht jeder darf das Sonderfahrzeug bedienen
21 Personen gebe es derzeit, die für die Handhabe des Fahrzeugs ausgebildet sind, führt Pulm weiter fort. 50 bis 60 Stunden Ausbildung mussten diese absolvieren- inklusive Prüfung am Ende. Die Hubrettungsbühne sei der Berufsfeuerwehr vorbehalten, so der Oberbrandrat.
Wird diese zu einem Einsatz gerufen, gibt einiges zu beachten, bevor der Arbeitskorb in 40 Meter Höhe aufsteigen kann: So müssen beispielsweise die Bodenbeschaffenheit geprüft werden, stromführende Leitungen und die Windgeschwindigkeit beachtet werden. Stimmt alles, ist das Sonderfahrzeug nach seinem Eintreffen an der Einsatzstelle innerhalb von drei Minuten einsatzbereit.
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