Wer obdachlos wird, braucht umgehend Hilfe. Das Ziel: den Betroffenen möglichst schnell wieder ein festes Dach über dem Kopf zu bieten. Speziell im Winter und bei Kälte sind Aufenthaltsangebote, Essensausgaben und Kleiderkammern für die Obdachlosen absolut notwendig.

Sozialpension Augustiner

Die Sozialpension, getragen von der AWO, gibt es bereits seit 14 Jahren. Hier finden bis zu 37 Obdachlose gleichzeitig in Einzel- oder Doppelzimmern einen Unterschlupf –    Sozialarbeiter unterstützen die Menschen während dieser Zeit dabei, selbst an eine eigene Wohnung zu kommen.

Sozialpension Augustiner in der Sophienstraße 73.
Sozialpension Augustiner in der Sophienstraße 73. | Bild: Sophia Wagner

Nebenbei gibt es Tipps und Tricks, wie sie ihre Lebensumstände stabilisieren und eigene Zukunftsperspektiven entwickeln können. Eine Aufnahme erfolgt auf Antrag bei der Wohnungslosenhilfe in der Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe.

Adresse: Sophienstr. 73

Hotel Anker

Das Hotel Anker wird ebenfalls von der AWO getragen. Hier gibt es einen festen Wohnsitz für bis zu 31 Karlsruher. Es gibt 27 Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer für Paare. Das Ziel ist dasselbe wie beim Augustiner. Auch das Beratungsangebot ist ähnlich: Durch den Aufenthalt und die psychosoziale Beratung soll eine langfristige Verbesserung der Lebenssituation erreicht werden.

AWO Karlsruhe

Zusätzlich bietet das Hotel Anker einen Erfrierungsschutzraum für Frauen, der von Mitte Oktober bis Mitte April geöffnet ist. Zwischen 19 und 8 Uhr werden den Frauen ein warmes Bett, eine Duschmöglichkeit und die Gelegenheit zum Austausch zur Verfügung gestellt. Bis zu neun Frauen können pro Nacht aufgenommen werden. Auftraggeber ist die Stadt Karlsruhe, die das Angebot mit der Fachstelle "Wohnungssicherung" initiiert.

Adresse: Lameystr. 36

Ambulantes Wohnen "Leo 11"

Eine weitere Einrichtung der AWO bietet Obdachlosen mit körperlichen und psychischen Erkrankungen Hilfe. Im Wohnhaus „Leo 11“ gibt es zu großem Teil eine Unterkunft in Wohngemeinschaft, aber auch einige ein paar Einzelwohnungen.

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Ein Team aus Sozialarbeitern und Pflegern ist für die Bewohner da und gibt in Einzel- und Gruppengesprächen Unterstützung in allen Fragen der Alltagsbewältigung.  Die Aufnahme erfolgt bei allen drei AWO-Einrichtungen auf Antrag an die Wohnungslosenhilfe der Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe.

Wohnetage Scheffel 37

Die Einrichtung des SOZPÄDAL e.V. ist für wohnungslose Frauen mit erheblichen multiplen Erschwernissen, bei denen bereits in Anspruch genommene ambulante oder stationäre Hilfen nicht zu einer dauerhaften Überwindung der Obdachlosigkeit geführt haben. Dabei sollten die körperlichen Beeinträchtigungen nicht die Stufe des Pflegegrad 1 überschreiten.

Wohnetage Scheffel 37.
Wohnetage Scheffel 37. | Bild: Sophia Wagner

Außerdem gibt es Begleitung von Sozialpädagogen, welche sich darauf fokussiert, die eigene Selbstständigkeit in möglichem Maße aufrechtzuerhalten und, falls notwendig, eine würdige, auf Langfristigkeit angelegte obdachlosenrechtliche Unterbringung zu gewährleisten.

Im selben Gebäude befinden sich noch eine Frauenpension mit 16 Plätzen für alleinstehende wohnungslose Frauen und wohnungslose Frauen mit Kindern, sowie eine Beratungsstelle für Frauen und Paare in Wohnungsnot.

Adresse: Scheffelstr. 37

Wohnheim für alleinstehende Männer

Es wird von der Fachstelle Wohnungssicherung unterhalten und verfügt über 32 Plätze. Auch hier gibt es zusätzlich eine umfangreiche Hilfeleistung rund um alle Lebensangelegenheiten sowie Unterstützung bei Anträgen für weitere Hilfeleistungen.

Adresse: Rüppurrer Str. 23

Projekt TafF

Der Verein SOZPÄDAL e.V. bietet Frauen hier einen Platz zum Ausruhen und zum Austausch mit anderen Frauen. Es gibt eine Kaffee- und Wärmestube, Schließfächer, fachliche Beratung und Unterstützung, Spiele, Fernsehen, Zeitschriften, einen PC, Telefon, Kopierer und Fax, eine Waschmaschine und Trockner, eine Kleiderkammer sowie die Möglichkeit, zu arbeiten und sich zu qualifizieren.

Adresse: Belfortstr. 10

Tagestreff für Frauen in der Belfortstraße 10
Tagestreff für Frauen in der Belfortstraße 10 | Bild: Sophia Wagner

Tagestreff Tür

In diesem Tagesaufenthalt unterstützt das Diakonische Werk Menschen bei der Organisation ihres Lebensalltags und entwickelt mit ihnen zusammen Perspektiven für die Zukunft.

Ein Obdachloser frühstückt in einer Wohnungsloseneinrichtung (Symbolbild).
Ein Obdachloser frühstückt in einer Wohnungsloseneinrichtung (Symbolbild). | Bild: Ina Fassbender/dpa

Außerdem gibt es sanitäre Anlagen zur Körperhygiene, die Möglichkeit zur Wäschereinigung und –Trocknung sowie der Gepäckaufbewahrung, eine Essen- und Getränkeausgabe mit Küche zur Selbstversorgung, eine Kleiderausgabe über die Kleiderkammer im Haus, sowie medizinische und soziale Angebote.

Adresse: Kriegsstraße 88

IGLU Heimstiftung

Jugendliche und junge Erwachsene ohne Zuhause von ca. 14 bis 27 Jahren finden hier einen alternativen Aufenthaltsort. Sie können eine Postadresse einrichten, Kaffee trinken und frühstücken, sich zurückziehen, duschen, kochen, die Waschmaschine und Trockner benutzen, Billard, Kicker oder Dart spielen, sowie sich mit anderen austauschen.

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Außerdem gibt es Hilfsangebote von pädagogischen Fachkräften. Dazu gehören die Unterstützung bei Problemen, die Vermittlung von Unterkunftsmöglichkeiten, die Wohnungssuche, die Ausbildungs- und Jobsuche, Bewerbungen schreiben, das Verfassen von Antragsstellungen und anderen wichtigen Schriftstücken, sowie Kontakte zu anderen Einrichtungen herstellen.

In der Markgrafenstraße 21 hat die Heimstiftung zudem ihre Arbeitsprojekte angesiedelt. Hier werden erwerbslose Menschen bei der Wohnungslosigkeit, dem Zugang zu einer Beschäftigung und der Stabilisierung ihrer Lebenslage unterstützt.

Adresse: Adlerstraße 20

JUNO und NOKU

Die getrennten Notunterkünfte für junge Frauen und junge Männer von der Heimstiftung Karlsruhe sind für akut Wohnungslose zwischen 18 und 25 Jahren, die seit mindestens einem Jahr in Karlsruhe gemeldet sein müssen.

Flur im Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung Karlsruhe.
Flur im Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung Karlsruhe. | Bild: Uli Deck/Illustration

Sie bieten in jeweils vier Einzelzimmern einen bis zu achtwöchigen Aufenthalt und eine intensive sozialpädagogische Beratung. Die dauerhafte Wohnungslosigkeit soll dabei für die Zukunft vermieden werden. Eine Anfrage auf Aufnahme kann über alle sozialen Dienste und Einrichtungen gestellt werden. Die Adressen sind nicht öffentlich.

Pater-Pio-Haus

Hier in Mühlburg bekommen bis zu 100 bedürftige und wohnungslose Personen täglich ab neun Uhr ein kostenloses Frühstück und ab zwölf Uhr auch ein warmes Mittagessen. Das Hilfsangebot wird von den Schwestern des Herz-Jesu-Stifts sowie ehrenamtlichen Helfern organisiert. Die Lebensmittel für die Mahlzeiten sind Spenden von Großküchen, Supermärkten und Privatpersonen.

Adresse: Peter-und-Paul-Platz 5

Viele Arbeitslose können sich nicht regelmäßig eine vollwertige Mahlzeit leisten.
Viele Arbeitslose können sich nicht regelmäßig eine vollwertige Mahlzeit leisten. | Bild: Sebastian Gollnow

Kleiderstange Stadtkirche

Im überdachten Eingangsbereich der Stadtkirche am Marktplatz findet sich eine öffentliche Kleiderstange, welche rund um die Uhr mit warmen, gut erhaltenen Klamotten, Decken, Schlafsäcken, Mützen und Schals behängt werden kann.

Kleiderständer Stadtkirche
Bild: Ricarda Schäfer

Das Projekt wurde von den Partnerschaften für Demokratie und der Antidiskriminierungsstelle Karlsruhe in Kooperation mit der Stadtkirche und in Unterstützung durch das Modehaus Schöpf initiiert.

Bahnhofsmission

Die Bahnhofsmission ist da für Beratungsgespräche, ein offenes Ohr, Auskünfte und Unterstützung in akuten Notsituationen. Es gibt einen Gastraum, in dem man sich aufhalten kann.

Adresse: Bahnhofsplatz 1

Kaffeeausgabe gehört für die ehrenamtliche Mitarbeiterin Mahyrie Goekduman  zur täglichen Arbeit.
Kaffeeausgabe gehört für die ehrenamtliche Mitarbeiterin Mahyrie Goekduman zur täglichen Arbeit. | Bild: ps

DRK Kältebus

Für Obdachlose, die keinen öffentlichen Schutzraum aufsuchen können, ist der Kältebus des Deutschen Roten Kreuz mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern auf nächtlicher Tour durch das Innenstadtgebiet. Hierbei sprechen sie die Menschen auf der Straße an und bieten Hilfe in Form von warmer Kleidung, Decken und heißen Getränken. 

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