Lange Diskussionen gab es bei der vorweihnachtlichen Gemeinderatssitzung am Dienstagnachmittag zur Familienkarte für den Zoologischen Garten Karlsruhe. Leztlich sprachen sich die Mitglieder des Gemeinderats mit einer knappen Mehrheit für die Fortführung der Karte aus - gegen die Empfehlung der Stadtverwaltung Karlsruhe.
Zoo: 129 verkaufte Familienkarten in einem Jahr
Aufgrund der geringen Nachfrage und des Nutzens bei gleichzeitig großem Verwaltungaufwand hatte sich die Stadtverwaltung für die Einstellung der Familienkarte ausgesprochen. Nachdem die Familienkarte seit Juli 2010 zunächst für ein und dann für ein weiteres Jahr angeboten wurde, sollte der Gemeinderat nun für das Ende des Angebots stimmen.
Denn während laut Stadtverwaltung im ersten Jahr nur 66 Familienkarten verkauft wurden, waren es im zweiten Probejahr lediglich auch nur 129 Karten für Familien, für die 508 Einzelausweise ausgestellt werden mussten. Die Zunahme der Verkäufe erklärt die Stadt vor allem durch die insgesamt angestiegenen Besucherzahlen. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wurden über 16.000 Jahreskarten verkauft. "Nach wie vor steht die geringe Nutzung in keinem Verhältnis zu dem hohen Beratungs- und Bearbeitungsaufwand", heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.
Keine Zoo-Familienkarte für homosexuelle Paare
Doch die Stadträte setzten ihren eigenen Willen durch und stimmten mit knapper Mehrheit für den Erhalt der Familienkarte. In einem Änderungsantrag forderte die Grünen-Fraktion den unbefristeten Verkauf für die Familienkarten. Zudem solle die Stadtverwaltung ein einfacheres Verfahren für die Ausstellung der Familienkarten erarbeiten und durch gezielte Werbemaßnahmen zudem intensiver für die Karte werben.
Während sich auch für diese Punkte eine knappe Mehrheit fand, wurde eine weitere Forderung der Grünen vom Großteil des Gremiums abgelehnt. Diese sah vor, das klassische Familienbild zu erweitern und den Kauf einer Jahreskarte auch für gleichgeschlechtliche, ledige, getrennt lebende, geschiedene und Patchwork-Familien zu ermöglichen.
Zudem machten die Stadträte am Dienstag den Weg frei für einen Erweiterungsbau der Init AG, gaben weitere Mittel für die städtische GmbH KVVH frei und stimmten dem Beitritt der Fächerstadt zum Karlsruher Geothermie-Zentrum zu. Alle Dokumente zur Gemeinderatssitzung und die Protokolle finden Sie auf den Internetseiten der Stadt Karlsruhe.
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