Der kommende CSD am 3. Juni soll so offen, familienfreundlich, aufgeklärt und für jeden Teilnehmer so sicher wie möglich gestaltet werden. Doch damit das gelingt, sind Vorkehrungen und (finanzielle) Unterstützung der Stadt nötig. Zumindest nach Ansicht der Grünen-Fraktion, die der Stadtverwaltung eine entsprechende Anfrage stellte.
"Leider müssen auch in Karlsruhe die Teilnehmer des CSD Beschimpfungen und Queerfeindlichkeit bis hin zur körperlichen Gewalt erleben. Wir möchten wissen, wie die Stadtverwaltung die Rolle des CSD innerhalb der Fächerstadt einschätzt und welche Bedeutung seiner Sicherung zukommt", schreibt die Fraktion.
Zuschüsse für den Verein
In der von der Verwaltung veröffentlichten Stellungnahme wird zunächst die Frage beantwortet, mit wie viel Geld Karlsruhe seinen CSD-Verein jährlich unterstützt: "Der Verein erhält einen jährlichen institutionellen Zuschuss in Höhe von 5.790 Euro aus dem Kulturhaushalt der Stadt", steht im Dokument.

Hinzu kämen 2023 einmalig 3.500 Euro Projektkostenzuschuss. Kosten für Müllentsorgung in Höhe von rund 750 Euro wurden dem CSD im vergangenen Jahr in Rechnung gestellt. 500 Euro für Leitkegel wurde hingegen nicht in Rechnung gestellt, da es sich laut Stadtverwaltung rechtlich gesehen um eine Demonstration handelt. Damit liegen die Kosten für den CSD in diesem Jahr bei 9.290 Euro.
Damit liegen die Kosten für den CSD in der Fächerstadt unter denen anderer baden-württembergischer Städte. In Mannheim erhält der CSD Rhein Neckar e.V. eine jährliche Unterstützung von 15.000 Euro.
"Weitere Mittel in Höhe von 5.000 bis 6.000 Euro fließen in den eigenen Auftritt der Stadt beim CSD Rhein-Neckar sowie in Höhe von 6.000 bis 10.000 Euro für den jährlichen Regenbogenempfang der Stadt Mannheim. Für Freiburg und Stuttgart liegen die Ausgaben zwischen 20.000 und 30.000 Euro.
Das Sicherheitskonzept der Stadt
Aber wie äußert sich diese Zahl im Sicherheitskonzept oder anders gefragt: Wie möchte die Stadt Anfeindungen oder gar Gewalt vermeiden?
"Im Zusammenhang mit dem Familienfest und der Parade durch die Innenstadt stehen Ordnungs- und Bürgeramt im engen Austausch mit den Veranstaltern. Insbesondere für das Familienfest, das nach Beendigung der Umbaumaßnahmen 2023 nunmehr wieder auf dem Marktplatz stattfinden kann, werden im Vorfeld sicherheitsrechtliche Maßnahmen einvernehmlich abgestimmt und umgesetzt", lautet die Antwort der Stadtverwaltung.
Zu den Maßnahmen gehören unter anderem die Beratung durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes oder auch der Erlass sicherheitsrechtlicher Auflagen wie zum Beispiel die Erforderlichkeit eines gewerblichen Sicherheitsdienstes.
Beratung, Beflaggung, Beihilfe
Ferner unterstützt die Sozial- und Jugendbehörde der Stadt den CSD bei verschiedenen Projekten. Dabei handelt es sich um "notwendige Beratungsangebote für Jugendliche, regelmäßige Vernetzungstreffen der queeren Community und Projekte wie 'Queer in den Quartieren' sowie der Vorstellung der aktuellen Weiterentwicklung der 'Agenda Vielfalt'."

Für den CSD 2023 möchte die Stadt außerdem einen Regenbogenempfang eine Regenbogenbeflaggung am Rathaus vorbereiten. Für den Marsch selbst wird das 'Cola Rosa / Das Fest-Citymobil'", Karlsruher Marketing- und Event GmbH zur Verfügung gestellt.
Das Motto für den CSD im Jahr 2023 lautet "Stand Up. for Love". "2023 soll es um Liebe gehen und darum, wie wir als Menschen lieben, wie wir als Menschen zusammenleben – und dass all diese Formen der Liebe ihren Platz auf unserer Welt haben" schreibt das Karlsruher CSD-Team auf seiner Webseite. Die erste Demonstration zog im Jahr 1984 durch die Fächerstadt. Auch dieses Jahr soll ein Paradezug durch die Stadt ziehen, gefolgt von einem Familienfest auf dem Marktplatz.
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