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Karlsruhe: Fiese Masche mit süßem Pony: Neuer Bettel-Trick in Durlach?

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Fiese Masche mit süßem Pony: Neuer Bettel-Trick in Durlach?

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: www.freytag-film.com

    Im Dezember hatte sie sich noch nichts dabei gedacht. "Weit vor Weihnachten stand ein Mann im Zirkuskostüm mit einem Shetlandpony regelmäßig in Durlach in der Fußgängerzone und sammelte Spenden für Futter", schildert eine ka-Reporterin in ihrer Mail an die Redaktion.

    Dreiste Betrugsmasche?

    Als sie den gleichen Mann allerdings vergangenen Samstag wieder kostümiert und mit Pony vor dem Scheck-In Center stehen sah, wurde sie nach eigener Aussage misstrauisch. "Ich ging zu ihm und er tischte mir die gleiche Geschichte auf." Ihr Verdacht: "Das ist eine besonders schamlose und dreiste Betrugsmasche, mit der wohl nur Wenige rechnen!"

    Bei der Polizei Karlsruhe bestätigt man den Vorfall. "Ein 35 Jahre alter Mann mit Pony hatte behauptet, für den Zirkus Renz zu sammeln, konnte allerdings keine entsprechende Genehmigung vorweisen", so ein Polizeisprecher. Die Polizei ermittle nun wegen des Verdachts des Sammlungsbetrugs. "Ob es sich in diesem Fall tatsächlich um einen Betrugsfall handelt, ist Gegenstand der Ermittlungen", erklärt der Sprecher. Es sei ebenso gut möglich, dass es sich um einen "echten" Mitarbeiter handle.

    Bettelstrategie ist schon länger bekannt

    Dass tatsächlich angebliche Zirkus-Mitarbeiter mit Tieren und dem Namen Renz unter falschen Vorwand auf Spenden-Tour gehen, lässt sich auch in anderen Gemeinden beobachten. So warnt der Zirkus "Julius Renz" aus Rostock beispielsweise auf seiner Internetseite: "Wir weisen auch darauf hin, dass wir keine Spenden an Haustüren sammeln!"

    Auf Nachfrage von ka-news bestätigt zudem ein Sprecher des Zirkus "Ernst Renz" aus Oberursel, dass angebliche Mitarbeiter in der Vergangenheit auf ähnliche Weise um Spenden gebeten hätten. Die Familie Renz gilt im Zirkusgeschäft als einer der größten Zirkusfamilien. Laut der Internetseite des Zirkus "Julius Renz" gibt es zirka 20 Zirkusse mit dem Namen Renz.

    In Karlsruhe wiederum wurde eine solche Betrugsmasche nach Aussage des Ordnungsamts bislang nicht beobachtet. "Dass mit Tieren gebettelt wird, obwohl Karlsruhe dafür seit Jahren keine Genehmigungen mehr erteilt, ist nicht neu", so eine Sprecherin. Konkrete Hinweise darauf, dass unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gesammelt werde, habe es beim Ordnungsamt bis vor kurzem nicht gegeben. "Wir haben Kenntnis von zwei ähnlichen Vorfällen, in denen auch Platzverweise erteilt wurden", so die Sprecherin weiter. Ob es sich dabei um ein und die selbe Person handelt, ist derzeit unklar.

    Was ist im Zweifelsfall zu tun?

    Allerdings warnt die Polizei Karlsruhe davor, bei Verdacht sofort auf eine Bettelmasche zu schließen. "Tatsächlich gibt es immer wieder Zirkusmitarbeiter, die unabhängig davon, ob der Zirkus gerade in Karlsruhe gastiert, für den Erhalt sammeln", so die Polizei.

    Und was kann man tun, wenn man Zweifel hat? Als Passant könne man durchaus bei Verdacht nachfragen, so der Sprecher. Den Ausweis zu fordern, sei allerdings rechtlich nicht zulässig. "Besser ist es hier, die Polizei zu Rate zu ziehen", meint der Polizeisprecher.

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