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Karlsruhe: Fastnacht in Daxlanden: Gibt es doch noch Hoffnung für den Umzug?

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Fastnacht in Daxlanden: Gibt es doch noch Hoffnung für den Umzug?

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    Fastnacht in Daxlanden: Gibt es doch noch Hoffnung für den Umzug?
    Fastnacht in Daxlanden: Gibt es doch noch Hoffnung für den Umzug? Foto: Reiff

    Pünktlich um 11.11 Uhr starteten die Karlsruher Fastnachter am 11. November in die fünfte Jahreszeit. Doch nicht jedem war an diesem Tag zum Feiern zumute. Vor dem Karlsruher Rathaus sammelten sich an diesem Tag die Daxlander Narren - und zwar im Trauerflor.

    Mit Blumen, einem Grabstein und einem Sarg trugen sie symbolisch die Daxlander Fastnacht zu Grabe. Der Grund: Der Seit 1972 stattfindende Umzug wird 2017 erstmals ins Wasser fallen. Das vorläufige Ende ist beschlossene Sache.

    Narren kapitulieren vor Sicherheitsauflagen

    Entschieden hatte das nicht etwa die Stadt, sondern der Veranstalter selbst. Dieser hatte im Vorfeld den Umzug in einem ersten Sicherheitsgespräch abgesagt. Leicht ist den Verantwortlichen des Festausschusses Daxlander Fastnacht die Entscheidung nicht gefallen. Gründe für das Aus gibt es nach Aussage des Festausschusses einige.

    Vor allem "nicht mehr stemmbare Auflagen und Vorgaben" des Ordnungsamts der Stadt Karlsruhe haben nach Aussage der Narren zur Absage des Umzugs geführt. "Für uns zeichnete sich eine Verschärfung dahingehend ab, dass ein Sicherheitskonzept eingeführt wurde, welches es vorher nicht gab", erklärt Jürgen Stoll, Vorsitzender des Festausschusses Daxlander Fastnacht. Hierzu gehöre neben aufgestockten Sanitätsdiensten auch die Ausweisung von Fluchtwegen und Evakuierungsräume sowie der Notinseln für bedrohte Frauen.

    Und auch die Tatsache, dass der Daxlander Umzug nicht etwa wie die Umzüge in Durlach oder Karlsruhe in die Liste "Veranstaltungen im gesamtstädtischen Interesse" (VIGI) aufgenommen wurde, stelle die Daxlander  vor Probleme. "Zu den Vorzügen gehört die Unterstützung durch das Amt für Abfallwirtschaft", schildert Stoll. Zudem entfalle bei einer Aufnahme in die Liste auch die bestehende persönliche Haftung der Veranstalter des Daxlander Umzuges. Bislang können die Daxlander Fastnachter darauf aber noch nicht zurückgreifen.

    Stadt sagt finanzielle Unterstützung für Vereine zu

    Die Kritik der Narren, die Sicherheitsauflagen hätten sich verschärft, weist die Stadtverwaltung in einer Stellungnahme zurück. "Zusätzliche Kosten für Änderungen im Sicherheitskonzept hatte die Stadt Karlsruhe übernommen, um die Faschingsvereine nicht zusätzlich finanziell zu belasten", so die Stadt.

    Die Kosten für Sicherheits- und Rettungskräfte beliefen sich in Daxlanden im Jahr 2015 auf etwa 700 Euro. Hier gibt es zwischen der Stadt und den Fastnachtern aber offenbar noch Klärungsbedarf. "Richtig ist, dass die Kosten übernommen wurden", meint Stoll gegenüber ka-news, "allerdings mit dem Hinweis, dass dies zunächst nur für das Jahr 2016 gelten würde." Stoll geht vielmehr von einem vierstelligen Betrag aus.

    Ob es irgendwann wieder einen Daxlander Fastnachtsumzug geben wird, liegt nach Aussage der Stadt einzig in der Hand des Festausschusses. Erst nach einer Beantragung würden die notwendigen Auflagen festgelegt. Ob sich die Daxlander Fastnachter dazu entschließen, bleibt abzuwarten. "Ohne Erlangung der VIGI wird auch nach 2017 für uns keine Möglichkeit bestehen, den traditionsreichen Daxlander Fastnachtsumzug fortzuführen", macht Stoll deutlich.

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