In Daxlanden wurde am Samstag, 12. April, in einer Baustelle eine Bombe gefunden. Die Phosphorbombe begann sich selbstständig zu entzünden und wurde dadurch von Passanten entdeckt. Die Kampfmittelbeseitigung Baden-Württemberg rückte an und sicherte den Sprengkörper.
Ralf Vendel, Leiter der zuständigen Dienststelle, erklärt im Gespräch mit ka-news.de, dass seine Einheit zunächst ein Foto der qualmenden Bombe in Karlsruhe erhalten habe. "Daraufhin gaben wir den Hinweis, die noch rauchende Bombe abzudecken, um den Brand zu ersticken", so Vendel.
Vor Ort wurde die Bombe von den Experten erneut freigelegt und in einen luftdichten Behälter eingeschlossen. "Die Bombe befindet sich jetzt bei uns und wird zu einem späteren Zeitpunkt vernichtet", erklärt der Dienststellenleiter weiter.
Sommerhitze als Auslöser: Phosphor reagiert empfindlich
Die Selbstentzündung der Bombe sei vermutlich auf die hohen Temperaturen zurückzuführen. "Der Sprengkörper lag bereits offen, und Phosphor ist leicht entzündlich", so Vendel. Gerade deshalb sei in solchen Fällen besondere Vorsicht geboten.

Alltag für Experten: Zwei bis drei Einsätze pro Woche
Doch solche Einsätze gehören mittlerweile zum Alltag der Kampfmittelbeseitigung. "Im badischen Raum sind wir mindestens zwei- bis dreimal pro Woche wegen Weltkriegsmunition unterwegs", berichtet Vendel.

Besonders betroffen seien Städte mit historischer Industrie oder Verkehrsinfrastruktur wie Mannheim, Freiburg, Offenburg und Pforzheim. "Risikogebiete sind vor allem Orte mit alten Industrieanlagen, großen Bahnhöfen oder ehemaligen Flugplätzen – die wurden damals gezielt bombardiert."
Sondierung vor dem Fund: Warum die Bombe unentdeckt blieb
Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) teilten gegenüber der Redaktion mit, dass die Bombe trotz einer vorherigen Sondierung der Baustelle nicht entdeckt wurde. Vendel betonte, dass seine Einheit an dieser Stelle nicht selbst sondiert habe: "Wir kennen die genauen technischen Methoden der eingesetzten Sondierungsfirma nicht."

Zudem komme es immer darauf an, wie tief die Munition liege oder ob sie sich tatsächlich ursprünglich an dem Ort befunden habe, an dem sie letztendlich entdeckt wird. Auch bei fachgerechter Voruntersuchung könnten solche Funde nicht immer ausgeschlossen werden.
Verhalten im Ernstfall: Warnzeichen ernst nehmen
Ein wichtiger Hinweis des Experten: Sobald aus dem Boden weißer, speckiger Rauch aufsteigt – ein typisches Zeichen für brennenden Phosphor – sollte man sofort Abstand nehmen, alle Türen und Fenster schließen und die Behörden verständigen. "Solcher Rauch darf keinesfalls eingeatmet werden", warnt Vendel.