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Karlsruhe: Ein Wahrzeichen verschwindet: 43 Meter hoher Kamin in Stupferich wird per Hand abgerissen

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Ein Wahrzeichen verschwindet: 43 Meter hoher Kamin in Stupferich wird per Hand abgerissen

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    Ein Wahrzeichen verschwindet: 43 Meter hoher Kamin in Stupferich wird per Hand abgerissen
    Ein Wahrzeichen verschwindet: 43 Meter hoher Kamin in Stupferich wird per Hand abgerissen Foto: Thomas Riedel

    Es ist ein sonniger Tag im Karlsruher Bergdorf Stupferich. Der kalte Wind auf dem ehemaligen Gelände der Firma Becker lässt erahnen, welcher Kälte die Arbeiter in 43 Metern Höhe ausgesetzt sind. Stück für Stück - immer 1,70 Meter weiter, haben die Arbeiter sich seit Tagen mit der mobilen Arbeitsbühne bis zur Spitze des Kamins nach oben gearbeitet.

    Kamin wurde 1937 erbaut

    Die dafür notwendigen Metalabspannungen sind am Kamin deutlich zu sehen. Der Kamin ist zweischalig gemauert. Die äußere Backsteinmauer stabilisiert lediglich die Statik, während die innere Schale der Abluft diene, erklärt Hans Volz, Geschäftsführer der Domicilia Immobilien, die das Gelände verwaltet.

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    Foto: Thomas Riedel

    Im Jahr 1937 wurde der Kamin für ein Holzsägewerk in Stupferich erbaut, welches später die Firma Küchen-Becker übernahm. Schon für die damalige Zeit sehr fortschrittlich, nutzte die Küchenfabrik den Kamin zum Verbrennen von Holzabfällen und erzeugte somit für den Eigenbedarf Wärme und Strom. Nach dem die Firma Becker im Jahr 2004 Insolvenz anmeldete, wurden die Flächen und Hallen nach und nach vermietet.

    Ähnlich wie in den 80er und 90er Jahren der Erdgaskessel in Karlsruhe oder die Kühltürme des Atomkraftwerks in Philippsburg ist der Kamin ein Wahrzeichen für viele Einwohner in Stupferich geworden.

    Bis Ende März soll der Kamin Geschichte sein

    Doch auch am Wahrzeichen Stupferichs zeigen sich Verfall und Alter. Der Zahn der Zeit nagt seit Jahre an dem imposanten Backsteinriesen. Der Kamin verliert durch Wind und Witterung an Fugenmasse. Die Risse zwischen den Backsteinen machten den Abriss unumgänglich, so Volz.

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    Foto: Thomas Riedel

    Eine Sprengung kann aufgrund der Umgebung mit vielen Häusern und Hallen nicht durchgeführt werden, weshalb man auf die Abbruchtechnik der Firma Mende setzt. Der Kamin wird demnach nach innen abgebaut.

    Mühsam werden Meter für Meter die Backsteine per Hand in den Kamin geworfen und im unteren Bereich abgetragen. Die Arbeitsbühne wird Stückweise wieder nach unten abgebaut und mit ihr der Kamin, erklärt Hans Volz abschließend. Bis Ende März soll der Kamin dann komplett abgerissen sein.

    Alle Bilder zum Abriss:

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