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Karlsruhe: Ein Rundgang über den KIT-Campus Nord: Was wird hier eigentlich geforscht?

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Ein Rundgang über den KIT-Campus Nord: Was wird hier eigentlich geforscht?

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    Das KIT am Tag der offenen Tür.
    Das KIT am Tag der offenen Tür. Foto: Thomas Riedel

    Mitten im Hardtwald, zwischen Eggenstein und Blankenloch, zirka zwölf Kilometer weit weg vom Stadtkern, ist der nördliche Campus des KIT für viele Karlsruher wohl ein unbekannter Ort. Doch auf dem Gelände gibt es einige interessante Dinge zu entdecken.

    "Tag der offenen Tür" am KIT Campus Nord
    "Tag der offenen Tür" am KIT Campus Nord Foto: Thomas Riedel

    Was genau, das konnten Besucher am Tag der offenen Tür, am 17. Juni bei einem Rundgang über die insgesamt etwa zwei Quadratkilometer große Fläche herausfinden. 

    Hälfte aller KIT-Mitarbeiter am Campus Nord beschäftigt

    Von aktuell ungefähr 9.900 Angestellten am KIT ist knapp die Hälfte am Campus Nord beschäftigt. Insgesamt studieren am KIT etwa 22.370 Personen, die meisten Einrichtungen der universitären Lehre und der studentischen Selbstverwaltung befinden sich am Campus Süd am Durlacher Tor.

    Bevor die das KIT im Jahr 2009 gegründet wurde, war auf dem Gelände seit 1956 ein Kernforschungszentrum angesiedelt. Karlsruhe hatte sich damals zusammen mit Aachen und München für den Standort eines deutschen Atomreaktors beworben und konnte sich gegen die anderen Städte durchsetzen.

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    Foto: Thomas Riedel

    Forschungsstation No. 1: Wertstoff aus CO2

    Zu den vorgestellten Highlights gehört unter anderem das Forschungsprojekt NECOC. Hierbei wird mithilfe einer Anlage klimafreundlich Kohlenstoff aus CO2 produziert und der Hightech-Wertstoff "Carbon Black" hergestellt.

    Er kann unter anderem für Batterien, die Farbindustrie, den Agrarsektor oder Baustoffe verwendet werden und ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Bisher läuft NECOC testweise – eines der aktuellen Ziele ist es, die Abläufe energieeffizienter zu machen.

    "Verbundvorhaben NECOC – Schaffung negativer Emissionen durch Auftrennung von atmosphärischem CO2 in wirtschaftlich verwertbaren Kohlenstoff und Sauerstoff" (im Bild Prof. Thomas Wetzel, KIT, Institut für Thermische Verfahrenstechnik)
    "Verbundvorhaben NECOC – Schaffung negativer Emissionen durch Auftrennung von atmosphärischem CO2 in wirtschaftlich verwertbaren Kohlenstoff und Sauerstoff" (im Bild Prof. Thomas Wetzel, KIT, Institut für Thermische Verfahrenstechnik) Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT

    Forschungsstation No. 2: Die Zukunft wird elektrisch

    Im Energy Lab 2.0 dreht sich alles um das Thema Energiewende: Forschende beschäftigen sich hierbei mit der Frage, wie man Energie mit Sonne und Wind umweltfreundlich erzeugt, aber auch verlustarm speichert und sinnvoll verteilt.

    Im Labor selbst kommen vielfältige Technologien an einem Standort zusammen – es ist das Größte seiner Art in ganz Europa. Auf Basis von echten Verbraucherdaten werden potenzielle zukünftige Energiesysteme simuliert und getestet. Damit wird ein großer Teil zu diesem Forschungsfeld beigetragen. 

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    Foto: Thomas Riedel

    Ein Teil der Infrastruktur des Energy Lab 2.0 ist das Carbon Cycle Lab, wie Dr. Salar Tavakkol der Redaktion erklärt. Er ist Teamleiter beim Institut für Technische Chemie. "Wir fokussieren uns auf das  chemische Recycling von Kunststoffen, damit man sie, anders als bei der mechanischen Verwertung, im Wirtschaftskreislauf weiterhin nutzen kann."

    Dr. Salar Tavakkol vom Institut für technische Chemie.
    Dr. Salar Tavakkol vom Institut für technische Chemie.

    Forschungsstation No. 3: Kara 

    Die dritte Station, KARA, ist eine Abkürzung für Karlsruhe Research Accelerator. Dieser 110 Meter große Speicherring, mit dem zum Beispiel Elektronen und Strahlung untersucht werden können. Dabei sind neuste Technologien, wie Magnete, ultraschnelle Detektoren und Robotik im Einsatz.

    KARA wird vom Institut für Beschleunigerphysik und Technologie betrieben. In der Corona-Krise kam die Forschung vor allem der industriellen Fertigung für die Diagnostik und somit neuen Diagnoseverfahren, Medikamenten und Therapien zugute.

    KARA - der Karlsruher Forschungsbeschleuniger.
    KARA - der Karlsruher Forschungsbeschleuniger. Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT

    Forschungsstation No. 4: Renn- und E-Autos - made by students

    Engineered Excitement – dies ist das Motto des studentischen Rennteams KA-RaceIng, welches das Ende der Tour bildete. Die Hochschulgruppe wurde 2006 gegründet. Knapp 70 Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen nutzen gemeinsam ihr Wissen aus dem Studium und entwickeln und fertigen Rennwagen.

     KA-RaceIng nimmt regelmäßig am internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student teil, mit Erfolg: 2016 gewann das Team die Formula Student Germany in der Kategorie Elektrofahrzeug. Die Garagen, Container und das Testareal befinden sich allerdings auf dem Campus Ost unweit des Fächerbades.

    Samet Kocbay von KA-RaceIng (links) und Präsident des KIT, Prof. Holger Hanselka (rechts).
    Samet Kocbay von KA-RaceIng (links) und Präsident des KIT, Prof. Holger Hanselka (rechts). Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT

    Wissenschaft - nicht nur zum Anschauen

    Am Tag der offenen Tür konnte man nicht nur über den Campus schlendern, dessen Größe und Umfang an Stationen schon fast einer kleinen Stadt ähnelt - zu den rund 200 Programmbeiträgen gehörten unter anderem auch Vorträge sowie Mitmachangebote für Groß und Klein.

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    Foto: Thomas Riedel

    Mit der Veranstaltung am KIT fiel außerdem  der Startschuss für das einwöchige Wissenschaftsfestival EFFEKTE, das dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert. 

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    Foto: Thomas Riedel
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