Michael Theurer von der FDP gilt unter den Karlsruher Bundestagsabgeordneten quasi als "Urgestein". Der Grund: Der 55-Jährige ist bereits seit 2017 Mitglied im Bundestag. Zuvor war er bereits Mitglied im FDP-Bundespräsidium und Vorsitzender des FDP-Landesverbandes Baden-Württemberg. Inzwischen agiert er noch als stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion.

Kurz und knapp: Wie ist es für Sie, nach einem Jahr im Bundestag zu sein?
Noch intensiver. Nach 4 Jahren als FDP-Fraktionsvize in der Opposition ist es eine spannende Herausforderung in der Zeitenwende Regierungspolitik zu gestalten.

Was gefällt Ihnen an Berlin und was nicht?
Das tägliche Stauchaos in Berlin gefällt mir nicht. Dafür gefällt mir, dass ich in Berlin fußläufig zum Ministerium und zum Bundestag wohne.
Wie ist die Zusammenarbeit bislang mit den anderen Abgeordneten innerhalb Ihrer Fraktion?
Als Parlamentarischer Staatssekretär wenden sich viele Kolleginnen und Kollegen, nicht nur der eigenen Fraktion, mit den Anliegen der Menschen in ihren Wahlkreisen an mich. Das Vertrauen ehrt mich, bedeutet aber natürlich auch eine Menge Arbeit.
Wie laufen aktuell die Debatten zu Corona? Wie ist Ihr Eindruck?
Die von den Kritikern befürchtete Überlastung der Intensivstationen und Krankenhäuser ist ausgeblieben. Das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben ist glücklicherweise zurückgekehrt. Allerdings beobachten wir die Entwicklung; die Ampelkoalition hat gesetzliche Vorsorge getroffen. Entscheidend wird im Herbst, dass die angekündigten neuen Impfstoffe von den Menschen angenommen werden.

Wie ist es, in Berlin zu wohnen? Was ist anders im Vergleich zu Karlsruhe?
Angesichts zig vor-Ort-Terminen in der Fläche, habe ich manchmal fast den Eindruck, immer unterwegs zu sein. Berlin bedeutet von morgens früh, bis abends spät Arbeit pur. Zu Hause freue ich mich auf die Zeit mit meiner Familie.

Vermissen Sie Karlsruhe? Wenn ja, was genau?
Ich komme immer gerne nach Karlsruhe. Wenn ich dann auch noch Zeit für eine Joggingrunde habe, freue ich mich besonders.
Würden Sie gerne wiedergewählt werden?
Klar. Meine erneute Wahl in den Bundestag 2021 habe ich auch als Anerkennung der Bürgerinnen und Bürger für meine Arbeit wahrgenommen.