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Karlsruhe: Durlach stimmt für Turmbergbahn-Umbau: "Zeit der alten Bahn ist zu Ende"

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Durlach stimmt für Turmbergbahn-Umbau: "Zeit der alten Bahn ist zu Ende"

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    Modernes Design in Gelb und Rot: So wird die neue Turmbergbahn in Zukunft aussehen.
    Modernes Design in Gelb und Rot: So wird die neue Turmbergbahn in Zukunft aussehen. Foto: CWA Constructions SA/Corp./VBK

    Der barrierefreie Ausbau bis in die Grötzinger Straße wurde vom Regierungspräsidium im November genehmigt. Jetzt soll der nächste Schritt erfolgen und der Weg für den Umbau freigemacht werden.

    Was soll die neue Turmbergbahn kosten?

    Insgesamt 32 Millionen Euro soll der komplette Umbau kosten. Laut Gemeinderatsbeschluss können und müssen 50 Prozent durch die Landesförderung finanziert werden. Die endgültige Förderhöhe werde aber erst mit dem Förderbescheid des Landes verbindlich festgelegt.

    Die jährlichen Instandhaltungskosten der neuen Turmbergbahn werden auf rund 120.000 Euro geschätzt.

    Die Turmbergbahn lädt am 12. April zur Freifahrt ein.
    Die Turmbergbahn lädt am 12. April zur Freifahrt ein. Foto: (seb)

    Fraktionen fordern Ersatzangebot zur Turmbergbahn

    Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) will kein ÖPNV-Ersatzangebot für die am 29. Dezember außer Betrieb gehende Turmbergbahn einrichten. Das habe die VBK bereits in der Sitzung des Ortschaftsrats am 16. Oktober erklärt.

    Für die Fraktionen unverständlich. In zwei Anträgen, einmal von den B'90/Die Grünen-, CDU- und SPD-OR-Fraktionen und der FDP-OR-Fraktion, pochen die Mitglieder auf einen Schienenersatzverkehr.

    Die Fraktionen argumentieren:

    • Der Turmberg ist ein überregionales Ziel mit Einrichtungen wie der Sportschule Schöneck, Gastronomiebetrieben und Freizeitangeboten.
    • Insbesondere für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen müsse der Turmberg auch ohne Auto erreichbar sein.
    • Ohne Ersatzverkehr, so fürchten die Fraktionen, droht ein verkehrlicher Kollaps, weil alle mit dem Auto anreisen.
    Turmbergbahn Durlach
    Turmbergbahn Durlach Foto: KVV

    Die VBK lehnen die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs (SEV) während der Bauphase aus folgenden Gründen ab:

    1. Hohe Kosten: Die Einrichtung eines SEV würde, je nach Umfang, zwischen mehreren hunderttausend und über einer Million Euro kosten. Diese Summe ist im Wirtschaftsplan der VBK nicht vorgesehen und müsste durch die Stadt getragen werden.
    2. Personalmangel: Die angespannte Personalsituation bei den VBK erschwert die Bereitstellung zusätzlicher Leistungen.
    3. Unattraktive Straßenanbindung: Die umwegige Straßenführung und die damit verbundene lange Fahrzeit würden zu einer geringen Nutzung des SEV führen, was den Aufwand unverhältnismäßig erscheinen lässt.
    Bergbahnstraße
    Bergbahnstraße Foto: ©Garaventa_Forum 4

    Oder doch mit Flugtaxi auf den Berg?

    Nicht alle Parteien zeigen sich mit dem geplanten Umbau einverstanden. Der AfD seien die Arbeiten zu teuer. Darum fordern sie nun in einem Antrag an den Ortschaftsrat Durlach die Stadtverwaltung auf, elektrisch betriebene Luftfahrzeuge (sogenannte "Lufttaxis"), als Alternative zur geplanten Erneuerung der Turmbergbahn in Betracht zu ziehen.

    Sind Flugtaxi von Volocopter die Lösung für den Durlacher Turmberg?
    Sind Flugtaxi von Volocopter die Lösung für den Durlacher Turmberg? Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

    Die Stadt antwortet darauf kurz: Bei den Verkehrsbetrieben ist als Ersatz für die Turmbergbahn ein Flugtaxi-Service bisher und zukünftig nicht vorgesehen. Eine Prüfung der vorgeschlagenen Alternative sei aus Sicht der Stadtverwaltung nicht zielführend.

    Aktualisierung, 11. Dezember, 17 Uhr: "Die Zeit der alten Bahn ist zu Ende"

    Die Zukunft der ältesten Standseilbahn Deutschlands wurde in einer Sitzung des Durlacher Ortschaftsrats beschlossen. Die Abgeordneten stimmten am 11. Dezember in einer Grundsatzentscheidung über das Bauvorhaben ab. Mathias Tröndle (SPD) erklärte in seiner Stellungnahme: "Die Zeit der alten Bahn ist zu Ende." Für das Bauprojekt stimmten die Abgeordneten der folgenden Parteien:

    Mathias Tröndle (SPD), sprach sich für die "neue Turmbergbahn" aus.
    Mathias Tröndle (SPD), sprach sich für die "neue Turmbergbahn" aus. Foto: ps/ SPD Karlsruhe
    • SPD
    • CDU
    • Bündnis 90/Die Grünen
    • FDP-Abgeordneter Stefan Noe

    Die Stellungnahmen wurden teilweise von Zwischenrufen aus dem Zuschauerraum unterbrochen. "Die Kritiker wurden immer aufgefordert, sich zu beteiligen, haben das aber nie getan", kritisiert Stefan Noe (FDP). Wo es konstruktive Kritik an dem Projekt gab, wurde versucht, Lösungen zu finden.

    Ist die Turmbergbahn ein reines Tourismusprojekt?

    Rena Thormann (Freie Wähler Durlach) argumentiert gegen das Bauprojekt. Die neue Turmbergbahn sei ein reines Tourismusprojekt und habe lediglich einen minimalen Einfluss auf die Pendlerzahlen. Auch die Auswirkungen der Bahntrassenerweiterung auf das Stadtbild seien für ihre Entscheidung ausschlaggebend gewesen: "Die geplante Unterführung könnte ein Kriminalitätsschwerpunkt werden", erklärte Thormann in ihrer Stellungnahme. Gegen das Bauvorhaben stimmten:

    • Freie Wähler Durlach
    • Die Linke
    • AfD
    • FDP-Abgeordneter Norman Gaebel

    Insgesamt stimmten 12 Personen für das Bauprojekt, fünf stimmten dagegen. Es gab eine Enthaltung.

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