Die Idee, dass jeder zum "oben-ohne-schwimmen" ins Schwimmbad darf, kam ursprünglich durch einen Antrag der Linken ins Rollen. Der Antrag forderte damals die Erlaubnis für alle Schwimmbäder - für die Freibäder erhielt der Vorschlag grünes Licht. Doch die Idee kam nicht überall gut an.

Kritik an Oben-Ohne-Erlaubnis: Kinderschutz
Bei einer allgemeinen oberkörperfreien Badeerlaubnis sind auch Minderjährige mit inbegriffen. Das Landratsamt hatte dazu gegenüber ka-news.de eine klare Haltung: "Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sollten keine Plattform entstehen, die für Personen mit pädophilen Störungen Potenzial bieten, diesen auf einfachem Wege nachkommen zu können. Eine solche Plattform könnte durch das oberkörperfreie Baden entstehen."

Bäderausschuss genehmigte Erlaubnis
Der Bäderausschuss hat am 22. Juli 2023 dennoch festgelegt, dass das Schwimmen "oben-ohne" in Karlsruher Freibädern gestattet wird - vorerst aber nur dort. In den Hallenbädern bleibe das Tragen eines Oberteils nach wie vor Teil der Badeordnung.
Badegäste würden sich gestört fühlen
Einen Monat nach der Genehmigung sprach sich die Fraktion der Freien Wähler und FÜR Karlsruhe gegen die Erlaubnis aus. Andere Gäste würden sich gestört fühlen lautete ihre Argumentation. Auch die Bäder hätten dieser Beobachtung zugestimmt, dennoch sollte die Erlaubnis nicht so schnell revidiert werden. Die Bäder erklärten: "Das wird noch entschieden. Der Beobachtungszeitraum war auch aufgrund des schlechten Wetters zu kurz".
ka-news.de fragt nach: Dürfen Frauen noch "oben-ohne" ins Karlsruher Freibad?
Ein Jahr später dürfte der Beobachtungszeitraum wohl ausreichen, um ein Urteil zu fällen. Gilt die "Oben-Ohne-Erlaubnis" noch? Diese Frage wurde von den Bädern auf Anfrage von ka-news.de am 2. August 2024 mit einem klaren "Ja" beantwortet.

Die städtischen Bäderbetriebe erklären, dass das Angebot sowohl in diesem als auch im letzten Jahr nur kaum genutzt wurde. Darum spiele es im öffentlichen Badebetrieb keine Rolle. Ob es zu Beginn der Erlaubnis mehr genutzt wurde und wie viele weibliche Badegäste tatsächlich ohne Oberteil zum schwimmen kommen, das könne nicht genau gesagt werden.
Eine Ausweitung der Erlaubnis auf das Hallenbad, so wie es ursprünglich im Sinne der Linken war, sei aufgrund der geringen Nachfrage derzeit nicht vorgesehen.