Die dritte Fernwärme-Hauptleitung der Stadtwerke Karlsruhe erreichte am Donnerstag die Alb an der Daxlander Straße. Bereits seit September tüfteln die Stadtwerke an dieser Südschiene, die den Südwesten mit Fernwärme versorgen soll.
Nun musste die imposante Unterführung der Rohrleitung, auch Düker genannt, mit Hilfe eines Autokrans in der Alb versenkt werden. Dazu wurde an beiden Seiten der Alb eine breite Rille gegraben und zehn Meter tiefe Spundwände eingesetzt. Da bei Fernwärme sogenannte Vor- und Rücklaufrohre gelegt werden, sind diese Graben immer etwas breiter als bei anderen Leitungen.
Umweltschonende Maßnahme
Der 30 Tonnen schwere Düker verläuft nun drei Meter unter der Wasseroberfläche. "Danach arbeiten wir uns Abschnitt für Abschnitt zur Rheinhafenstraße vor", wo Anfang 2012 die Baumaßnahmen beginnen sollen, so Markus Ulmer, Hauptabteilungsleiter Netzbau bei den Stadtwerken. Beginnend beim Heizkraftwerk West über die Daxlander- und Rheinhafenstraße soll die fünf Kilometer lange Fernwärme-Hauptleitung weiter zur Pulverhausstraße bis hin zur Otto-Wels-Straße in Oberreut führen. "Dort wollen wir 2014 sein und uns dann weiter nach Süden vorarbeiten", ergänzt Ulmer. Ziel ist es, 2019 das Rüppurrer Schloss zu erreichen.
Der Durchfluss der Alb und die Wandermöglichkeit der Fische seien während der gesamten Baumaßnahmen gewährleistet, betonte ein Sprecher der Stadtwerke Karlsruhe. "Als Umweltpreisträger schauen wir da ganz besonders drauf." Als Ausgleichsmaßnahme wurde deshalb in Rüppurr eine Bodenauflockerung in der Alb durchgeführt, um Laichmöglichkeiten zu verbessern.
So funktioniert Fernwärme
Rund 23.500 Karlsruher Haushalte und über 2.500 öffentliche Gebäude nutzen bereits Fernwärme. Diese wird als Abwärme im Stromerzeugungs-Dampfprozess des Kraftwerks ausgekoppelt. Über ein 150 Kilometer langes Rohrleitungsnetz wird die Heizwärme in einem geschlossenen Kreislauf in Karlsruhe verteilt. Durch isolierte Vorlauf-Leitungen gelangt das 75 bis 130 Grad heiße Fernwärme-Wasser in die angeschlossenen Gebäude. Das abgekühlte Wasser läuft dann wieder durch die Rücklauf-Rohre zum Heizkraftwerk zurück.
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