In Karlsruhe will man am Thema bleiben - und weiterhin Zeichen für die Demokratie setzen. Der SPD-Kreisverband Karlsruhe regt aktuell die Gründung eines entsprechenden Bündnisses an.

Karlsruhe will "Bündnis für Demokratie und Menschenrechte" gründen
"Mit der Losung 'Jetzt ist die Zeit für alle Demokratinnen und Demokraten, Stellung zu beziehen und aktiv gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus einzutreten' haben die Karlsruher Sozialdemokrat:innen eine lange Reihe politischer und gesellschaftlicher Akteure angesprochen, damit diese dem Bündnis beitreten", heißt es in einer entsprechenden Mitteilung an die Presse.
Ziel sei es, die "schweigende Mehrheit" zu aktivieren. Dazu habe man wichtige Karlsruher Institutionen aus den Bereichen Soziales, Kultur und Sport, Gewerkschaften, Wirtschaft, Kirchen, demokratischen Parteien und die Stadt Karlsruhe eingeladen. Dieses wird Anfang Februar stattfinden.
Wer wird beim neuen Bündnis dabei sein?
"Wir haben in einem ersten Aufschlag eine mittlere zweistellige Zahl an Akteuren kontaktiert, wobei da sicher noch einige hinzukommen werden", so Parsa Marvi gegenüber ka-news.de, "Darunter sind auch alle Parteien, die im Karlsruher Gemeinderat vertreten sind - mit Ausnahme der AfD."
Interesse sei bereits von vielen Seiten bekundet und auch Teilnahmebereitschaft gezeigt worden, so Marvi. "Alle zweifelsfrei demokratiefesten Parteien müssen ja ein elementares Interesse daran haben, die Antidemokraten zu stellen und deren Demagogen das Wasser abzugraben."

Und weiter: "Genau deshalb ist uns ja daran gelegen, wirklich alle zuverlässig demokratischen Kräfte einzubinden. In diesem Sinne ist unsere Initiative als Erweiterung des bisherigen Ansetzen gedacht und nicht als Ersatz."

Stadt Karlsruhe zeigt sich aufgeschlossen
"Die Stadt Karlsruhe befürwortet grundsätzlich ein überparteilich getragenes Bündnis für Demokratie und Menschenrechte", so Pressesprecher Tobias Jüngert gegenüber ka-news.de. Man wolle am Februar-Treffen teilnehmen , um sich genauer über das geplante Bündnis zu informieren.

Welche Veranstaltungen und Demos sind in und um Karlsruhe geplant?
Aktuell sind bei der Stadt Karlsruhe keine weiteren Demonstrationen angemeldet (Stand Montag, 22. Januar). Sobald der Redaktion weitere Informationen vorliegen, werden wir diese hier in diesem Artikel ergänzen! Ob und welche weitere Veranstaltungen vom neuen Bündnis zu erwarten sind, wird sich im Februar zeigen.
Demo in Bruchsal: "Demokratie verteidigen"
- In Bruchsal ist für Samstag, 27. Januar, eine erneute Demo angekündigt.
- Unter dem Motto "Demokratie verteidigen" soll ab 15 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus erneut gegen Rechts demonstriert werden.

Demo in Ettlingen: Demo gegen AfD-Veranstaltung
- Wann? Freitag, 26. Januar, 18 Uhr "Zum Scheffelhof 22" in Ettlingen
- Wo? Ettlingen-Oberweier
- Wieso? Der Anlass: Die AfD-Politikerin Beatrix von Stoch kommt in den Ettlinger Stadtteil.
- Gemeinsame Abfahrt ab 16.45 Uhr am Südausgang Karlsruher Hauptbahnhof
Weitere Demos
Die größten Veranstaltungen werden am Samstag in Stuttgart (14 Uhr) und Mannheim (16 Uhr) erwartet, auch in Tübingen (14 Uhr) und Singen (10 Uhr) dürften nach den Erfahrungen früherer Kundgebungen mehrere Tausend Menschen zusammenkommen.
Demonstrationen sind am Samstag auch in Ravensburg (15 Uhr), Biberach (15 Uhr) und Sigmaringen (10 Uhr) geplant. Am selben Vormittag beginnt auch eine Kundgebung in Leutkirch im Allgäu. Für Sonntag ist ein Protest in Ludwigsburg (15 Uhr) angekündigt.
"Wie gefährdet ist unsere Demokratie?" - Veranstaltung im März!
Im Tollhaus Karlsruhe findet am Montag, 18. März, eine Veranstaltung zum Thema Demokratie statt. Unter dem Titel "Die distanzierte Mitte - wie gefährdet ist unsere Demokratie" wird das Ergebnis einer neuen Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt. Los geht es um 18.30 Uhr.

Ihr habt auch Veranstaltungen zum Thema Demokratie und/oder gegen Rechtsextremismus geplant? Schreibt Sie uns an per Mail an redaktion@ka-news.de oder per ka-Reporter-Formular (hier klicken!).
Welche Demos gab es deutschlandweit?
Über eine Millionen Teilnehmer bei Demonstrationen allein am vergangenen Wochenende - das sind die aktuellen Schätzungen. Noch nie waren so viele Menschen für ein Thema auf der Straße!

Woher stammen die Zahlen? Die Seite demokrateam.org sammelt alle Demonstrationen deutschlandweit. Unter https://www.demokrateam.org/einreichen/ können Veranstalter oder Teilnehmer die Demos eintragen. Für vergangenen Samstag, 20. Januar, wurden über das Portal 55 Demos gemeldet, am Sonntag waren es 41.
Woher stammen die Zahlen?
In Karlsruhe waren schätzungsweise 20.000 bis 25.000 Menschen auf der Straße. Die Schätzungen kommen von der Polizei (20.000) und den Veranstaltern (25.000). Ein genaues Zählen der Teilnehmer ist bei Demonstrationen - vor allem wenn sie so groß sind - unmöglich. Daher wird auf Schätzungen zurückgegriffen.

Die Polizei ist bei den Zahlen zurückhaltender, die Veranstalter sehen es natürlich etwas positiver. Wie genau die Polizei Teilnehmerzahlen schätzt, erklärt der SWR in folgendem Beitrag:
Wie war die Demo in Karlsruhe?
- Demo gegen rechts: So laut war Karlsruhe - eure Bilder und Videos
- Demo gegen rechts: Unsere Bilder!
- So verlief die Demo "Demokratie verteidigen" in Karlsruhe - der Ticker zum Nachlesen!