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Karlsruhe: Das Preußendenkmal in Karlsruhe erinnert an die Deutsche Revolution in Baden

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Das Preußendenkmal in Karlsruhe erinnert an die Deutsche Revolution in Baden

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    Preußendenkmal Karlsruhe
    Preußendenkmal Karlsruhe Foto: Preußendenkmal Karlsruhe

    Die Deutsche Revolution von 1848/1849 war ein von Frankreich beeinflusstes revolutionäres Ereignis, das im Großherzogtum Baden sowohl ihren Anfang als auch ihr Ende hatte. Damals war Deutschland, so wie wir heute das Land kennen, noch keine einheitliche Nation und bestand aus vielen kleinen Fürstentümern und dem sogenannten Deutschen Bund, zu dem auch Preußen gehörte.

    Der Anfang der Revolution

    Schon 1818 gab es in Baden eine eigene Verfassung, die fortschrittlichste und liberalste in ganz Europa, die die allgemeinen Menschenrechte garantierte. Obwohl die Regierung sehr konservativ war, musste sie gleichzeitig Zugeständnisse machen und eine Presse- und Meinungsfreiheit in Baden gewähren.

    Preußendenkmal Karlsruhe
    Preußendenkmal Karlsruhe Foto: Preußendenkmal Karlsruhe

    Aber die soziale und politische Ordnung war zu dieser Zeit allgemein instabil und Armut, Wirtschaftskrisen und politische Unzufriedenheit führten schließlich zur Revolution. Die Mannheimer Völkerversammlung, die erste Aktion der Revolution, verlangte von der Regierung in Karlsruhe "Wohlstand, Bildung und Freiheit für alle Klassen der Gesellschaft."

    Bald griff die Revolution auf die anderen Staaten des Bundes über. Aber im Vergleich zu den anderen Erhebungen im Bund waren die Forderungen der Badener nach einer demokratischen Republik sehr konsequent. Die anderen Fürstentümer wollten eher eine Monarchie, die durch eine Verfassung geregelt wurde.

    Blutige Konflikte und eine zentrale Revolution

    Abgesehen von den Einflüssen aus Frankreich, wo man auch eine Demokratie angestrebt hatte, und den sozialen Problemen, litten die Deutschen in diesem Jahr unter einer schweren Kartoffelfäule, die auch zu einem Teil zur Revolution beitrug. Es kam im ganzen Land zu blutigen Konflikten – die Fürsten gaben nach, erfüllten einige Forderungen und setzten auf das "Frankfurter Vorparlament", das 1848 die Wahl der Frankfurter Nationalversammlung vorbereiten sollte.

    Diese Nationalversammlung sollte die Errichtung eines deutschen Nationalstaates in die Wege leiten. In Baden wurde die Revolution von Friedrich Hecker und Gustav von Struve geleitet. Zusammen mit Joseph Weißhaar und Franz Sigel zogen sie im April 1848 aus verschiedenen Orten in Südbaden in Richtung Karlsruhe, um eine zentrale Revolution anzustoßen.

    Aber der Aufstand scheiterte nach wenigen Tagen Ende April 1848 aufgrund von Mängeln in der Ausrüstung und wegen der Revolutionslage. Die von badischen und hessischen Truppen geschlagenen Revolutionäre flohen in die Schweiz.

    Niederschlagung der Revolution in Rastatt

    Die zweite Phase der Revolution begann mit den sogenannten Maiaufständen von 1849, nicht nur in Baden, sondern auch in anderen deutschen Städten. Das Ziel war, die von den meisten Fürstenhäusern des Deutschen Bundes abgelehnte Pauluskirchenverfassung des Deutschen Reichs vom 28. März 1849 durchzusetzen. Diese Verfassung wurde durch die Frankfurter Nationalversammlung erarbeitet.

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    Foto: Thomas Riedel

    Im Juni 1849 dringen Bundestruppen, eine hessische Truppe und zwei preußische Armeekorps unter dem Prinzen von Preußen in Baden ein, um die Revolution niederzuschlagen. Ende Juni schlugen sie die badischen Revolutionäre bei Waghäusel und Durlach, was den preußischen Truppen ermöglichte, das gesamte Kriegsmaterial der revolutionären Truppen von Karlsruhe nach Rastatt zu bringen.

    Diese zweite Phase der Revolution endete am 23. Juli 1849 in Rastatt mit der Niederschlagung der letzten Erhebung und der Einnahme der Festung Rastatt durch Bundestruppen unter preußischer Führung.

    Das Preußen Denkmal wird errichtet

    Im Sommer 1849 äußerte der König von Preußen, Friedrich Wilhelm IV, den Wunsch, eine monumentale Gedenkstätte zu Ehren der gefallenen preußischen Soldaten zu errichten. Weder Großherzog Leopold von Baden, der den König um militärische Hilfe gebeten hatte, noch die Stadtverwaltung, hatten etwas dagegen.

    Karlsruher Architekt Friedrich Eisenlohr wurde mit dem Entwurf des Denkmals beauftragt. Eisenlohr hatte bereits in den 1840-er Jahren den Karlsruher Bahnhof errichtet, der damals auf dem Platz des heutigen Badischen Staatstheater stand. Das Denkmal ist aus rotem Sandstein.

    Preußendenkmal Karlsruhe
    Preußendenkmal Karlsruhe Foto: Preußendenkmal Karlsruhe

    Auf dem unteren Teil stehen die Namen der gefallenen und in Karlsruhe beerdigten preußischen Soldaten. Ursprünglich stand in der Mitte der vier Säulen ein marmornes Kreuz und über die Wölbung die Figur des Erzengels Michael. Dieser hielt in der rechten Hand ein Kreuz und in der linken Hand ein Schwert, mit dem er die Revolution in der Gestalt eines Drachen tötete. Dies symbolisierte den Sieg des Guten über das Böse.

    Auf den Spitzen der vier Säulen waren kleine Adler aus Bronze. Am 23. Juli 1852 fand die Einweihungsfeier des Denkmals statt. Anwesend waren der Prinz von Preußen und seine Frau, ebenso alle Militär- und Zivilbehörden. Zwei badische Bataillone waren am Denkmal aufgestellt, außerhalb des Friedhofs eine Batterie von acht Geschützen. Dem Publikum war der Zutritt gegen Karten gestattet.

    Nach den Einweihungsreden und einem Choral feuerten die Soldaten eine dreimalige Salve ab. Im Zweiten Weltkrieg wurden die vier Bronzeadler eingeschmolzen. 1953 wurden die durch Luftangriffe im Krieg beschädigte Figurengruppe und 1956 das Marmorkreuz entfernt.

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