"Wir haben etwa 800 bis 900 Vorbestellungen", meint Frank Neureither vom Buch- und Zeitschriften Grossvertrieb Schmitt, der Kioske und Zeitschriftenläden in der Region Karlsruhe beliefert. Normalerweise gehöre die französische Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" nicht zum Sortiment, doch der Hype nach dem Terroranschlag trage sein Übriges dazu bei.
"Nur 5 Prozent der Bestell-Wünsche können erfüllt werden"
So habe man beim badischen Grossvertrieb geplant, einige Geschäfte rund um Karlsruhe zu beliefern. Jedoch sei das Kontingent begrenzt - nur etwa 10.000 Exemplare stehen dem deutschen Einzelhandel ab Samstag, 17. Januar, zur Verfügung - das habe der französische Nationalvertrieb MLP entschieden, so Neureither weiter. Nur etwa fünf Prozent der Bezugswünsche könnten erfüllt werden. "Selbst die Anlieferung einer Kleinstmenge ist immer noch unsicher", klagt Neureither im Gespräch mit ka-news - "daher wird voraussichtlich zunächst keine Ware im Karlsruher Handel erhältlich sein.
Insgesamt hatten die Macher von "Charlie Hebdo" eine Druckauflage von fünf Millionen Exemplaren für die Sonderausgabe angekündigt. In Frankreich erschien das Magazin bereits am Mittwoch. Erstmalig ist Charlie Hebdo nun auch auf verschiedenen Sprachen, darunter arabisch und spanisch, erhältlich.
"Charlie Hebdo" zunächst nicht in Karlsruhe erhältlich
In die deutsche Sprache wurde das Heft jedoch nicht übersetzt. Die Gründe dafür sind unklar. "Ich verstehe nicht, warum es keine Ausgabe auf Deutsch gibt, schließlich sind wir direkte Nachbarn, die Solidarität ist auch hierzulande enorm", kritisiert Neureither. Hiesige Kunden, die eines der begehrten Satire-Hefte ergattern, müssen also mit französischen Comics vorlieb nehmen.
Für den Rest heißt es Abwarten: Für kommende Woche sei vonseiten der französischen Verleger ein Nachdruck geplant - davon könnte dann auch Deutschland mehr profitieren. Beim badischen Grossvertrieb Schmitt zeigt man sich enttäuscht - schließlich sei der "Run" dann nicht mehr so groß, wie jetzt, genau eine Woche nach den Attentaten in Paris.
Wer über den Verkauf von "Charlie Hebdo" in seiner Region auf dem Laufenden bleiben will, kann bei Mykiosk online abfragen, in welchen Geschäften in der Nähe die Zeitschrift verfügbar ist.
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