"Morgen zusammen, weiß jemand was am TMG los ist? Tochter eben angerufen, dass überall Polizei ist und sie nicht zur Schule dürfen. Alle Kinder werden wieder nach Hause geschickt. Gestern hat es wohl wieder auf einer Toilette gebrannt", schreibt ein Vater am Donnerstagmorgen, 4. Mai, in einer Stutensee-Facebook-Gruppe.
Grund für den Polizeieinsatz ist eine Droh-Mail an die Schule. Eine ernsthafte Gefahrenlage kann von Einsatzkräften vor Ort allerdings nicht festgestellt werden. Die Schule stellt den Betrieb an diesem Tag dennoch ein.
Vermehrt Einsätze am Thomas-Mann-Gymnasium
Bereits in den vergangenen Monaten war das Thomas-Mann-Gymnasium immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Polizei- und Feuerwehreinsätze gab es gleich mehrmals. So brannte es zum Beispiel Mitte März gleich zweimal binnen kürzester Zeit: Am 14. März war flackerndes Klopapier der Auslöser für einen Feuerwehreinsatz. Nur einen Tag später, am 15. März brannte eine Kork-Pinnwand. Ob es sich dabei um einen Schülerstreich gehandelt haben könnte, bleibt unklar.
Wenige Tage später, am 24. März ertönt erneut ein Alarm-diesmal allerdings Amokalarm. "Achtung wir haben eine ernste Lage, bitte verbarrikadiert euch. Schließt Fenster und Türen", tönt es zu diesem Zeitpunkt durch die Sprechanlage des Thomas-Mann-Gymnasiums. Eine Aufforderung, der die Schüler umgehend nachkommen, Türen verriegeln und Schutz unter Tischen und Stühlen suchen. Gegen 13. 15 Uhr dann die Entwarnung, dass es sich um einen Fehlalarm handle.
Eltern sind besorgt
"Mein Vorschlag an Frau Becker (Anmerkung der Redaktion: Oberbürgermeisterin der Stadt Stutensee) war nach dem Amokalarm und den Brandstiftungen einen Wachdienst einzuschalten. Das werde ich jetzt nochmal beantragen. Man kann die Situation nicht einfach laufen lassen, bis mal was Schlimmes passiert", schreibt eine Mutter unter das Facebook-Posting am Donnerstagmorgen, 4. Mai. Als "völlig richtig", kommentiert das ein Vater.

Die Mutter merkt daraufhin an, dass es wohl auch einen Reizgasangriff auf einen Lehrer gab, welcher eine Rauchvergiftung davontrug. Ihrer Ansicht nach sollte daher über Kameras auf den Fluren nachgedacht werden.
Was tut das Thomas-Mann-Gymnasium zum Schutz?
Welche Maßnahmen hat das Gymnasium als Reaktion auf die Vorkommnisse ergriffen? Was tut das Lehrpersonal um Schüler und sich selbst zu schützen? Wie werden die Erlebnisse verarbeitet und welche Forderungen der Eltern wurden eventuell bereits umgesetzt? Fragen, auf die das Gymnasium auch auf mehrmalige Anfrage von ka-news.de keine Auskunft erteilt.
Wie aus einer Mitteilung der Polizei allerdings hervorgeht, werden bei der Schulöffnung am Freitag, 5. Mai, Polizeibeamte anwesend sein.
Und was tut die Stadt Stutensee?
Auf Nachfrage der Redaktion, was die Stadt Stutensee zu tun gedenkt, lautet die Antwort: "Wir stehen mit der Schulleitung des Thomas-Mann-Gymnasiums im engen Austausch. Gänzlich verhindern werden können solche Taten, insbesondere Droh-Mails, allerdings nicht."
Konkrete Präventionsmaßnahmen habe es seitens der Stadt bislang noch nicht geben. Aktuell werde eruiert, inwiefern mehr Präventionsarbeit über die Schulsozialarbeit geleistet werden könne.

Die Schulleitung werde indessen die Schüler darauf sensibilisieren, dass es sich bei solchen Taten nicht um einen Kavaliersdelikt handle. Darüber hinaus werden Hausmeister und Reinigungskräfte dazu angehalten, besonders wachsam zu sein. Es solle auch Schulungen diesbezüglich geben. Nach den jüngsten Vorkommnissen wird, laut Stadt, der Einsatz eines Sicherheitsdienstes am Schulzentrum erwogen.
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