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Karlsruhe: Bleibt Durlacher Tor eine Baustelle? Wenn die Kombilösung fertig ist, startet Bernhardusplatz- Umbau

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Bleibt Durlacher Tor eine Baustelle? Wenn die Kombilösung fertig ist, startet Bernhardusplatz- Umbau

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    Durlacher Tor soll 2022 umgestaltet werden.
    Durlacher Tor soll 2022 umgestaltet werden. Foto: Collage - Wagner/Mettler Landschaftsarchitektur

    Währen die Baugeräte, -container und -zäune der Kombilösung sich langsam aber sicher immer weiter zurückziehen und das Durlacher Tor zu seinem finalen - und damit auch ursprünglichen - Aussehen zurückfindet, geht es auf dem benachbarten Bernhardusplatz mit der Planung nun erst in die heiße Phase. Die wichtigste Frage dabei: Wie wird das Areal rund um Durlacher Tor und Kirche St. Bernhard nach dem Abschluss der Kombilösung aussehen?

    Auf diese Frage haben die Bürger der Oststadt am Donnerstag, 17. Oktober, eine Antwort erhalten. Bei einer Bürgerinformation stellten Vertreter der Stadt und des ausführenden Landschaftsarchitekturbüros Mettler die überarbeiteten Pläne seit der ersten Bürgerveranstaltung im vergangenen November vor.

    So könnte der Bernhardusplatz nach Ende der Kombilösung aussehen (Stand: Oktober 2019)
    So könnte der Bernhardusplatz nach Ende der Kombilösung aussehen (Stand: Oktober 2019) Foto: Mettler Landschaftsarchitektur

    Wünsche der Bürger wurden in Planungen bedacht

    Laut Rita Mettler konnten seitdem rund 13 Anregungen der Bürger konkret umgesetzt oder in Planung gegeben werden:

    So soll beispielsweise der Stadtteilmarkt an der Nordwesteseite des Platzes ein Zuhause finden, direkt neben dem Haltestellenbereich, wo sich zur Zeit noch Baucontainer stapeln.

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    (Symbolbild) Foto: Melissa Betsch

    Wo sich an der westlichen Spitze des Platzes heute nur Pflastersteine befinden, könnte zudem ein Kiosk entstehen. Dieser ist aber noch Gegenstand der Planungen.

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    (Symbolbild) Foto: Melissa Betsch

    Schwer vorstellbar: Während der Großteil des Areals noch von Baucontainern und Bauzäunen beherrscht wird, sollen in Zukunft Bäume mit Rundbänken, zwei große Grünflächen und ein Wasserspiel Platz finden. "Das soll verhindern, dass der Platz im Winter zur Schmutzfläche wird", so Rita Mettler.

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    (Symbolbild) Foto: Melissa Betsch

    Zudem soll der alte Kinderspielplatz in der Ludwig-Wilhelm-Straße ein neues Aussehen erhalten. "Anfang nächsten Jahres soll das in Angriff genommen werden", sagt Klaus Weindel, stellvertretender Leiter des Gartenbauamts, am Donnerstag.

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    (Symbolbild) Foto: Melissa Betsch

    Der "Wall" sorgt für hitzige Diskussionen

    Doch nicht alle Pläne stoßen bei den Bürgern auf kollektive Zustimmung. So wird die Diskussion plötzlich laut, als es um das Schicksal des "Walls" geht, der den Bernhardusplatz von der erhobenen Kirche abgrenzt. Dieser soll im Zuge der Baumaßnahmen abgetragen und die Fläche geebnet werden.

    "Im Sommer ist das mein absoluter Lieblingsplatz in der Oststadt. Warum muss man etwas zerstören, was so schön und so sinnvoll ist?", will eine Dame unter zustimmendem Applaus aus dem Publikum wissen. Weitere Stimmen erheben sich: Der Wall müsse bleiben, denn er werde von Fahrradfahrern gerne zum "Hinuntersausen" geschätzt.

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    (Symbolbild) Foto: Melissa Betsch

    Die Diskussion wird hitziger, als sich auch die Fahrrad- und die Wall-Gegner einschalten. Der Kanon dabei: Der Wall ermutige Radler, mit hoher Geschwindigkeit über den neugestalteten Platz zu rasen und Fußgänger sowie spielende Kinder zu gefährden. Der geraden Weg durch die beiden künftigen Grünflächen werde diesen Effekt noch verstärken.

    "Der Platz soll eine reine Fußgängerzone werden!"

    Rita Mettler vom Büro Mettler Landschaftsarchitektur hält dagegen: "Der Weg soll eine Verbindung über den Platz herstellen, sodass Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwägen nicht um den Platz herumfahren müssen. Die Leute sollen den Platz schließlich auch nutzen!"

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    Foto: ka-news.de

    Dennoch - die Bürger sind sich nahezu einig: Der Platz sollte radfrei werden. Jürgen Scherle, Vorsitzender des Bürgervereins Oststadt, fordert unter großem Applaus: "Wir wollen klare Fahrradwege und eine Beschilderung, die um den Platz herumführt. Der Platz selbst soll eine reine Fußgängerzone werden!"

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    Foto: ka-news.de

    Ulrich Wagner vom Stadtplanungsamt, Bereich Verkehr, versteht die Bedenken der Bürger: "Wir werden versuchen, das bestmögliche Angebot um den Platz herum zu schaffen, um Radfahrer vom Bernhardusplatz fernzuhalten", meint er, fügt aber an: "Wir gehen aber nicht davon aus, dass sich alle daran halten werden." 

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    Foto: ka-news.de

    Neugestaltung soll im Doppelhaushalt 2021/22 eingeplant werden

    Neben der Debatte um den Wall regen die Bürger aber auch andere kleine Änderungen an. So wollen einige den Fahrradweg neben der Bahnhaltestelle an der Durlacher Allee versetzen, ein Herr wünscht sich ganzjährig grüne Bäume und Pflanzen, eine Dame regt eine Verlegung des Wasserspiels in Richtung Platzmitte an.

    Klaus Weindel vom Gartenbauamt verspricht, die Wünsche der Bürger für die Planungen zu berücksichtigen. Diese sollen in den Planungsausschuss gegeben, später dann freigegeben und vertieft werden, sodass im kommenden Jahr ein Kostenkontrollverfahren durchgeführt werden kann.

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    Foto: ka-news.de

    "So sollen die Planungen im Doppelhaushalt 2021/22 eingeplant werden können", so Weindel. Mit der Fertigstellung der Kombilösung könnte die Neugestaltung dann im Jahr 2022 starten. 

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