Die Durlacher Allee ist einer der Hauptzufahrtsstraßen von Osten her kommend. Schon seit Jahren wird entlang dieser Achse viel gebaut, die Areale entlang der Straße aufgewertet. Seit 2012 gibt es daher ein Konzept in der Stadt Karlsruhe. Unter dem Namen "Entwicklungsachse Durlacher Allee" werden Aufgaben und Ziele zusammengefasst.

Das Durlacher Tor und der Platz bekommen neues Gewand
Nun soll Durlacher Allee an ihrem Ursprung, am Durlacher Tor und am Bernhardusplatz, ebenfalls ein neues Aussehen bekommen. Während das Durlacher Tor schon fast wieder wie früher, also vor dem Baubeginn der Kombilösung aussieht - die Bahnsteige sind schon gebaut und auch die Straßen haben wieder einen mehr oder weniger gewohnten Verlauf - fehlt nun noch der Bernhardusplatz.

Wie das Areal in einigen Jahren aussehen soll, wurde nun in einer Infoveranstaltung am Donnerstag vorgestellt - und mit den Bürgern der Oststadt diskutiert. Rund 100 Anwohner und Interessierte sind gekommen. "Mit diesem Andrang haben wir nicht gerechnet", sagt Cornelia Lutz, Leiterin des Gartenbauamtes, in ihrer Begrüßung. Doch die vielen Neugierigen wollen wissen, was mit dem Platz passiert. Vor den Plänen bilden sich Grüppchen, es wird viel über den Entwurf von Mettler Landschaftsarchitekten gesprochen. Teilweise auch geschimpft.

Bernhardusplatz muss viele Anforderungen erfüllen
Denn der Entwurf sieht vor, auf dem Bernhardusplatz zwei Rasenschollen zu bauen, dazu ein Wasserspiel. Und viele Bäume sollen den Platz schattig und angenehm machen. "Es soll eine neue Aufenthaltsqualität geschaffen werden", so Cornelia Lutz weiter. Eine kleine "grüne Oase" inmitten des Verkehrsknotens, der begrenzt ist von einem Bahnsteig und einer Busspur. Durch den Wegfall der Bertholdstraße vor der Kirche St. Bernhard eröffne sich so eine ganz neue Fläche mit viel Potential.

"Der Bernhardusplatz ist ein Stadtplatz mit den Anforderungen eines Verkehrsknotenpunkt, trotzdem wollen wir einladende Treppen, die hoch zur Kirche führen, viel Grün und ein Wasserspiel installieren. Das ist gut für Kinder zum Spielen und für das Kleinstklima", sagt Kai Beschorner von Mettler Landschaftsarchitekten. Ebenfalls ist ein kleines Toilettenhäuschen vorgesehen.

"Die neuen Grünflächen sind außerdem ein Alleinstellungsmerkmal und ein Brunnen ist eine Bereicherung für den Platz!" Doch weder der vom Bürgerverein Oststadt geforderte Kiosk, noch der Stadtteilmarkt findet in der Planung Beachtung.

Viele Fragen wollen geklärt und gehört werden
In der Diskussionsrunde wird deutlich, wie wichtig den Oststädtern ein schöner Platz mit guter Aufenthaltsqualität ist. "Was fehlt, ist ein schöner Stadtteilmarkt, denn der hat für uns große Bedeutung", sagt Jürgen Scherle, Vorstand des Bürgervereins Oststadt in seiner Anmerkung an die Planer. "Für einen Markt braucht man aber Beschicker, aber das Marktamt hat Probleme, welche zu finden", entgegnet Cornelia Lutz.

Viel Diskussionsstoff liefert auch das geplante Wasserspiel am Rande des Platzes. "Sollte das nicht eher im hinteren, ruhigeren Bereich sein?", fragt eine Dame im Publikum? Der Applaus gibt ihr Recht, andere denken ebenfalls so. "Das Wasserspiel tut etwas gegen den Lärm der Straße, weil es selbst Lärm macht, deswegen ist es an der belebten Durlacher Allee geplant", sagt Georg Gerardi vom Stadtplanunsgamt.

"Gut, dass es so Grün wird"
Worin sich viele Redner aus der Nachbarschaft einig sind: Es ist gut, dass der neue Bernhardusplatz so grün ist - auch wenn er für manche noch grüner sein könnte. "Das möglichst viele Bäume gepflanzt werden, das gefällt mir", sagt ein Mann aus dem Publikum. "Wie wäre es mit zusätzlichen Ranken als Lärm- und Sichtschutz zur Straße hin, das wäre auch gut für Insekten", regt eine andere Frau an.

Nach gut zwei Stunden, in denen viele Bürger ihre Ideen und Fragen eingebracht haben, findet die Infoveranstaltung ein Ende. "Doch ich lade Sie heute schon ein für unser nächstes Treffen", so Cornelia Lutz vom Gartenbauamt. "Und wir werden die heutigen Vorschläge alle mitnehmen und diskutieren und sehen, was wir an diesem Entwurf verändern können. Denn noch haben wir was die Gestaltung angeht, viel Freiraum!" Immerhin beginnen die Bauarbeiten frühestens 2021 oder 2022.
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