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Karlsruhe: "Blaue Röhren" in der Kaiserstraße: Das hat es mit den Leitungen auf sich!

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"Blaue Röhren" in der Kaiserstraße: Das hat es mit den Leitungen auf sich!

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    Aufgeständerte Wasserleitung (Havarieleitung) in der Kaiserstraße, zwischen Berliner Platz und Durlacher Tor
    Aufgeständerte Wasserleitung (Havarieleitung) in der Kaiserstraße, zwischen Berliner Platz und Durlacher Tor Foto: Kasig

    Als sich der ka-news-Reporter an die Redaktion wendet, ist er irritiert. Der Grund: Er habe blaue Rohre in der Kaiserstraße entdeckt- und zwar in etwa fünf Metern Höhe. "Die blauen Röhren beginnen am Durlacher Tor und gehen an der ganzen Kaiserstraße entlang", wundert er sich. Was hat es mit den "blauen Röhren" auf sich?

    Blaue Rohre auf einer Strecke von 1.500 Metern

    Die Rohrleitungen in leuchtendem Blau sind Teil der Kombilösungsarbeiten, wie Achim Winkel, Pressesprecher der Karlsruher Schieneninfrastruktur GmbH (Kasig) auf Nachfrage von ka-news bestätigt. Die Leitung erstrecke sich auf einer Länge von etwa 1.500 Metern vom Durlacher Tor bis zum Europaplatz.

    Bei dieser sogenannten Havarieleitung handelt es sich dabei um eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme, welche im Zuge des Erdaushubs unter den Deckeln der zukünftigen unterirdischen Haltestellen Kronenplatz, Lammstraße und Europaplatz errichtet wird. Die Montage hatte bereits Anfang September begonnen. Die Montagearbeiten sind nach Aussage Winkels an manchen Stellen noch nicht abgeschlossen.

    Mit Wasserleitungen gegen Grundwasser-Druck

    Aber auf welche Weise sichern die blauen Wasserleitungen die drei unterirdischen Haltestellen? "Es handelt sich hier um eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme", betont der Kasig-Sprecher. Derzeit müsse man sich die unterirdischen Haltestellen als Hohlkörper vorstellen, in denen sich allerdings noch Erdreich befinde. Dieses Erdreich müsse entfernt werden- das bleibe allerdings nicht ohne Konsequenzen: Das unterirdische Bauwerk werde dadurch leichter.

    Das Problem: "In Karlsruhe liegt das Grundwasser mit vier bis fünf Metern unter dem Pflaster relativ hoch", so Winkel. Beim Entfernen des Erdreiches aus den unterirdischen Haltestellen wäre es grundsätzlich möglich, dass das Grundwasser das leichter gewordene Bauwerk anhebe oder nach innen durch die Sohle aufbrechen könnte.

    Beide Szenarien sind laut Winkel "extrem unwahrscheinlich". Für den Fall der Fälle habe die Kasig allerdings vorgesorgt: Sollte das Grundwasser Druck auf die Hohlräume ausüben, könne man gegensteuern, indem man mithilfe der Havarieleitung Wasser in die Haltestellen leite und so Gegendruck erzeuge.

    Das Wasser würde die Kasig dann aus einer großen Hauptwasserleitung der Karlsruher Stadtwerke am Durlacher Tor beziehen. Damit das für den Gegendruck benötigte Wasser ausschließlich in die Hohlräume und nicht in das gesamte Tunnelsystem gepumpt wird, sind die unterirdischen Haltestellen nach Aussage des Kasig-Sprechers mit Schottwänden gegen die Tunnelröhre abgedichtet.

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