Fußball, Bier und ein gemütliches Ambiente. Die "Pinte" in der Innenstadt gilt in Karlsruhe durchaus als Traditionskneipe. Seit 1968 gibt es sie, seit 1995 ist sie im Besitz von Volker Gumsheimer. Er wandte sich an die Redaktion - Fotos möchte der Lokalinhaber lieber nicht von sich machen lassen.

An ihm und seinem Lokal ist die Corona-Pandemie und Inflation nicht spurlos vorbeigegangen. Doch - im Gegensatz zu den Hausbrauereien in Karlsruhe - will er die Preise zunächst nicht erhöhen. Heißt: Bier-Fans müssen bei ihm erstmal nicht damit rechnen, dass der halbe Liter fünf Euro oder sogar mehr kostet.

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Bierpreis bleibt in der Pinte stabil

"Bei uns bleibt alles gleich, ein halber Liter für vier Euro", betont der Pinte-Chef im Gespräch mit ka-news.de. Doch das habe einen Grund: Er kann sich seinen Bierhändler selbst aussuchen, da er an keine Brauerei-Verträge gebunden ist. "Die meisten Gastronomen müssen sich an die Preisliste halten, die ihnen von den Brauereien vorgegeben wird", behauptet Gumsheimer. 

Er selbst kaufe ausschließlich bei großen Getränkegroßhändlern ein und bekomme von der jeweiligen Brauerei sogar eine Rückvergütung für jeden abgenommenen Hektoliter. Damit spare Gumsheimer im Vergleich zu anderen Bars, die an Brauereien gebunden sind, zwischen 20 bis 30 Prozent. Dafür bezieht er jedoch kein Moninger, Hoepfner oder Radeberger. "Rund 80 Prozent aller Gastronomen in Karlsruhe kaufen dieses Bier", so der Pinte-Inhaber.

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Dennoch stehen Gumsheimer zwölf verschiedene Sorten Fass- und Flaschenbier auf der Karte. Darunter Bitburger, Köstritzer oder Bulmers. "Alle zwei bis drei Jahre verhandle ich mit den Anbietern. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich zum Beispiel 30 Euro für eine Kiste mit 20 Flaschen ausgebe oder das gleiche Bier für 14 Euro bekomme."

Vorausschauend arbeiten ist die Devise

Zuletzt hatte Gumsheimer vor rund anderthalb Jahren die Preise um rund 50 Cent erhöht. "Da habe ich wegen Corona einfach vorausschauend gedacht. Damit läuft es auch bisher ganz gut. Nur der Dezember und der Januar waren schlecht", sagt der Gastronom. Das liege aber nicht an den gestiegenen Preisen, sondern an den Weihnachtsmärkten und an den grundsätzlich "leeren Geldbeuteln" zum Jahresanfang.

Ob die Getränkepreise dann auch in Zukunft niedrig bleiben? Gumsheimer ist zuversichtlich: "In fünf bis acht Monaten müsste man da nochmal schauen, aber ich denke, eine Preiserhöhung wird nicht nötig sein."

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