Die "schlechte" Nachricht gleich vorweg: Wie es scheint, befindet sich das Projekt "Südumfahrung Hagsfeld" weiterhin ganz am Anfang. Ein tatsächlicher Baubeginn - ursprünglich 2025 geplant - steht weiter aus. "Wir können kein konkretes Datum nennen", heißt es auf Nachfrage der Redaktion bei der Stadt Karlsruhe. Bedeutet im Umkehrschluss: Anwohner und Verkehrsteilnehmer müssen sich noch in Geduld üben. Aber woran liegt das?

Wo steht die Planung?
"Für die Umfahrung wird aktuell die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt. Diese ist die Weiterentwicklung der im Gemeinderat vorgestellten Vorplanung, die auch Anregungen und Wünsche aus der Politik und den Bürgerinformationsveranstaltungen mit aufgenommen hat", heißt es vonseiten der Stadt Karlsruhe gegenüber ka-news.de.

In der Entwurfs- und Genehmigungsplanung mit inbegriffen sind: Straßen- und Bauwerksplanung, die Neuerstellung und Fortschreibung aller notwendigen Gutachten (Lärmschutz, Lufthygiene oder Artenschutz) sowie die Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie. Ein Landschaftspflegerischer Begleitplan werde ebenfalls erstellt, so die Stadt.
Was wird aktuell gemacht?
Komplett untätig sei die Stadt bezüglich der Planung nicht. Derzeit werden Untersuchungen im Boden und im Grundwasser durchgeführt. So soll die Beschaffenheit des Baugrunds der Unterführung ermittelt werden. "Aufgrund der Komplexität des Unterfangens nimmt dies weiterhin Zeit in Anspruch", so die Verantwortlichen gegenüber ka-news.de.

Sobald alle Planungen und Gutachten abgeschlossen sind, werden die Unterlagen dem Regierungspräsidium Karlsruhe vorgelegt. Entsprechende Fördermittel für das Projekt wurden bereits in der Vergangenheit genehmigt.
Bürger-Info im Herbst geplant
"Für den Herbst ist eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant", so die Verantwortlichen. Dort soll der aktuelle Planungsstand vorgestellt werden. Ein konkretes Datum steht allerdings noch aus.

Hintergrund
Dienstag, 30. Juni 2020: Die lange Debatte über die Südumfahrung Hagsfeld findet ihr vorläufiges Ende. Der Karlsruher Gemeinderat entscheidet über den Bau des Verkehrsprojekts. In der Umsetzung wird sich auf eine Unterführung - statt Brücke - geeinigt.
Grund für das Bauprojekt
Die Stadtteile Hagsfeld und Rintheim sollen vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Dafür ist eine Umfahrung geplant, die die Autobahnabfahrt Karlsruhe Nord mit der B10 und der L560 verbindet. Zusätzlich soll der Technologiepark über einen neuen Anschluss direkt an die Umfahrung angeschlossen werden.
Geplante Maßnahme: Unterführung
Die Unterführung ist 280 Meter lang. Von der Elfmorgenbruchstraße kommend soll sie kurz hinter der Alte Bach hinabführen und die DB-Trasse sowie den Hinterwiesenweg unterqueren. Tiefe: 4,70 Meter. Rund 100 Meter weiter nach Westen erreicht die Straße wieder die Geländeoberkante und wird ebenerdig zur Haid-und-Neu-Straße geführt.
Ausstehendes Planfeststellungsverfahren
Ein Planfeststellungsverfahren ist ein besonderes, streng formalisiertes Genehmigungsverfahren über die Zulässigkeit von - in diesem Fall - Straßenbaumaßnahmen. Das Verfahren beinhaltet ein gesondertes Anhörungsverfahren und dient der Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange und ist Voraussetzung für die Genehmigung der Maßnahme.
