Zivilcourage - wir alle hätten sie gern, wir alle loben die "Helden des Alltags". In der Fächerstadt und in Pforzheim haben sich in der vergangenen Woche gleich mehrere Personen diesen inoffiziellen Titel verdient. Sie haben beherzt eingegriffen, zwei Fälle endeten mit der Festnahme der vermeintlichen Täter. Die Regel ist ein solches Verhalten allerdings nicht. Leider wird oft lieber weggeschaut als eingegriffen.
Vom Zusehen allein ist dem Opfer nicht geholfen!
Dass der Einzelne zögert, ist nicht weiter verwunderlich. Zu präsent sind die tragischen Schicksale von Tugce, Jonny K. und Dominik Brunner - sie wollten helfen und bezahlten ihre Zivilcourage mit dem Leben. Und auch in Karlsruhe endete die Zivilcourage eines 48-Jährigen im Krankenhaus. Die Angst, selbst zum Opfer zu werden, hält viele vom Einschreiten ab. Die fatale Folge: Anstatt einzugreifen stehen viele nur da und warten. Irgendwer wird sich schon darum kümmern, oder? Das Problem ist nur, dass Opfern überhaupt nicht geholfen wird, wenn jeder so denkt.
Es ist ein Teufelskreis, den wir alle nur gemeinsam durchbrechen können! Dauerpräsenz der Polizei und härtere Strafen werden das Problem langfristig nicht lösen - hier ist jeder Einzelne von uns gefragt. Wenn jemand eine brenzlige Situation beobachtet, dann nicht gaffen oder einfach wegsehen, sondern die Polizei rufen, andere ansprechen und eingreifen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Je mehr Leute eingreifen, desto geringer ist das Risiko für den Einzelnen. Niemand erwartet, dass man sich selbst in Gefahr bringt - aber es darf sich auch keiner um die Verantwortung drücken, denn Zivilcourage geht uns alle an!
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Angst vor Zivilcourage: Immer wieder trauen sich Umstehende nicht, in brenzligen Situationen einzugreifen. Haben Sie für dieses Verhalten Verständnis? Ist das Eingreifen heute zu gefährlich? Sagen Sie uns Ihre Meinung unter diesem Artikel.