"Erst die Platanen in der Kaiserstraße, jetzt das. Wenn wir uns nicht wehren, steht bald kein Baum mehr in Karlsruhe", heißt es in einer Pressemitteilung am Donnerstagmorgen. "Diese Bäume stehen gerade nur noch, weil wir darauf sitzen, sonst würden sie jetzt schon als totes Holz unter uns liegen."

Die Protestierenden kündigen in der Mitteilung an, die Besetzung so lange fortzusetzen, bis konkrete "Maßnahmen zum Schutz der Stadtbäume ergriffen werden". Auf Nachfrage der Redaktion bestätigt sich: Es handelt sich um dieselbe Gruppe, die 2023 für den Erhalt der Platanen demonstrierten. Damals nannten sie sich "Initiative Karlsruher Platanen bleiben".
Polizei vor Ort: Vier Personen besetzen die Bäume
Die Polizei bestätigt auf Nachfrage von ka-news.de den Baumprotest. Insgesamt vier Personen würden sich in den Bäumen am Badischen Staatstheater aufhalten. Der Verkehr werde dadurch nicht beeinträchtigt. Wie lange die Polizei vor Ort bleiben wird, ist noch unklar.

"Wir sind mit einer ausreichenden Zahl an Kräften vor Ort und werden versuchen, die Personen zum Herunterklettern zu bewegen." Ein gewaltsames Herunterholen schließt ein Polizei-Sprecher derweil aus. Dafür sei der "Aufwand zu hoch".
Welche Konsequenzen das Theater daraus ziehen wird, ist noch unklar. Die Redaktion hat diesbezüglich angefragt.
Badisches Staatstheater kündigte Baumfällungen an
Die Bauarbeiten am Badischen Staatstheater betreffen nicht nur das Gebäude, sondern auch das umliegende Gelände. In diesem Zusammenhang kündigte das Theater vor einigen Tagen an, ab dem 30. Januar Fällarbeiten durchzuführen. An dieser Stelle sollen einmal neue Proberäume und Bühnen für das Orchester und das Ballett entstehen.

"Ein entsprechender Genehmigungsprozess ist durchlaufen und die Arbeiten werden selbstverständlich durch eine ökologische Baubegleitung überwacht. Dabei bleibt jedoch die Gestaltung des Umfelds erhalten: Die Alleen werden, so weit möglich, auf beiden Seiten bewahrt", heißt es in einer Mitteilung vom 28. Januar. Über den Gesundheitszustand der Bäume informiert das Schreiben nicht.
Wie die Stadt auf Nachfrage informiert, wird Oberbürgermeister Frank Mentrup die Baum-Besetzer dieses Mal nicht besuchen.