Wer derzeit im 1. Obergeschoss des Badischen Landesmuseums steht, wird in der Sammlungausstellung "Schloss und Hof" einen leeren Platz entdecken. Hier sollte eigentlich das 1,2 Millionen Euro teure Diadem der Großherzogin von Baden zu sehen sein. Doch der Platz in der Großvitrine ist leer. Unbekannte Diebe haben das brilliantenbesetzte Schmuckstück aus dem Museum gestohlen.
Diebe überwinden das Vitrinen-Schloss
Wann genau die unbekannten Diebe das Diadem entwendet haben, ist derzeit noch unklar. Entdeckt wurde der Diebstahl am 29. April, woraufhin das Badische Landesmuseum umgehend die Polizei informierte. Die Karlsruher Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt (LKA) haben die Ermittlungen aufgenommen und versuchen derzeit, den Tatzeitpunkt einzugrenzen.

Fest steht allerdings, dass die Täter nicht mit brachialer Gewalt vorgegangen sind. Das Schloss sei überwunden worden, ohne die Vitrine zu beschädigen, heißt vonseiten der Karlsruher Staatsanwaltschaft auf Nachfrage von ka-news.
Wie genau die Vitrine und das Diadem gesichert waren, dazu wollen sich sowohl die Staatsanwaltschaft als auch das Badische Landesmuseum aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Grundsätzlich habe man im Badischen Landesmuseum aber hohe Sicherheitsbestimmungen, so eine Pressesprecherin des Museums im Gespräch mit ka-news. "Unser Sicherheitskonzept entspricht internationalen Standards."
"Ein Stück der badischen Geschichte"
Was mit dem Diadem geschehen ist oder warum es gestohlen wurde, darüber kann aktuell nur spekuliert werden. "Wir ermitteln in alle Richtungen", teilt die Staatsanwaltschaft gegenüber ka-news mit. Bei den Ermittlungen setzt das LKA auch auf Hinweise von Zeugen. Wer Hinweise zum Verbleib geben kann oder etwas Verdächtiges im Zeitraum vor dem 29. April beobachtet hat, wird gebeten, sich entweder unter der Nummer 0711/5401-3333 an das LKA oder an jede andere Polizeidienststelle zu wenden. Denkbar wäre grundsätzlich auch, dass das Diadem zum Verkauf angeboten werden könnte.
Für das Karlsruher Museum ist der Diebstahl ein Schock. "Wir sind sehr betroffen. Das Diadem ist ein bedeutendes Stück der badischen Geschichte und von unschätzbarem Wert für das Museum. Wir hoffen, dass der Fall aufgeklärt wird und das Diadem seinen Weg zurück ins Museum findet", so Direktor Eckart Köhne.
