Jüngst war bekannt geworden, dass knapp jedes zehnte Atommüll-Fass im Zwischenlager im Karlsruher Norden beschädigt ist. Eine alarmierende Zahl - vor allem weil erst rund ein Drittel der insgesamt etwa 65.000 Behälter kontrolliert wurde. Bundesweit sollen etwa 2.000 Fässer beschädigt sein - die Dunkelziffer dürfte deutlich darüber liegen.
Keine Macht dem Zufall
Das verunsichert die Bevölkerung bei diesem für sie ohnehin schon so schweren Thema zusätzlich. Die Deutschen sind empfindlich in Sachen Atomkraft - und das ist gut so. Weitere Rückschläge wird es geben, der Umgang damit sollte sich aber schleunigst wandeln. Deshalb braucht es jetzt klare Aktionen der politischen Akteure. Dabei darf auch Baden-Württemberg als möglicher Endlager-Standort nicht außen vor bleiben.
Einerseits, um die Menschen im Land in dieser Sache nicht weiter zu verunsichern. Andererseits aber vor allem, um sie nicht ernsthaft zu gefährden. Denn fest steht: Jedes beschädigte Atommüll-Fass ist ein Problem. Schließlich ist kaum auszudenken, was passieren würde, wenn der verseuchte Inhalt ins Grundwasser gelangen würde.
Deshalb müssen die politischen Akteure ihren Schlingerkurs der letzten Jahre endlich beenden. Bund und Länder müssen künftig am selben Strang ziehen, statt sich gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben. Auch für die Betreiber der Zwischenlager müssen klare Bestimmungen her, wie der Müll in Zukunft gelagert werden muss. Denn klar ist: Das Projekt Atomausstieg ist zu heikel, um auch nur das kleinste Detail dem Zufall zu überlassen.
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