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An einem knallig-heißen Sommertag mal so richtig schön im kalten Wasser abkühlen, da sagt wohl kaum jemand nein. Ein entspannter Ausflug zum Baggersee steht da für viele auf dem Pflichtprogramm. Wenn es nach der Stadt geht, soll es auch in Karlsruhe bald mehr Badeorte geben. Dazu planen die Verantwortlichen inzwischen den Bau eines Badebereichs im Citypark nahe der Ludwig-Erhard-Allee.

Ursprünglich war der neu angelegte Citypark nur als Erholungsgebiet für die Karlsruher angedacht. Doch einige Karlsruher Badefreunde brachte die Stadt kürzlich auf die Idee, die Grünfläche gleich noch weitflächiger zu nutzen. In dem Schreiben an die Stadtverwaltung, welches ka-news vorliegt, heißt es: "Wenn man schon ein Erholungsgebiet baut, dann kann man es doch auch gleich als Badeparadies nutzen. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe." Und tatsächlich: Bei der Stadt ist man der Idee nicht abgeneigt, entsprechende Planungen seien schon fortgeschritten und kurz vor der Umsetzungsphase.

Vom Matschfeld zum Badeparadies

Der aktualisierte Bauplan sieht im Moment folgendes vor: Der bereits angelegte Teich im Citypark soll um wenige Meter vergrößert werden. Damit soll er als Badeanlage tauglich gemacht werden. Nach dem derzeitigen Stand könnten die Arbeiten noch im Juni beginnen, damit der See schon in der heißen Phase des Sommers nutzbar wäre.

(Symbolbild)
(Symbolbild) | Bild: Felix Haberkorn

Mit der neuen Planung könnte sich die Bauzeit nun erneut verlängern. Lange Zeit glich die Grünfläche einem Matschfeld. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte Baubürgermeister Michael Obert noch angekündigt, dass die Arbeiten im Frühjahr dieses Jahres beendet sein könnten.

"Die Stadt macht es sich bislang zu leicht!"

Dennoch habe die Stadt die Idee der Karlsruher Bürger aufgenommen, da die Umsetzung mit vergleichsweise wenig Aufwand verbunden ist. Über die Mehrkosten der Maßnahme wird derzeit noch nicht berichtet, diese könnten erst zu einem späteren Zeitpunkt angegeben werden.

Trotz der großen Vorfreude auf den neuen Badesee gibt es auch kritische Stimmen. Der DLRG-Stadtverband-Südost weist die Stadt auf das bislang fehlende Sicherheitskonzept hin: "Die Idee eines neuen Badesees finde ich zwar wirklich toll. Doch zunächst muss für die nötige Sicherheit gesorgt werden. Die Stadt macht es sich da bislang zu leicht", gibt Heinrich Münzberger, Vorstandsvorsitzender des DLRG, Südoststadt, zu bedenken.

Steigende Anzahl an Badeunfällen

Dabei verweist die DLRG auf den enormen Anstieg an Badeunfällen in den vergangenen Jahren. 2016 sind insgesamt 537 Menschen in Deutschland beim Baden ertrunken. Das sind 49 mehr als im Vorjahr – der höchste Stand seit zehn Jahren. Als Grund für die steigende Anzahl an Badeunfällen nennt die DLRG Leichtsinn und Selbstüberschätzung.

Von den 537 Opfern seien allein 406 in Flüssen, Teichen, Bächen und Seen, also an unbewachten Badeorten, ertrunken. "Das macht 75 Prozent aller Unfälle aus. Eine bedenkliche Entwicklung", erklärt Münzberger, weshalb die DLRG-Verantwortlichen in Absprache mit der Stadt bereits nach geeigneten Bademeistern suchen. Erst danach dürfe nach Angaben der DLRG der Bauzaun, der das Gelände im Moment noch absperrt, entfernt und der Badebetrieb aufgenommen werden.

Erst die Bademeister, dann der Spaß!

"Zunächst müssen genug Bademeister gefunden werden, dann kommt der Badespaß", sagt Münzberger. Doch die DLRG will sich nicht als Spielverderber hinstellen: "Insgesamt stehen wir dem neuen Badeparadies positiv gegenüber. Es müssen nur die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden. Das hat oberste Priorität", betont Münzberger. Gespräche mit der Stadt sollen bereits laufen.

Neben Sport, Erholung und Erfrischung wird auch an die nötige Stärkung gedacht. Nach Angaben der Stadt laufen bereits Verhandlungen mit einigen Gastronomen. Diese befinden sich in der Endphase, heißt es. Derzeit geht die Stadt davon aus, dass das neue Badeparadies noch diesen Hochsommer eröffnet werden kann. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass es viele heiße Sommertage geben wird. Dann steht dem Badespaß der Karlsruher nichts mehr im Weg.

Sie hatten sich schon auf einen neuen Badesee in Karlsruhe und gefreut und die Badehose bereit gelegt? Dann müssen wir Sie leider enttäuschen. Die ka-news-Redaktion schickt ein herzliches "April April" an ihre Leser!