Das Alkoholverbot in Bussen und Bahnen des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) besteht bereits seit 2011 - daran gehalten wird sich jedoch nicht. Damit sich das künftig ändert, soll es den widerspenstigten Bahntrinkern nun an den Geldbeutel gehen.
Geldbuße zur Verhaltenserziehung - nicht die eleganteste, aber aus Sicht des KVV die einzige Methode, um fehlende Rücksichtnahme auszugleichen. Zudem: Für die Dauer einer Bahnfahrt ist es nicht zu viel erwartet, die Ego-Schraube etwas zurückzudrehen. Wem der Abstinenzgedanke komplett zuwider laufen sollte, dürfte im Falle einer Kontrolle immerhin den teuersten Drink des Abends gehabt haben.
Wünschenswert wäre allerdings, wenn auch weitere, bereits existierende Verbote genauso rigoros durchgesetzt würden. Denn in Relation gesehen, ist das "Wegbier" in der Bahn aus temporärer Sicht die geringste Belästigung anderer Fahrgäste: Alkoholkonsum in der Bahn beschränkt sich hauptsächlich auf Abendstunden oder Großveranstaltungen wie Konzerte oder KSC-Spiele. Essensdüften und Telefongesprächen betören den Bahnfahrer jedoch zu jeder Zeit. Auch in diesen Fällen würde etwas (finanzielle) Nachhilfe im "Anstandsfach" Rücksichtnahme sicherlich nicht schaden.
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