"Als Abgeordnete im Raum Karlsruhe halten wir diesen Einsatz für falsch", heißt es in einem offenen Brief der SPD-Landtagsabgeordneten Johannes Stober und Ute Vogt und der Grünen-Abgeordneten Renate Rastätter und Gisela Splett an Landwirtschaftsminister Hauk. Es sei unverständlich, wie das Insektizid Dimethoat großflächig gespritzt werden könne, von dem bekannt sei, dass es nicht nur auf Insekten wirke, sondern auch für andere Tiere und den Menschen giftig sei. Bereits vor einigen Tagen hatte Splett dem Minister widersprochen, der die zur Maikäferbekämpfung im Hardtwald vorgesehenen Mittel als "für den Menschen gänzlich ungefährlich" bezeichnet hat (ka-news berichtete).
"Die naturnahen Wälder in der Rheinebene sind durch die Maikäfer massiv gefährdet", kontert Hauk. Der Verzicht auf eine Bekämpfung bedrohe die Aufbauarbeit von 30 Jahren. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", führt der Minister weiter aus, "und die verschiedenen Naturschutzinteressen objektiv abgewogen." Sein Ministerium sieht in dem starken Anstieg der Maikäferpopulation vor allem die Mischwälder gefährdet, naturnahe und stabile Waldökosysteme könnten verloren gehen und damit auch die Lebensräume seltener Arten (ka-news berichtete).
Einen "klassischen Zielkonflikt" nennt Hauk die Maikäferbekämpfung. Es gilt Nutzen und Schaden abzuwägen. Zu welchem Urteil kommen die ka-news-Leser in diesem Abwägungsprozess? Machen Sie mit bei der aktuellen Umfrage auf der ka-news-Startseite und sagen Sie uns, ob Sie den geplanten Gifteinsatz im Hardtwald befürworten oder ablehnen.