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Karlsruhe: Adoptionsrecht für Homosexuelle: Kommt endlich in der Gegenwart an!

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Adoptionsrecht für Homosexuelle: Kommt endlich in der Gegenwart an!

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    Adoptionsrecht für Homosexuelle: Kommt endlich in der Gegenwart an!
    Adoptionsrecht für Homosexuelle: Kommt endlich in der Gegenwart an! Foto: Archiv

    Gleichgeschlechtlichen Paaren, die sich zu einer Adoption entschließen, werden noch immer Steine in den Weg gelegt. Erst seit diesem Jahr steht ihnen offen, was bei heterosexuellen Ehepaaren zu keiner Zeit hinterfragt wurde: das Recht auf "Sukzessivadoption". Auf Druck des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe beendete die Politik im März endlich ihr jahrelanges "Rumeiern", seither dürfen Schwule und Lesben das Kind ihres Partners adoptieren.

    Gleiche Pflichten, aber nicht die gleichen Rechte?

    Ein wichtiger Schritt, aber das alleine reicht nicht. Denn die Möglichkeit, zusammen ein nichtleibliches Kind zu adoptieren, haben gleichgeschlechtliche Paare nicht. Auch nicht, wenn dieses seit Jahren als Pflegekind bei ihnen lebt. Stattdessen sollen sie sich damit begnügen, dass einer von beiden das Kind adoptieren darf, der andere kann dann ja dann anschließend die "Sukzessivadoption" beantragen.

    Bis die Familie also auch auf dem Papier als solche anerkannt wird, heißt es Warten und jede Menge bürokratische Hürden überwinden. Die Botschaft: "Die gleichen Verpflichtungen wie Hetero-Paare dürft ihr gerne haben, die gleichen Rechte aber nicht."

    Mutter und Vater = Garant für eine glückliche Kindheit?

    Doch anstatt diese Ungleichbehandlung öffentlich anzuprangern, streiten wir in Talkshows oder am Stammtisch viel lieber leidenschaftlich über die Frage, ob Homosexuelle überhaupt Kinder adoptieren dürfen. Dass man im 21. Jahrhundert über diese Frage noch diskutieren muss, ist absurd!

    Die Kritiker wärmen immer wieder die gleichen Argumente auf: "Ein Kind braucht Mutter und Vater" oder "Dem Kind fehlt dann das Rollenvorbild für eines der beiden Geschlechter. Und das kann nicht zum Wohle des Kindes sein". Das ist allerdings in vielfacher Hinsicht schlicht und ergreifend Quatsch!

    Entscheidend für die Entwicklung des Kindes ist in erster Linie, dass es sich in seinem Zuhause geliebt und geborgen fühlt. Die sexuelle Orientierung der Eltern ist dabei vollkommen irrelevant. Ein Blick in so manche "Eitel-Sonnenschein-Familie" beweist: Mutter und Vater zu haben, garantiert einem noch lange keine glückliche Kindheit. Und das fehlende Rollenvorbild? Das müsste nach dieser Argumentation dann auch bei Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil fehlen - tut es aber nicht. Denn als Rollenvorbild bieten sich nicht nur Mutter oder Vater, sondern auch Lehrer, Trainer, Onkel, Tanten, Freunde oder Bekannte an.

    Den Kritikern sei daher gesagt: Kommt endlich in der Gegenwart an! Gleichgeschlechtliche Paare, die einem Kind ein liebevolles Zuhause bieten wollen, sollten nicht benachteiligt werden, nur weil ihr Lebensstil nicht in das eigene Weltbild passt.

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    Als gleichgeschlechtliches Paar Pflegeeltern werden? Gar kein Problem! Schwieriger ist es da, wenn es um das Thema Adoption geht. Grundsätzlich ist eine Adoption zwar möglich - allerdings müssen gleichgeschlechtliche Paare im Gegensatz zu heterosexuellen Paaren einige Hürden überwinden. Aber ist das gerecht? Sollten gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren dürfen? Sagen Sie Ihre Meinung und schreiben Sie diese als Kommentar unter unseren Debatten-Artikel. Sagen Sie Ihre Meinung und schreiben Sie diese als Kommentar unter den Artikel.

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