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Karlsruhe: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie schulferner Politiker, bitte!

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Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie schulferner Politiker, bitte!

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    Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie schulferner Politiker, bitte!
    Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie schulferner Politiker, bitte! Foto: Archiv

    Man ist es ja schon gewohnt: Von oben ist nichts Gutes für deutsche Schulen zu erwarten. In der öffentlichen Diskussion wird beinahe der Eindruck erweckt, als wäre das deutsche Schulsystem kaputt. Dabei ist das Schulsystem mittlerweile einfach mehr von ökonomischen denn bildungswissenschaftlichen Interessen untermauert. Schüler schnell durch das System schleusen? Turbo-Abi. Schüler schnell in die Wirtschaft bringen? Bologna-Reform.

    Und dann, endlich möchte man sagen, wird einmal ein Teil eines Bildungsplans korrekterweise aus dem bildungswissenschaftlichen Prinzip der "Betrachtung von verschiedenen Blickwinkeln" eingeführt und eine Online-Petition schreit gleich von Ideologien des Regenbogens. Es ist lachhaft sich auf diesen winzigen Teil dieses umfassenden Plans dermaßen zu versteifen, dass im Gegenzug nicht einmal auffällt, wie beispielsweise die Wertigkeit der naturwissenschaftlichen Fächer beschnitten wird. Naturwissenschaften sollen in der 5. und 6. Klasse künftig in einem Fächerverbund unterrichtet werden. Sinnlos, da es nicht alle Schulformen betrifft und die ohnehin schwache Durchlässigkeit verschlimmert wird. Sinnlos, da schon jetzt viel zu wenig Zeit den Naturwissenschaften geschuldet wird - und gleichzeitig alle nach einer Stärkung der MINT-Fächer rufen. Niemand regt sich darüber auf.

    Von Indoktrination ist immer wieder die Rede. Indoktrination herrscht jedoch auf einer ganz anderen Ebene. Politiker meinen, mit gewichtigen Worten wie "Bildungsplan" und "Schulreform" ein System zu retten, das nur vor einem gerettet werden muss: Den Politikern selbst. Nun sind sie freilich für die Gestaltung von Bildung verantwortlich. Man wünschte sich nur, sie würden es endlich schulbezogener und schülerorientierter tun - nicht nur im Legislaturperiodenzyklus denken. Reformen, vor allem in der Bildung, brauchen Zeit. Und eine Politik über alle Parteien und Bundesländer hinweg, die an einem Strang zieht. Alles andere hat keinen Sinn.

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