Zwischen dem 27. September und 15. Oktober 2024 ermittelte der ADFC die Auslastung der Fahrradabstellanlagen im Bahnhofsumfeld und ihre Belegung durch Schrotträder. Fahrräder, die nicht mehr funktionstüchtig oder stark verschmutzt waren, wurden als Schrotträder klassifiziert.

Das Ergebnis: Von insgesamt 2181 Stellplätzen werden laut ADFC 298 Stellplätze durch Schrotträder belegt. Dabei ist die Nordseite ist deutlich mehr belastet als die Südseite. Mit der Schließung der Fahrradstation Hauptbahnhof Nord verschärft sich die Situation weiter, so der ADFC.
Zu wenig Rad-Stellplätze: Was empfiehlt der ADFC?
Der ADFC Erfahrungsbericht mehrere Empfehlungen ausformuliert, die sich in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Lösungen aufteilen.
- Kurzfristige Lösung: Kapazitätserhöhung durch Nutzung von Doppelstockparkern aus der geschlossenen Fahrradstation Nord und Schrottradbeseitigung durch die Stadtverwaltung, am besten halbjährlich.
- Mittelfristige Lösung: Anmietung leerer Räumlichkeiten für Fahrradstationen sowie Aufwertung der überdachten Abstellanlage neben der ehemaligen Fahrradstation Nord.
- Langfristige Lösung: Bau einer unterirdischen Fahrradstation mit Platz für 4000 Fahrräder unter dem Bahnhofsplatz. Diese sollte kostenfrei für Parkzeiten bis 24 Stunden sein, um die oberirdischen Anlagen zu entlasten.

"Auch wenn regelmäßig Schrotträder entfernt werden, wird das Angebot auf der Nordseite des Hauptbahnhofs nicht der Nachfrage genügen. Es entsteht ein erhebliches, systematisches Stellplatzdefizit, das unsicheres Wildparken begünstigt, zulasten von Fußgängern und und Mobilitätseingeschränkten. Während bislang ein Ausweichen in die Fahrradstation Nord möglich war, wird die Nachfrage das Angebot künftig um 32 Prozent übersteigen", so der ADFC.