Erneut beschweren sich Leser von ka-news.de über eine Störung ihres Internetempfangs. Wie zuletzt in Durlach ist erneut Vodafone der betroffene Anbieter. Diesmal ärgern sich Kunden aus der Südstadt. Allerdings haben die Probleme diesmal eine ganz andere Ursache.
Vodafone-Probleme in Karlsruhe
Am Montag, 14. August meldet sich ein ka-Reporter aus der Schützenstraße via Mail bei der Redaktion von ka-news.de. Er berichtet, dass er seit fünf Tagen kein Internet mehr habe und ihm die Mitarbeiter an der Vodafone-Hotline nicht sagen konnten, wann die Störung behoben sein wird.
Wenige Stunden später meldet sich eine weitere ka-Reporterin. Diesmal aus der Rüppurrer Straße - ebenfalls aus der Südstadt. Auch sie berichtet von Internetproblemen seit Donnerstag, 10. August, ab zirka 19 Uhr. "Ich habe zum Zeitpunkt des Ausfalls am PC gearbeitet und kann daher den Zeitpunkt sehr genau benennen. Dass auch das Festnetztelefon nicht funktioniert, fiel mir erst am Freitagmorgen auf", schreibt sie.
Per WhatsApp sei am Abend gegen 21 Uhr von Vodafone dann über eine Störung informiert worden. Mehrere Anrufe bei der Hotline brachten kein Ergebnis bezüglich Grund oder länger des Ausfalls.

"Zunächst wurde mir mitgeteilt, dass ich weit und breit die einzige Kundin mit einer Störung sei. Am Freitag um kurz nach 10 Uhr teilte Vodafone per WhatsApp mit, dass die Störung behoben sei. Da bei mir aber weder das Internet, noch das Telefon funktionierte, rief ich erneut an. Da hieß es dann, 324 Kunden seien von der Störung betroffen, die Techniker würden daran arbeiten und garantiert in der nächsten Stunde wäre die Störung behoben", schreibt sie weiter.
Eine Lösung oder eine Verbindung ans Netz hatte die Leserin nach eigenen Angaben bis zum Zeitpunkt ihrer Mail am Montag, 14. August, nicht.

"Niemand kann mir sagen, wie lange die Störung noch anhalten wird. Ich bin sehr wütend, denn ich habe nicht den Eindruck, dass mit Hochdruck daran gearbeitet wird, die Störung zu beheben. Sie hält nun schon vier Tage an und ich habe die Befürchtung, dass das noch viele weitere Tage so geht", schreibt die Leserin, welche nach eigenen Angaben viel im Home Office arbeite.
Was sagt Vodafone?
Als ka-news.de Vodafone mit den Berichten aus Karlsruhe konfrontiert, räumt ein Sprecher eine Störung im Glasfasernetz des Telekommunikationsdienstleiters ein. Allerdings handle es sich dabei nicht um einen technischen Defekt seitens Vodafone.

"Hier liegt eine Störung vor, die nicht durch Vodafone, sondern durch Dritte verursacht wird: In einem kleinen Teil des Glasfaserkabelnetzes in der Karlsruher Südstadt ist seit dem 10. August gegen 19.50 Uhr leider ein lokaler Rückwegstörer aktiv. Durch diese externe Störquelle ist die Internet- und Telefonnutzung bei zunächst 146 Kunden beeinträchtigt. Die Einschränkungen reichen von langsamerem Internet, über Internetabbrüche bis hin zum Totalausfall", schreibt der Sprecher in einer Mail.
Ein Rückwegstörer - oder auch Rückkanalstörer - sei in Deutschland eine der häufigsten Gründe für Störungen im Festnetz. Ursache sind meist defekte Stromkabel und Steckdosen sowie uralte, defekte oder illegal betriebene Elektrogeräte, die ein Kunde in Betrieb nimmt - ohne zu wissen, dass er damit alle seine Nachbarn empfindlich stört.

Sobald das betroffene Gerät in Betrieb sei, sende es Störsignale, durch die dann die TV-, Internet- und Telefonnutzung in dem betroffenen Bereich des Kabelnetzes lokal eingeschränkt werden, was bis zum Totalausfall führen könne.
Rückwegstörer sorgt für Frust bei Kunden
"Die Eingrenzung der Störquelle ist trotz intensiver Messungen oftmals sehr zeitaufwändig, weil sie nur schrittweise lokalisiert werden kann - und immer nur dann, wenn die Störquelle gerade aktiv ist. Unsere Technik-Spezialisten arbeiten seit Bekanntwerden der Störung sehr intensiv an der Eingrenzung dieses Rückwegstörers", heißt es weiter.

Hierzu fanden mehrfach Messungen und Vor-Ort-Analysen im gesamten Kabelstrang und in einzelnen Häusern statt. Mit Erfolg: Demnach bekomme Vodafone am Mittwoch, 16. August, Zugang zu einem Objekt, in dem sich die Störquelle befinden soll. Durch bauliche Maßnahmen soll die Quelle unschädlich gemacht werden.

Vodafone bittet die betroffenen Kunden bis zum Abschluss der Störung "um etwas Geduld und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten." Einen konkreten Zeitpunkt, bis wann die Störung behoben sein soll, wird nicht genannt.
Auf seiner Website informiert Vodafone tiefergehend zum Thema "Rückwegstörer."