Die Mitglieder der "Zoofreunde" durften am Dienstagmittag einen Blick auf das Eisbärjungtier Mika im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe werfen. Zirka 300 Besucher waren es am Ende, die die Gelegenheit zum "Vorabblick" nutzten, einen Tag bevor auch reguläre Besucher zum Eisbär-Gehege dürfen.
Sicherheitskonzept soll Gedränge verhindern
Immer 50 Menschen auf einmal durften an der Absperrung vorbei und die Eisbären anschauen. Zehn Minuten hatten die Zuschauer dann Zeit, Mika und Mutter Nuka beim Spielen zuzusehen. Wenn der reguläre Betrieb losgeht, bekommt jede Gruppe fünf Minuten, so Timo Deible, Pressesprecher des Zoos.

Bei dem Sicherheitskonzept gehe es vor allem um den Schutz der Besucher, erklärt er gegenüber ka-news.de. So soll verhindert werden, dass in der eher kleinen Anlage, Menschen von einer aufgeregten Menge an das Geländer gedrückt werden.
Er ist sich sicher, das Konzept werde gut funktionieren. Man merke bereits, wie nach fünf Minuten bei den meisten Besuchern die Konzentration zurückgehe. Zudem sei man im Einzelfall - wenn es ein eher ruhiger Tag im Zoo ist - natürlich flexibel, so Deible.
Zoodirektor Reinschmidt freut sich über begeisterte Besucher
Zirka 300 von den insgesamt 1.800 Zoofreunden werden am Ende die Gelegenheit genutzt haben, schätzt Timo Deible. Man freue sich, dass man so den finanziellen Förderern des Zoos etwas zurückgeben könne. Auch Zoodirektor Matthias Reinschmidt zeigt sich begeistert. "Ich bin absolut happy, dass ich das gesunde Eisbärjungtier mit seiner Mutter spielen sehen kann."

Reinschmidt hat sichtlich Spaß an diesem Tag, hält immer wieder in der Warteschlange an, um mit den Leuten zu plaudern, zeigt ihnen den kleinen Eisbären auf seinem Hemdkragen. Der Andrang motiviert ihn und sein Team sehr: "Ich sehe überall glückliche Gesichter bei den Besuchern".
Zoofreunde sind begeistert vom kleinen Mika
Rainer und Martina gehörten zu den Ersten, die das Eisbärbaby am Dienstag zu Gesicht bekommen. Sie sind quasi Dauergäste im Zoo und seit zwei Jahren Mitglied der Zoofreunde. Ungefähr eine halbe Stunde haben sie warten müssen, die Zeit sei aber schnell vorbeigegangen. Zudem habe sich das Warten auf jeden Fall gelohnt. "Tiere gefallen uns allgemein und ein kleines Tier ist immer possierlich und nett anzuschauen", so Rainer.

Auch Birgit, Käthe, Inge und Uli mussten zirka eine halbe Stunde warten, was sich aber mehr als gelohnt habe. "Es war sehr putzig, wie er sich bewegt, wie er unbeeindruckt ist von den Leuten, die drum herum stehen", erzählt Birgit. "Jedes Jungtier ist spannend", sagt Käthe, "aber dass nach so vielen Jahren wieder ein Eisbär im Zoo geboren wurde, das ist etwas Besonderes." Inge ergänzt: "So nahe kommt man wahrscheinlich nie wieder an einen Eisbären ran".

Eisbärfans fiebern mit und wollen wiederkommen
Zoobesucher Katharina Veith und Sabine Wertz durften leider noch nicht zum Eisbärbaby, da sie keine Mitglieder der Zoofreunde sind. Sie mussten sich mit der Leinwand begnügen, an der man auch von draußen ins Gehege hereingucken kann.

Die beiden erklären, sie seien große Fans des Eisbären und haben die letzten Monate sehr mitgefiebert. "Es ist schon ein kleines Wunder, dass es nach so vielen Jahren wieder Nachwuchs gibt und dass er so kräftig und gesund ist", erklärt Sabine.
Ihr sei gar nicht bewusst gewesen, wie viele Eisbärbabys die ersten Monate nicht überstehen. Sie findet es "klasse" vom Zoo, dass man über alle Entwicklungen informiert wird. Ob die beiden morgen wiederkommen werden, um das Eisbärbaby anzuschauen? "Auf jeden Fall!"

Mika erinnert Fans an ihre Stadt
Sabine Wertz erklärt, sie finde den Namen Mika "klasse". Er sei kurz und knackig und habe mit "ka" den Bezug auf Karlsruhe. Deshalb habe sie ihn auch gewählt. Katharina Veith habe hingegen Merlin vorgeschlagen, "weil der Eisbär alle verzaubert". Für Birgit, Käthe, Inge und Uli sei auch Mika der Favorit gewesen und Rainer und Martina finden, der nordische Name "passt".

Und was sagt der Direktor Matthias Reinschmidt? Der findet den Namen, den Eisbärfans per Abstimmung entscheiden konnten, ebenfalls gut. Er erinnere ihn an Mika Häkkinen, den finnischen ehemaligen Formel 1-Rennfahrer. Zudem bestehe über den Namen die Identität mit der Stadt Karlsruhe, wo auch immer der Eisbär eines Tages mal landen werde.