Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bruchsal
Icon Pfeil nach unten

Faschingsumzug Bruchsal droht das Aus - Findet er 2024 noch statt?

Bruchsal

Fazit zum Bruchsaler Umzug: Gibt es 2024 kein Fasching mehr?

    • |
    • |
    Der Fastnachtsumzug in Bruchsal fand am 12. Februar 2023 statt. Es könnte vielleicht das letzte Mal gewesen sein.
    Der Fastnachtsumzug in Bruchsal fand am 12. Februar 2023 statt. Es könnte vielleicht das letzte Mal gewesen sein. Foto: Hans-Joachim Of

    Der erste Faschingsumzug in Bruchsal fand im Jahr 1899 mit fast 30 Gruppen statt. 124 Jahre später könnte der insgesamt 55. Umzug der letzte gewesen sein. Das Komitee Bruchsaler Fastnachtsumzüge (KBF) hat Nachwuchsprobleme. War 2023 also wirklich der letzte Fastnachtsumzug in Bruchsal?

    Fastnachtsumzug Bruchsal 2023

    Icon Galerie
    50 Bilder

    Am vergangenen Sonntag ging in der Barockstadt bei bestem Umzugswetter der vom KBF "Die Holzlumpen“ organisierte 55. Gaudiwurm als Jubiläumsumzug über die Bühne. Doch die Zukunft des närrischen Spektakels, das aktuell nach Polizeiangaben rund 22.222 Besucher aus der ganzen Region angezogen hatte, ist ungewiss.

    Junge Menschen: Feiern ja, Verantwortung nein

    Nicht umsonst lautet das symbolträchtige Motto "... sein Geist lebt weiter!" Martin Bauer, zweiter KBF-Vorsitzender und Zugmarschall, hatte im Vorfeld schon signalisiert, dass es aufgrund höherer Anforderungen und eines überalternden Präsidiums immer schwerer sei, einen Umzug auf die Beine zu stellen. "Ohne Unterstützung durch jüngere Mitglieder, andere Vereine oder zusätzliche Helfer, wird es künftig nicht mehr möglich sein“, heißt es bei Oberzugmarschall Peter Dautermann und Martin Bauer.

    undefined

    Auch andere Gesellschaften und Fastnachtsvereine aus dem Landkreis Bruchsal kämpfen mit ähnlichen Problemen, zumal die Behördlichen Auflagen in Sachen Sicherheitskonzept personell nur schwer zu stemmen sind. Fast durch die Bank wird vermeldet, dass die jungen Menschen zwar gerne feiern, doch keine Verantwortung übernehmen wollen. "Auf die Dauer geht das nicht, zumal unser Verein völlig überaltert ist", bedauert Martin Bauer.

    "Wollten den Umzug klein halten"

    Nichtsdestotrotz startete der aktuelle Umzug mit dem Schlachtruf "Brusl Ahoi" angeführt von den Fahnenschwingern der Fanfarenzüge aus Bruchsal, Wiesloch und Hockenheim um Punkt 13.33 Uhr mit 70 Programmnummern. "Wir haben im Vorfeld bewusst sogar einigen Anfragen Absagen erteilt, da wir den Umzug bewusst relativ klein und überschaubar halten wollen", ließ das Umzugskomitee wissen.

    In der Vergangenheit waren teils über 100 Wagen- und Fußgruppen in der Innenstadt unterwegs. Am Sonntag waren unter anderem "Schneeeulen", "Dance Monkeys" und "Glücksbären" zu sehen, aber auch "Clowns", "Glücksschweine" und "Bunte Vögel", die aus allen Ecken der Region gekommen waren.

    undefined

    Besondere Hingucker, die mit den begeisterten Besuchern, die sich bunt kostümiert hatten, immer wieder Schabernack trieben, sind stets die farbenprächtigen Hexen und Fabelwesen. Aus der Region Karlsruhe kamen neben den "Dämonen-Hexen" oder den "Uun Wedda"-Hexen auch die "Blankenlocher Hardtwaldhexen", "Lilser Rheinschnogge" aus Liedolsheim oder "Waldbronner Hexen".

    Nicht zu vergessen Masken- und Häsgruppen wie die schaurigen "Kraichgau-Perchten" mit dem Motto "Have No Fear", die vielköpfigen "Rieberger Moorschlammpe", "Brusler Bergfriedräuber" oder die lustigen "Scheierbar-Borzler".

    Zukunft des Bruchsaler Umzugs unklar

    Für den musikalischen Soundtrack sorgten vor allem Guggemusiken wie "D'Schlabbedengla Brusl 1981" - die zweitälteste Guggemusik nördlich der Alpen - "Bäareklopfa", die "Basselschorra 1990" aus Büchenau, "Domguggler Speyer" oder die "Forlebuzzel-Zunft" aus Hambrücken. Aber auch Musikgruppen wie "Transpiratio" oder die Musikvereine aus Ubstadt und Karlsdorf waren auf die Minute Topfit und gut gelaunt.

    Die "Neidamer Fastnachts-Dudler" skandierten "Narri Narro – Heut simma wieder do" und die "Harakiris" aus Heidelsheim meinten "Zum Teufel mit dem Virus". Klar, dass neben den Komitee-Wagen, Prinzen- und Elferratswagen der GroKaGe Bruchsal auch Graf Kuno mit Knappe Baldian (Heimfried Werner und Stefan Buchholz" beim närrischen Spektakel nicht fehlen durfte.

    undefined

    Schließlich lautet der Fastnachtshit aus der Barockstadt sein Jahr und Tag: "Ja der Dorscht, ja der Dorscht, ja der alte Brusler Dorscht. War die Leidenschaft des Grafen. Alles andre war ihm worscht!". Ob tatsächlich "alles Worscht" ist und ob es im nächsten Jahr wieder einen Fastnachtsumzug im Bruchsal gibt, wird die Zeit zeigen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden