Der geplante Umbau des Wildparkstadions (ka-news berichtete) gerät ins Stocken. In der vergangenen Woche sind laut Raase Entwicklungen eingetreten, die den KSC veranlassen, nicht in die geplante Besitzgesellschaft (ka-news berichtete) einzutreten. So sind neu Forderungen, die der Präsident aber nicht näher erläutern wollte, aufgetaucht, die es den Verein nicht ermöglichen, in der jetzigen Form weiter zu machen. "Die Finanzsituation der letzten zehn Jahre holt den KSC ein. Es sind Mühlsteine aus der Vergangenheit", so Raase.
OB Fenrich gibt sich weiter kämpferisch
Nach Worten des KSC-Präsidenten würde der Verein den Spielbetrieb bei einer Beteiligung nicht mehr aufrecht erhalten können. "Der KSC musste diese Entscheidung treffen aus Verantwortung für den Verein. Es hätte uns sogar die Lizenz kosten können", machte Raase klar. "Ich bitte die Mitglieder und die Fans diesen Weg mitzugehen." Für ihn ist die Entscheidung ein "schmerzlicher Verzicht", der aber unabdingbar war und ist.
KSC-Präsident Hubert H. Raase musste schlechte Nachrichten übermitteln (Foto: ka-news) |
Auf die Frage, warum diese Forderungen in Millionenhöhe erst jetzt aufgetaucht seien, wollte der KSC-Präsident nicht eingehen. "Wenn ich aber vor Monaten schon gewusst hätte, was ich seit einer Woche weiß, dann hätte ich damals nie vorgeschlagen eine Besitzgesellschaft zu machen", meinte der Vereinschef. Karlsruhes Oberbürgermeister Heinz Fenrich war bei der Pressekonferenz ebenfalls die Enttäuschung anzusehen. Der OB gab sich aber kämpferisch. Für ihn ist der Umbau nicht vom Tisch.
Viele Fragen, die geklärt werden müssen
"Wir werden nun prüfen, ob die Stadt den Umbau auch in Eigenregie stemmen kann. Die Verwaltung sitzt seit gestern daran. Zudem habe ich auch alle Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat über die neue Entwicklung informiert", so das Stadtoberhaupt. Es soll darum auch auf den bereits gemachten Plänen und Vorhaben aufgebaut werden. Trotzdem braucht der OB erst einmal grünes Licht aus dem Gemeinderat. Deshalb soll am 26. September bei der nächsten Sitzung ein Grundsatzbeschluss gefällt werden, wie es genau weiter gehen wird.
Fakt ist aber, wie Fenrich bestätigte, dass der geplante Baubeginn im Mai kommenden Jahres nicht eingehalten werden kann. Zunächst muss der Beschluss des Gemeinderats her. Dann müssen noch einige weitere Fragen geklärt werden. "Wie geht es mit den bisher eingeleiteten Verfahren wie dem Architektenwettbewerb weiter? Wird das Stadion von der Stadt oder von einer städtischen Gesellschaft umgebaut? Wie steht es mit der Finanzierung? Wie sehe dann mögliche Vermietungsmodalitäten mit dem KSC aus? Das sind alles Fragen, die geklärt werden müssen", unterstrich das Stadtoberhaupt.
50 Jahre ist das Wildparkstadion in seiner jetzigen Form alt. Der Umbau lässt weiter auf sich warten (Foto: ka-news) |
Trotz der schlechten Nachrichten demonstrierten aber beide Seiten Einigkeit. "Das Verhältnis zwischen KSC und Stadt ist gut und war auch immer gut. Ich werde es nicht zulassen, dass irgendjemand einen Keil zwischen uns treibt", sprach Fenrich für beide Partner. Das umgebaute Wildparkstadion soll kommen, da waren sich Raase und Fenrich einig. Auch eine neue Standortdiskussion wird es nach Fenrich nicht geben. Der KSC ist aber bei der Umsetzung erst einmal raus - die Geister der Vergangenheit grüßen.