Lotte, Alice Merton und natürlich Seeed. Das Musik-Ensemble am Donnerstag, den 21. Juli, hätte kaum exquisiter sein können. Im Rahmen des überregional bekannten Festivals "Das Fest" verwandelte sich die Günther-Klotz-Anlage bis 22.30 Uhr zum Open-Air-Spektakel. Nach zwei Jahren Corona-Pause war klar, dass hier der Boden beben würde.
Der Donnerstag auf Das Fest 2022 war wohl jener Tag, über den am meisten spekuliert wurde. Der Grund: Die Veranstalter, die KME Karlsruhe Marketing Event Gmbh, machten bis kurz vor knapp noch ein großes Geheimnis daraus, wer als Headliner den Mount Klotz bespielen würde.
Frauenpower bei den Vorbands
Mit der Bekanntgabe, dass es sich um niemand geringeren als die Berliner Das Fest-Urgesteine "Seeed" handeln würde, waren dann schnurstracks die Tickets ausverkauft. Logisch, dass die Besucher dann entsprechend euphorisiert waren, als sie zu den Beats und Rhymes rund um die Frontmänner Peter Fox und Frank Dellé feierten.

Doch zurück zum Anfang des diesjährigen Das Fest-Auftaktes am Donnerstag. Denn der Donnerstag stand mit Lotte und Alice Merton eigentlich komplett unter weiblicher Regie. Die Mädels heizten den Das Fest-Gängern in den ersten Stunden ordentlich ein. Ohrwürmer wie "why so serious", "No Roots" oder "Dopamin" sorgten für ausgelassene Stimmung.
Einen kleinen Schmunzler musste man sich aber doch verkneifen, als Alice Merton ihr Konzert in Stuttgart erwähnte - und prompt Buhrufe von den Karlsruhern kassierte. "Dann spiele ich da lieber nicht", sagt sie grinsend.
Seeed immer noch Publikumsliebling
Doch für einen gelungenen ersten Fest-Abend, der die Karlsruher aus ihrer Corona-Lethargie befreien sollte, kam letztendlich nur eine Gruppe infrage. Das gab selbst KME-Chef Martin Wacker zu, der es sich nach Alice Mertons Auftritt nicht nehmen ließ, kurz selbst zum Mikro zu greifen: Seeed.
Klassiker wie "Ding", "schüttel deinen Speck" und "wonderful life" sorgten für die nötige Nostalgie beim Publikum, um eben dieses zum Mitsingen, Mitschwingen oder eben Mitschütteln zu animieren. Stets dazwischen: Peter Fox und sein gekonnter verbaler Input, um die Meute weiter einzuheizen.

"Es ist im wahrsten Sinne des Wortes immer ein Fest bei euch", grölt er. Der Menge gefällts - und jubelt zurück.
Nur das Hochkrabbeln an den Laternenmasten, wie es die alteingesessenen Fest-Gänger bestimmt noch in Erinnerung behalten haben, fehlte. Dafür gab es gegen Abend ein Meer aus Feuerzeugen und leuchtenden Handydisplays und einen restlos überfüllten Mount Klotz. Sogar Zugaben gab Seeed - im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen - ganz ohne das typische Gebettel seitens des Publikums. Da merkt man einfach mal wieder, dass Seeed, wie einer der Fans passend gegenüber ka-news.de erwähnte, sich nicht bitten lässt. Sie spielen einfach.



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