Die weiteste Auswärtsreise der Saison hat sich gelohnt. Der KSC marschierte auf einen einstellige Tabellenplatz. Die Eichner-Elf setzte den Höhenflug auch an der Ostsee fort. Die Spieler traten - wohl auch wegen der Sieges-Serie - selbstbewusst, abgeklärt und ballsicher auf.
Der KSC: hellwach und wesentlich sprintstärker. Vor allem: Enorm effektiv. Die ersten beiden Schüsse, die das Gastgebergehäuse trafen, zappelten im Netz. In der 14. Minute Elfmeter, nachdem Damian Roßbach KSC-Stürmer Mikkel Kaufmann zu Fall brachte. Marvin Wanitzek trat an und verwandelte auch seinen dritten Elfmeter in dieser Saison souverän.
Anfangs gab es Probleme...
Die Analyse von Wanitzek, der mit seinem Elfmeter den Weg zum Auswärtsdreier geebnet hat: "Wir haben es gut gemacht, haben gut gearbeitet, diesen Weg wollen wir gehen." Das einzige mit dem "Wanne" nicht zufrieden war? "Wir hätten den Deckel noch vor der Halbzeit draufmachen müssen, da haben wir zu viele Hochkaräter liegen lassen." Dann flugs der Blick nach vorne: "Mit vier Siegen im Rücken ist natürlich die breite Brust da. Wir wollen gegen den HSV nachlegen."

Die Einschätzung von Trainer Christian Eichner ähnelte der von Wanitzek. Der einzige Vorwurf, den er seiner Mannschaft machen könne, "dass wir nicht höher geführt haben. Ansonsten: Ein verdienter Sieg. Ein souveräner Auftritt." Anfangs habe man ein wenig Probleme gehabt, "dann bekamen wir immer mehr Spielkontrolle und es gelang die verdiente Führung." Die zweite Halbzeit sei von beiden Teams etwas fahrig gewesen. "Das lag an den vielen Wechseln und Unterbrechungen."
Nur rund 10 Minuten nach dem 0:1 durch "Wanne" erneut enorme Effizienz bei den Badenern. Der zweite Schuss aufs Rostocker Tor brachte den zweiten KSC Treffer. Leon Jensens Flanke wurde geblockt. Jensen, der für den verletzten Tim Breithaupt in die erste Elf rutschte, setzte nach, passte auf Paul Nebel. Dessen Schuss wurde abgefälscht. 0:2. Apropos Breithaupt. Der gab sich schon kurz nach der Operation zuversichtlich: "Jetzt muss ich eben ein bisschen Geduld haben und dann wird wieder angegriffen auf dem Platz!"
Brosinski und Zivzivadze dürfen ran
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte Fabian Schleusener noch eine Chance, scheiterte aber am Hansa Keeper. Ein Kopfball von Marcel Franke in der 55. Minute - nach KSC Ecke – flog knapp drüber. In der 69. Minute kamen die Rostocker zur ersten guten Gelegenheit, aber "Gersi" war da, parierte den Schuss von Lee.
Die Hansa Kogge wurde etwas agiler - doch in Angst und Schrecken verfielen die Karlsruher dadurch nicht. Der KSC hatte alles unter Kontrolle. In der 84. Minute ein Doppeldebüt beim Wildpark Club. Die Winterneuzugänge Daniel Brosinski und Budu Zivzivadze durften erstmals in einem Pflichtspiel für den KSC ran. Trainer Christian Eichner, der nach einer Erkrankung wieder vom Spielfeldrand aus coachte, musste seine zuletzt erfolgreiche Startelf auch im Abwehrzentrum ändern.

Innenverteidiger Stephan Ambrosius fehlte wegen muskulärer Probleme, für ihn rückte Christoph Kobald ins Abwehrzentrum. Taktisch änderte sich durch die personellen Umstellungen nichts. Kapitän Jerome Gondorf lobte das Team: "Wir ruhen uns nicht aus, wir sind fokussiert, weil wir ganz genau wissen, wo wir herkommen. Vor ein paar Wochen sah es noch anders aus. Wir wollten den Abstand nach unten vergrößern, das ist uns gut gelungen." Gegen den HSV könne man nun mit breiter Brust antreten.
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