Markus Kauczinski übernahm dem KSC in einer schwierigen Situation und sollte ihn wieder in besseres Fahrwasser bringen: Die "Ära Kauczinski" im Profibereich begann in der Saison 2011/12, als er als Retter in der Not einsprang.
Vom Nachwuchstrainer zum "Retter in der Not"
Sein Vorgänger, Jörn Andersen, schaffte es gerade mal auf acht Punkte aus 13 Spielen. Auch dessen Vorgänger, Rainer Scharinger, hatte zuvor weniger Glück. Seit der über vier Jahre andauernden Amtszeit von Edmund Becker schaffte es kein KSC-Trainer, länger als eine Saison auf der Bank zu sitzen.
Drei Mal war Kauczinsiki zuvor der "Retter in der Not" gewesen und sprang als Interimstrainer ein, bis er im März 2012 endgültig den Posten besetzen durfte. Erst wenige Tage zuvor hatte er die Trainerlizenz erworben. Damit war er offiziell befähigt, eine Profi-Mannschaft zu führen. Insgesamt war er 15 Jahre für den Verein tätig, die meiste Zeit als Nachwuchstrainer.
1.556 Tage KSC-Coach Kauczinski
Der Start in seine Profi-Karriere hätte allerdings besser ausfallen können: So stand zu Beginn gleich der Abstieg in die Dritte Liga in seiner Vita, nachdem die Relegation gegen Jahn Regensburg verloren ging. Eine fast komplett neue Mannschaft musste aufgestellt werden, was keine leichte Aufgabe war. Doch sie wurde bewältigt: Dem KSC gelang der direkte Wiederaufstieg als Liga-Meister.

Kein Makel, aber dennoch in Erinnerung bleibend: Der Aufstieg in die 1. Bundesliga blieb Kauzcinski und dem KSC verwehrt. Im Sommer 2015 reichte es zwar für die Relegation, doch in den Spielen gegen die Hamburger konnten sich die Karlsruher nicht durchsetzen. Der Traum platzte buchstäblich Zentimeter vor der Ziellinie: Das entscheidenden Spiel im heimischen Wildparkstadion verloren die Blau-Weißen nach Verlängerung mit 1:2.
Mit seiner vierjährigen Profi-Amtszeit ist Kauczinsiki auf Platz drei der ewigen Trainerhistorie. Nur Edmund Becker (1.679 Tagen im Amt) und Winfried Schäfer (4.285 Tage) saßen am Spielfeldrand. Dabei versuchte der gebürtige Gelsenkirchener eine Konstante in die Mannschaft zu bringen und auf den Nachwuchs zu setzen.
23 Spieler feierten unter Kauczinski ihr Ligadebüt
Einige Spieler gab Kauczinski die Chance, sich im Profibereich beweisen zu können. Von den 23 Spielern befinden sich aktuell allerdings noch sechs im Kader der Mannschaft. Den Spielern Boubacar Barry, Marvin Mehlem und Tim Fahrenholz ermöglichte er den Schritt aus der zweiten Reihe des Vereins in den Profikader.
Anderen Spielern konnte er als Nachwuchstrainer zu einem Start in die Fußballer-Karriere verhelfen, unter anderem Jérôme Gondorf (SV Darmstadt). Auch Hakan Calhanoglu (Leverkusen) begann seine Laufbahn in der Jugend des KSC.

Kauczinskis Weg führt von Karlsruhe nach Ingolstadt
Die Liste der Spieler, die es aus dem Nachwuchsbereich ins große Fußballgeschäft geschafft haben, ließe sich noch lange fortsetzen: Daniel Brosinski (1. FSV Mainz), Lars Stindl (Mönchengladbach), (Timo Staffeldt (Alemannia Aachen), Simon Zoller (Köln) oder Lukas Rupp (Stuttgart), um nur einige Namen zu nennen. Für seine Arbeit im Jugendbereich konnte Kauczinski erst in diesem Jahr denTrainerpreis des deutschen Fußballs des DFB entgegen nehmen.
Ab kommender Saison wird der gebürtige Gelsenkirchener die Ingolstädter trainieren. Die Schanzer überzeugte er vor allem wegen seiner bodenständigen und geradlinigen Art - aber auch wegen seiner jahrelangen Erfahrung in der Entwicklung von jungen Talenten.