In der aktuellen Saison musste der KSC bisher etwa 9.000 Euro Strafe an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) überweisen. Grund: das Zünden von Pyrotechnik, so wie beim Pokalheimspiel gegen Hannover 96 im August 2019. Der Verband bestrafte den Verein im Nachhinein mit einer Geldstrafe von 4.800 Euro.

Genau solche Strafen möchte der Hamburger SV in Zukunft verhindern: Wie die "Sport Bild" berichtet wollen die Rothosen im Heimspiel am 8. Februar gegen den KSC bis zu zehn Rauchtöpfe vor der heimischen Nordtribüne zünden. Das Ganze soll unter Aufsicht und in einem Sicherheitsbereich geschehen.
Doch die Idee ist nicht neu. Anfang 2019 erklärte der HSV-Vorstandsvorsitzende, dass Pyrotechnik hierzulande ein Teil der Fankultur sei. Der Verein habe mit der Feuerwehr, einem Pyrotechniker und mit der aktiven Fanszene ausführlich über das Thema Pyrotechnik gesprochen.

Der Fanbeauftragte des HSV erklärte zudem, dass bereits in der vergangenen Saison eine Pyroaktion im Stadion seitens der Stadt Hamburg durch die dortige Brandschutzbehörde genehmigt wurde. Bisher ist es wegen der sportlichen Situation, dem verpassten Aufstieg der Hamburger, noch nicht dazu gekommen. Das soll nun nachgeholt werden, wenn der KSC im Volksparkstadion zu Gast ist.
"Positiv vom HSV überrascht"
Wie sehen die Fans des Karlsruher SC die ganze Thematik? "Ich bin positiv überrascht, dass sich ein Bundesligaverein so klar positioniert", so Marco Fuchs, Vorsitzender der Supporters Karlsruhe, im Gespräch mit ka-news.de. Von seiten der Stadt kommt die Genehmigung für ihn nicht unerwartet. "Unsere Pyroaktion zum Abschied des Wildparkstadions wurde ja ebenfalls von Stadtseite aus genehmigt", sagt Fuchs.

Eine solche Aktion könnte es daher auch wieder im Karlsruher Wildpark geben, da ist sich Fuchs sicher: "Es hat auf jeden Fall Vorbildcharakter." Die Supporters vertreten generell den Standpunkt: Pyrotechnik ist kein Verbrechen. Vorausgesetzt die Fackeln "bleiben in der Hand und werden nicht auf dem Platz oder in Nachbarblöcken entsorgt", so der Vorsitzende der Supporters Karlsruhe.
Keine generelle Legalisierung
Mit dieser Einstellung sind sie nicht die Einzigen: Viele Fußballfans fordern immer wieder eine generelle Legalisierung von Pyrotechnik. "Dafür bedarf es aber einer Änderung des Sprengstoffgesetzes", sagt Ralf Minet, Pressesprecher der Polizei Karlsruhe, auf Nachfrage von ka-news.de. "Erlaubt ist das Zünden lediglich am Silvester- und Neujahrstag."
Auch der DFB nimmt den Fans den Wind aus den Segeln: "Pyrotechnik ist laut Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) verboten", wird der Verband in der "Hamburger Morgenpost" zitiert. So wird es schwierig, dass der innige und lang gehegte Wunsch einiger Fußballfans in Erfüllung geht.
Wie der Karlsruher SC die Aktion in Hamburg bewertet ist noch unklar. Eine Anfrage an den Verein blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.