Die Fertigstellung des neuen Karlsruher Wildparkstadions wird sich verzögern, der angepeilte Termin von Mai/Juni 2022 wird nicht einzuhalten sein. Der Grund: Zwischen der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (Kasig) und dem beauftragten Totalunternehmer Zech-Hochbau (ehemals BAM Sports) herrscht Uneinigkeit über die Auslegung von Vertragsinhalten.

Offiziell steht noch der Termin im Mai 2022

"Wir haben uns darauf verständigt, dass das Stadion im Mai fertig wird. Von diesem Standpunkt sind wir offiziell auch noch nicht abgerückt, allerdings wird beim Blick auf die Baustelle klar, dass es mit dem Termin bis Mai nichts gibt", erklärt Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am Donnerstag. 

OB Frank Mentrup (links) mit Kasig-Geschäftsführer Frank Nenninger (mitte) und Bürgermeister Daniel Fluhrer (rechts)
OB Frank Mentrup (links) mit Kasig-Geschäftsführer Frank Nenninger (mitte) und Bürgermeister Daniel Fluhrer (rechts) | Bild: Thomas Riedel

Aktuell befände sich die Stadt laut Mentrup in intensiven Gesprächen, wo versucht werde zu klären, wie es mit dem Stadionbau weitergehe und wie man zu einem neuen Fertigstellungstermin kommen möchte. Die Gespräche mit Zech-Hochbau würden bereits seit September 2021 laufen.

Das könnte Sie auch interessieren

"Je nachdem wer als erstes akzeptiert, dass das Stadion später fertig wird, akzeptiert damit auch als erster eventuelle Mehrkosten, die entstehen könnten. Ich weiß aber nicht genau, ob wir und die Baufirma auf dasselbe Ziel zu rennen", so der OB. Im März müsse eine Vereinbarung über Fertigstellung und Kosten getroffen werden. "Ansonsten bekommen wir echt Probleme und wir müssen uns vor Gericht treffen."

"Uns läuft die Zeit davon"

Mentrup erklärt, dass sich ein Rechtsstreit meist negativ auf den Baufortschritt und die Geschwindigkeit des Bauens auswirken würde. "Beide Seiten haben Interesse zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, uns läuft aber langsam ein wenig die Zeit davon", so Mentrup. Eine in der Presse spekulierte Fertigstellung im Herbst 2023 sei für Mentrup "nicht zu akzeptieren. Wir könnten uns Vorstellung möglichst noch in diesem Jahr fertig zu werden."

Mentrup, Fluhrer und Nenninger vor der Baugrube der Haupttribüne.
Mentrup, Fluhrer und Nenninger vor der Baugrube der Haupttribüne. | Bild: Thomas Riedel

Dabei sei es Ziel, die verschiedenen Arbeiten der Stadt und die des KSC zu trennen und hintereinander durchzuführen. "Wenn man dann sieht, dass es schneller gehen könnte, es aber nicht schneller geht verliert man allmählich die Geduld."

Das könnte Sie auch interessieren

"Es klingt blöd, aber es ist ein wenig ein Spiel auf Zeit. Herbst 2023 ist definitiv zu spät, wir müssen uns anders einigen und es muss wieder ein wenig Druck dahinter", so Mentrup. Wann der neue Fertigstellungstermin sein sollte, wollte Mentrup nicht sagen.