Seit 2010 ist Ingo Wellenreuther nun Präsident des Karlsruher SC, bei vergangen Wahlen hatte der studierte Jurist keinen Gegenkandidaten. Das ist bei der kommenden Wahl am Samstag, 12. Oktober, nicht mehr der Fall. Mit Martin Müller und Edgar "Euro-Eddy" Schmitt gibt es nun zwei weitere Bewerber für das Amt des Präsidenten beziehungsweise seines Stellvertreters.

Fans können sich ein Bild der Kandidaten machen
Da auf der Mitgliederversammlung wenig Zeit bleibt, um einen detaillierten Eindruck von den Kandidaten zu bekommen, laden die Supporters für den heutigen Montag zu einer Vorstellungsrunde ein. Ab 19 Uhr stehen die Ingo Wellenreuther und Martin Müller den Fans und Mitgliedern im "Fan-Zelt" neben dem ehemaligen Clubhaus Rede und Antwort.

"In der Vergangenheit haben wir als Dachverband den zur Wahl stehenden Kandidaten im Vorfeld der Wahlen ein Podium gegeben, sich und ihre Beweggründe zur Kandidatur den interessierten Mitgliedern vorzustellen. Und die Mitglieder wiederum können sich im Vorfeld der Versammlung ein ausführliches Bild über die Kandidaten und deren Ideale verschaffen", schreiben die Supporters in ihrer Einladung.
Live-Ticker
Der Live-Ticker ist beendet.
22.10 Uhr
Die Entscheidung, ob die Kandidatur von Martin Müller rechtmäßig ist, wird doch erst am morgigen Dienstag fallen. So informiert KSC-Pressesprecher Florian Kornprobst im Anschluss an die Veranstaltung. An dieser Stelle beenden wir den Live-Ticker.
21.15 Uhr: Fragerunde mit den Kandidaten
Nun stehen die Kandidaten Rede und Antwort. Zum einen ist die Kandidatur von Martin Müller Thema, da noch nicht entschieden wurde, ob sie überhaupt zulässig ist. Auch "Euro-Eddy" muss die ein oder andere spitz gestellte Frage über sich ergehen lassen. "Ich bin nicht korrupt und habe mich auch noch nie bestechen lassen", stellt er klar.
20.55 Uhr: Die neuen Kandidaten für die Vizepräsidenten stellen sich vor
Zwei neue Bewerber für den Posten der Vizepräsidenten sind heute Abend anwesend: Zum einen Kai Gruber, zum anderen Edgar Schmitt - besser bekannt als "Euro-Eddy".

Auch Gruber spricht den Stadion-Streit mit der Stadt an: "Das Thema Kommunikation ist sehr wichtig. Ich wünsche mir ein positives Gesprächsklima mit der Stadt auch im Hinblick auf den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums."
"Ich mache das hier, weil ich den KSC liebe", begründet Edgar Schmitt seine Kandidatur. "Der KSC war immer dann gut, wenn wir ein Team waren." Er möchte als Vizepräsident aktiv mitarbeiten, um dem Verein zu noch mehr Erfolg zu verhelfen.
20.40 Uhr: Der zweite Kandidat für das Präsidentschaftsamt: Martin Müller
Der Gegenkandidat Martin Müller beginnt mit einem Lob: "Respekt an dich Ingo, was du alles geleistet hast", wendet er sich an seinen Konkurrenten. Dass seine eigene Kandidatur auf Rechtmäßigkeit geprüft wird, kann Müller zwar teilweise verstehen, Unverständnis äußert er allerdings doch: "Dass das so spät passiert, kann ich nicht nachvollziehen."

Er möchte als Präsident andere Schwerpunkte setzen: "Wir brauchen für das Nachwuchsleistungszentrum eine Änderung des Bebauungsplanes", so Müller. Außerdem spricht er den Streit um das Wildparkstadion mit der Stadt Karlsruhe an. "Wir müssen uns entscheiden, wie wir miteinander umgehen. Hier zählt nur Geschäftspolitik und Vereinspolitik, keine Stadtpolitik."
20.15 Uhr: Der erste Kandidat für das Präsidentschaftsamt: Ingo Wellenreuther
Ingo Wellenreuther, derzeitiger KSC-Präsident, wird erneut gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Holger Siegmund-Schultze und Günter Pilarsky antreten. "Ich habe die letzten neun Jahre meine ganze Freizeit in den Verein gesteckt", sagt Wellenreuther. Er habe seit 2010 durchaus auch harte Zeiten mit dem Verein durchgemacht, sich aber im Präsidium dafür eingesetzt, "dass der KSC eine Zukunft hat".

Wellenreuther ist schon lange mit dem Verein verbunden. Seit 1981 ist er Mitglied des KSC, 1997 hat er den Wahlausschuss übernommen. Für was setzt er sich als Präsident besonders ein? "Wir wollten einfach ein geiles Stadion für denn Verein haben und Ende 2016 haben wir endlich die Verträge unterschrieben", sagt Wellenreuther zu den anwesenden Mitgliedern. "Das war die wichtigste Entscheidung für den KSC für die nächsten 30 bis 40 Jahre."
Besonders liege ihm die Jugend am Herzen: "Mit U17 und U19 sind wir in der Bundesliga und haben viel Geld in die Jugend gesteckt", sagt Wellenreuther. "Die Jugend ist unser Kapital!"
In Zukunft möchte Wellenreuther die Sportplätze und Kunstrasenplätze weiter ausbauen. In den vergangenen Jahren hätten sie das Gelände um den Wildpark fast verdoppelt - ebenso die Mitgliederanzahl. Seien es 2010 noch 5.100 Mitglieder gewesen, seien es nun über 9.000. "Wir wollen diesen Weg in den kommenden drei Jahren weiter gehen", sagt Wellenreuter abschließend.
19.40 Uhr: Neue Kandidaten für den Verwaltungsrat
Doch nicht nur altbekannte Gesichter, auch neue Personen kandidieren für den Verwaltungsrat des KSC. Zum einen Ulrich Metz, 59 Jahre alt und Geschäftsführer der Firma Orbit. Der Grund für seine Kandidatur: "Die Abmeldung der U23 aus dem Spielbetrieb. Da habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, dass man als Ausbildungsverein seine zweite Mannschaft abmeldet", sagt er und erntet Applaus aus Reihen des Publikums.
Ein weiterer, neuer Kandidat ist Christian Fischer. Der 53-Jährige möchte sich ebenfalls gerne beim KSC einbringen, sagt er. Und auch ein stadtbekanntes Gesicht ist unter den Anwärtern auf einen der sieben Plätze im Verwaltungsrat: Stadtrat Thomas Hock von der FDP. "Ich bin seit Jahrzehnten Fan und Mitglied des KSC und setze mich im Gemeinderat seitdem für das neue KSC-Stadion ein", so Hock.

Der nächste, der sich vorstellt, um die Anwesenden bei der Wahl des Rates von sich zu überzeugen, ist Boris Liffers. Der 56-Jährige Sanierungsberater ist der Meinung, dass vor allem die Feststellung des Gesamtwertes des Vereins, die durch die Ausgliederung auf den Rat zukommen wird, eine zentrale Herausforderung sein wird: "Wir haben in den nächsten Jahren einiges an Hausaufgaben zu erledigen."

Der letzte Kandidat ist "Ronny", der mit vollem Namen Ralf Ronecker heißt und in der KSC-Szene bekannt ist. "Ich wurde gefragt: 'Warum machst du eigentlich nichts im Verein?'", erklärt er den Anwesenden den Grund seiner Kandidatur. "Da habe ich mir gedacht, ich probiere es einfach mal."
19.30 Uhr: Der Rat bekommt eine neue Funktion
Im Zuge der Ausgliederung der KSC-Profis wird dem Verwaltungsrat eine neue Funktion zukommen. "Wir sind dann viel näher am operativen Geschehen dran", sagt Michael Steidl, der ebenfalls erneut für eine Position im Rat kandidiert.
19.20 Uhr: Die Kandidaten für den Verwaltungsrat stellen sich vor
Nun werden die Kandidaten für den Verwaltungsrat des Vereines vorgestellt. Das Gremium ist für die rechtliche und wirtschaftliche Beratung des Präsidiums zuständig und umfasst sieben Mitglieder. Vier der Kandidaten sind heute Abend anwesend und stellen sich den Besuchern vor.

Bernd Bechtold, derzeitig Mitglied des Verwaltungsrates, wird sich nicht mehr erneut aufstellen lassen. Ebenso Martin Müller, der sich stattdessen für das Amt des Präsidenten bewirbt. Unter anderem Horst Marschall, Dieter Hegele und Hubert Raase werden für den Rat kandidieren.
Raase ist ehemaliger KSC-Präsident, dem Verein seit 40 Jahren treu und seit 14 Jahren Mitglied bei den Supporters. "Wenn der KSC mich braucht, bin ich immer da", sagt er auf dem Podium.
19.10 Uhr: Das Zelt ist rappelvoll
Marco Fuchs, Vorsitzender der Supporters, begrüßt die zahlreich erschienenen Mitglieder und Fans. Im Laufe des Abends sollen die Kandidaten des Verwaltungsrates und des Präsidiums, die am Samstag bei der Mitgliederversammlung gewählt werden können, vorgestellt werden. "Uns ist es wichtig, dass sich die Mitglieder ein ausführliches Bild der Kandidaten machen können", so Fuchs.

19 Uhr: Ob Müllers Kandidatur zulässig ist, soll noch heute entschieden werden
Ob die Kandidatur des Gegenkandidaten Martin Müller rechtmäßig ist, soll der Wahlausschuss noch heute Abend entscheiden.
Ein besonderer Fokus dürfte am heutigen Abend aber auf Wellenreuther-Herausforderer Martin Müller liegen: Der KSC äußert Bedenken gegen den Kandidaten. Der Grund: Müllers "Verquickung mit der Immobiliengesellschaft CG Gruppe, in deren erweiterter Führungsebene er sitzt", so ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der Verein hat nun die Deutsche Fußball Liga (DFL) um Hilfe gebeten und lässt die Gültigkeit der Kandidatur Müllers prüfen. Eine Entscheidung wird für den morgigen Dienstag erwartet. Laut den DFL-Statuten dürfen Verwaltungsratsmitglieder oder Mitglieder des Präsidiums sich nicht in "wirtschaftlich erheblichem Umfang" an der Vermarktung anderer Vereine beteiligen. Und genau das ist das Problem: Die CG Gruppe ist auch bei den Bundesligisten RB Leipzig und Hertha BSC engagiert.

Mitgliederversammlung zieht in Schwarzwaldhalle um
Am Samstag, 12. Oktober, sind dann die über 8.400 Mitglieder des KSC gefragt, bei der Mitgliederversammlung die Gremien neu zu wählen. Die Mitgliederversammlung sollte ursprünglich in Messe Karlsruhe durchgeführt werden, laut Pressesprecher des KSC werden nun "so viele Leute erwartet, dass wir in eine andere Halle umziehen, in die Schwarzwaldhalle!"

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