Vor kurzem erst feierte der Karlsruher SC sein 130-jähriges Jubiläum. Um diese lange Geschichte aufzuarbeiten und weiterzuführen wurde am 7. Oktober der Verein "Schatzkammer e.V." von verschiedenen Fans des KSC gegründet. Bei einem Pressegespräch am 31. Oktober stellte sich der Verein vor und präsentierte auch die Ziele. Dabei sprachen die Vorsitzenden auch über ein potentielles Vereinsmuseum, das bisher in der Karlsruher Fußballlandschaft noch fehlt.

Warum wurde der Verein Schatzkammer e.V. gegründet?
Wie 1. Vorsitzender Tom Beck erklärt, war der Wunsch von KSC-Fans und -Mitgliedern nach einem Vereinsmuseum Ideengeber für die Vereinsgründung. Dennoch sei der Verein in erster Linie als Archiv für KSC-Geschichte gegründet worden und nicht als reiner Museumsverein.

Man wolle die Geschichte des KSC lebendig machen. "Emotional betrachtet ist der KSC nicht nur unsere Heimat, sondern auch unser Schatz", so Beck wörtlich, daher auch der Name "Schatzkammer e.V.". Hauptaufgabe des neuen Vereins sei es, zeitgeschichtliche Dokumente zu sichten, aufzuarbeiten und zu bewerten, um sie dann der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Langfristiges Ziel: KSC-Vereinsmuseum
Auch wenn der Wunsch nach einem KSC-Museum die Gründungsmitglieder des neuen Vereins herumtreibt, sieht Tom Beck eine Verwirklichung noch "weit am Horizont". Mittelfristig wolle man sich als Verein aufbauen und Mitglieder und Unterstützer gewinnen, um auf lange Sicht Ausstellungen zum Thema KSC organisieren zu können.

Anfangs werde man auf zeitweise Räumlichkeiten zurückgreifen. Ob es irgendwann einen festen Raum - oder gar ein Museum - geben kann, steht noch in den Sternen. Laut KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze gebe es aktuell keine Fläche im Stadion, die für die Zwecke des Vereins verwendet werden könne. Allerdings möchte er solche Entwicklungen für die Zukunft nicht ausschließen, wenn der "Wille und die finanziellen Möglichkeiten" da sind.
Wer hat den Schatzkammer-Verein gegründet?
Der Verein Schatzkammer e.V. wurde von einer Gruppe an KSC-Fans und Vereinsmitgliedern gegründet. Viele von ihnen haben bereits archivarisch gearbeitet, so zum Beispiel der Journalist und 2. Vorsitzende Thomas Staisch, oder Gründungsmitglied Christian Scheuerpflug. Andere waren oder sind bei den "Supporters" aktiv, so wie 1. Vorsitzender Tom Beck oder Kassenwart Martin Löffler. Mit Rolf Bohrer ist auch ein Mitglied des Vereins "blau-weiß statt braun" vertreten.

Eine Sache haben sie auf jeden Fall alle gemeinsam: Sie sind große Fans des Karlsruher SC - manch einer auch schon seit 60 Jahren - und möchte die Geschichte des Vereins weiterleben lassen. Gründungsmitglied und Teil des Mitgliederrat des KSC Heiko Räther formuliert diesen Anspruch so: "Man darf nicht immer nur davon reden, dass wir ein Traditionsverein sind. Man muss die Tradition auch leben."
Welche Rolle spielt der Karlsruher SC in dem Schatzkammer-Verein?
Wie Siegmund-Schultze es erklärt, ist der Karlsruher SC Gründungsmitglied des Schatzkammer-Vereins. Damit sei der KSC nicht Teil des Vorstands und auch kein Akteur in dem neuen Verein.

Dennoch stehe der KSC hinter einem, erklärt Tom Beck. Eine gute Zusammenarbeit sei auch wichtig, da man unter anderem die Erlaubnis benötigt, auf die dem KSC gehörenden Archivalien zuzugreifen oder den Namen des Vereins verwenden zu dürfen.
Wie kann man in dem Verein mitwirken?
Primär sucht der Schatzkammer e.V. als neu gegründeter Verein erstmal Mitglieder und Unterstützer. Aber auch außerhalb davon ist man auf das Mitwirken von zahlreichen KSC-Fans angewiesen. Da am Anfang der Archivarbeit immer erst ein Dokument steht, hofft man darauf, dass viele Leute vielleicht mal bei sich selbst auf den Dachboden schauen und den ein oder anderen "Schatz" über den KSC finden.
Man müsse die Stücke dem Verein auch nicht vermachen, erklärt Christian Scheuerpflug. Es reiche aus, eine Katalogisierung zu ermöglichen. Auch Dauerleihgaben seien möglich.