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Karlsruhe: Wohin der neue Präsident Siegmund-Schultze den KSC führen möchte

Karlsruhe

Wohin der neue Präsident Siegmund-Schultze den KSC führen möchte

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    Holger Siegmund-Schultze.
    Holger Siegmund-Schultze. Foto: ps/Screenshot

    Vom Vize zum Präsidenten – welche Veränderungen kommen auf Sie zu?

    Der Stellenwechsel bringt in der Tat keine großen Veränderungen mit sich. Durch die gemeinsame Arbeit im Beirat sind mir die Inhalte bereits vertraut.

    Wie viel Zeit nimmt die Position in Anspruch?

    Aktuell ist Saisonpause, da steht nicht so viel an. Aber wir hatten in diesem Jahr auch schon turbulente Zeiten, im April und Mai, in denen sehr viel passiert ist. Ich denke, sobald die Zuschauer wieder ins Stadion dürfen und die kommende Saison anläuft, werden auch wieder mehr repräsentative Aufgaben hinzukommen.

    r. Holger Siegmund-Schultze
    r. Holger Siegmund-Schultze Foto: Tim Carmele | TMC-Fotografie

    Was sind Ihre größten Ziele mit dem KSC in den kommenden Jahren?

    Das wichtigste Ziel ist in meinen Augen, die wirtschaftliche Situation unseres Vereines zu verbessern. Denn sie schafft die Rahmenbedingungen für den Sport. Darüber hinaus hoffe ich, dass wir die Zeit der Corona-Krise mit allen Auflagen und Entwicklungen, die uns noch bevorstehen, gut überstehen.

    Es ist Transferperiode: Sind Sie zufrieden mit den bisherigen Zu- und Abgängen?

    Mich freut sehr, dass wir jungen Spielern und auch unseren eigenen Jungs aus dem Nachwuchs eine Chance geben. Beispielsweise, dass wir Dominik Kother im Kader haben. Oder, ganz aktuell, dass unsere beiden U19-Spieler Marlon Dinger und Jannis Rabold aufrücken.

    Wirkt sich die angespannte finanzielle Lage auf die Spielerkäufe und -verkäufe aus?

    Für die Spielerankäufe und -verkäufe ist ein bestimmter Etat festgelegt. Unser Ziel ist, diesen Etat einzuhalten und nicht zu überschreiten.

    Sie möchten die zweite Mannschaft des KSC wieder stärken...?

    Aktuell spielt die zweite Mannschaft in der Kreisklasse C. Ich würde mir wünschen, dass wir sie richtig als KSC-Mannschaft unterstützen – auch in finanzieller Hinsicht. Denn die Jungs machen einen fantastischen Sport.

    Neuer Präsident beim Karlsruher SC: Holger Siegmund-Schultze.
    Neuer Präsident beim Karlsruher SC: Holger Siegmund-Schultze. Foto: Christoph Schmidt/dpa

    Stimmt es, dass ab 2021 nicht mehr Klaiber Markisen Hautsponsor ist, sondern die CG-Gruppe?

    Dass die CG-Gruppe, das übergeordnete Unternehmen, unser derzeitiger Ärmelpartner und Top-Sponsor, als Hauptsponsor nachrückt, ist schon seit längerem bekannt und abzusehen.

    KSC soll wieder in der Stadtgesellschaft ankommen: Wie genau möchten Sie das erreichen? 

    Wir sind, wenn ich uns mit anderen Vereinen vergleiche, einfach ein Stück zu weit von der Stadtgesellschaft entfernt. Hier muss aus meiner Sicht vor allem die Kommunikation besser werden. Das Verhältnis zum Rathaus war lange Zeit nicht besonders gut. Die Auseinandersetzung vor Gericht war selbstverständlich nicht schön, aber das ist nun Vergangenheit,

    Fan-Kultur: Wie wollen Sie die schwarzen Schafe unter den KSC-Fans aus dem Stadion verbannen?

    Schwarze Schafe gibt es in jedem Verein. Ich denke, man muss sie bis zu einem gewissen Grad akzeptieren. Dennoch sprechen wir uns als Verein gegen jegliche Gewalt und gegen Diskriminierung aus.

    Ein Lösungsweg ist, Teile der Fangruppen stärker wieder mit uns, mit dem KSC, zu verbinden. Denn dort entstehen auch mutige und schöne Ideen, erinnern sie sich beispielsweise an den Abschied vom Wildparkstadion. Obwohl auch dort Pyrotechnik gezündet wurde, sind wir hier zu unseren Fans gestanden. Ich würde mir wünschen, dass positive Fan-Aktionen und Veranstaltungen so sehr in den Vordergrund rücken, dass sie die Gewalt verdrängen.

    Corona Krise: Sollte der Stadionbesuch wieder ermöglicht werden?

    Hier ist die Kunst, die richtige Balance zwischen zwei Polen zu finden. Zum einen müssen wir einen Beitrag dazu leisten, die Gesellschaft zu schützen. Zum anderen tragen wir mit unseren Spielen und Veranstaltungen auch ein Stück weit zur Normalität bei, und es muss den Menschen auch eine Perspektive aufgezeigt werden, wie es weiter gehen kann.

    Hintergrund

    Holger Siegmund-Schultze wurde auf der Mitgliederversammlung des KSC am 30. Juli zum Nachfolger von Ingo Wellenreuther gewählt. Er erhielt 1.823 Stimmen, das entspricht 60,5 Prozent.

    Siegmund-Schultze war zuvor als Vizepräsident für den Verein tätig. Mit  vereinsinternen Abläufen, dem Neubau des Wildparkstadions oder den aktuellen Herausforderungen in der Corona-Krise ist der frisch gebackene Präsident bereits vertraut. 

    Wellenreuther war im Mai von seinem Amt als Präsident zurückgetreten. Ein Zusammenschluss von Unternehmen, das "Bündnis KSC", hatte gefordert, die Stelle neu zu besetzen. Im Gegenzug flossen sechs Millionen Euro auf das Konto des finanziell angeschlagenen Vereins. 

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