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Karlsruhe: KSC-Informationsabend: Fans wollen Neuanfang

Karlsruhe

KSC-Informationsabend: Fans wollen Neuanfang

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    KSC-Informationsabend: Fans wollen Neuanfang
    KSC-Informationsabend: Fans wollen Neuanfang Foto: David Kaiser

    Vor allem die Öffentlichkeitsarbeit und die Außendarstellung des KSC sorgte für viel Gesprächsgrundlage. So musste KSC-Präsident Paul Metzger an diesem Abend einräumen, dass man den "Informationsauftrag des Vereins zu schlecht betrieben" habe und "zu wenig an die Öffentlichkeit gegangen" sei. Dadurch entstand bei vielen Fans laut Metzger der Eindruck, der Präsident habe nach großen Ankündigungen vor der Wahl, nach dieser keine Taten folgen lassen.

    "Ich stehe zu meinen Aussagen", betonte Metzger aus diesem Grund noch einmal. Immerhin habe man in den vergangenen Monaten in vielen harten Arbeitsstunden schon einiges erreichen können, wie Metzger zu Beginn der Veranstaltung Bilanz über sein bisheriges Wirken als Vereinsoberhaupt zog.

    So ist die Einigung mit Rechtehändler Michael Kölmel ein Rettungsanker gewesen, um im Dezember bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) positiv abzuschneiden und auch um die Lizenz für die anstehende Spielzeit zu erhalten.  Die Einigung ist für Metzger umso wertvoller, hatte der KSC vor dem Oberlandesgericht doch eine "schallende Ohrfeige" kassiert.

    Ebenfalls eine große Hürde hatte der Verein mit dem Vergleich mit Architekt Folker Fiebiger genommen. Dadurch sei der KSC erstmals seit vielen Jahren in Sachen Stadion wieder planungsfähig.

    Genau diese Planungen werden bereits seit einiger Zeit hinter verschlossenen Türen vorangetrieben, um der Stadt Karlsruhe ein möglichst vernünftiges Angebot machen zu können. Allerdings, so Metzger, seien "die Zeiten für das Thema Stadionneubau schon einmal besser" gewesen. Eine Lösung auf dem Wildparkgelände ist daher augenblicklich an wahrscheinlichsten.

    KSC mit großem Nachholbedarf in der Vermarktung

    Passend dazu schwangen KSC-Fans am Dienstagnachmittag den Farbpinsel, damit der Haupteingang zum Stadion am "Nackten Mann" in neuem Glanz erstrahlt. Auch die Errichtung eines neuen und modernen Jugendheims wird weiter forciert. Hier fehlt für den geplanten Neubau jedoch noch die Genehmigung.  Zusätzlich sollen neue Frauen-Toiletten an der Gegentribüne gebaut werden sowie der Rundbau eine neue Funktion erhalten. 

    Noch Nachholbedarf hat der KSC beim Thema Einnahmen. Zum Zeitpunkt des Lizenzantrags standen die Badener laut Metzger kurz vor der Insolvenz. Der Verein hatte keine liquiden Mittel, in der Kasse klaffte ein großes Minus. Dieses konnte nur durch den Einsatz von befreundeten Partnern aus der Wirtschaft gestopft werden (siehe auch: Finanznot beim KSC wohl größer als bekannt)

    Das Defizit kommt nach der Auffassung von Markus Kalusche, kaufmännischer Leiter der Blau-Weißen, auch daher, dass der KSC seine Möglichkeiten in der Vermarktung nicht ausschöpft. Liegen die durchschnittlichen Erlöse in der zweiten Liga bei 6-7 Millionen Euro, erzielte der KSC in der vergangenen Saison gerade einmal vier Millionen. Dieses Defizit soll in den kommenden 2-3 Jahren ausgeglichen werden.

    "Wir haben und ein Ziel gesetzt, das sehr ambitioniert ist", so Kalusche. "Daran lassen wir uns messen." Für die Spielzeit 2010/11 planen die KSC-Verantwortlichen mit einem Erlös von fünf Millionen Euro. Einen großen Teil des Geldes soll der neue Hauptsponsor beisteuern.  Diesen hofft das KSC-Präsidium in den kommenden 2-3 Wochen - also pünktlich zum Saisonstart - präsentieren zu können.

    Trentl: "Werden nicht in blinden Aktionismus verfallen" 

    Vize-Präsident Rolf Hauer ging am Dienstagabend noch einmal auf die personellen Veränderungen beim KSC ein. Neben Markus Kalusche und Edmund Becker als neuem Leiter der Nachwuchsabteilung, war besonders die Freistellung von Rolf Dohmen ein Thema. Aktuell befindet sich der KSC in einem Rechtsstreit mit seinem Ex-Manager. Dohmen fordert die Zahlung von Prämien, die laut Hauer nach einer Freistellung im Vertrag ausgeschlossen seien.

    So kurz vor dem Saisonstart durfte natürlich auch ein Blick auf die aktuelle sportliche Situation nicht fehlen. Der sportliche Leiter Arnold Trentl zog hier durchaus eine positive Bilanz. Immerhin vertrete de Verein die Strategie mit eigenen Spielern etwas aufzubauen. Die Verpflichtung eines neuen Stürmers sei angedacht, allerdings versprach Trentl den anwesenden Fans, dass man hier nicht aus blindem Aktionismus einen Spieler holen wird, der den Verein am Ende nicht weiterbringt. 

    Viele Probleme des Vereins, seien es Spielerverträge oder finanzielle Angelegenheiten, rechtfertigten die anwesenden Vereinsoberhaupte mit Fehlern in der Vergangenheit und vorher wirkenden Personen. Doch statt länger in alten Zeiten zu wühlen und die dort getroffenen Entscheidungen immer wieder schonungslos auf den Tisch zu legen, wurde ein Wunsch der Fans deutlich: Der KSC muss aufhören sich selbst zu zerfleischen und einen Neustart in ein harmonischen Miteinander versuchen.

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