Ein Krisenclub kommt in den Wildpark. Der FC Magdeburg ist auf der Suche nach einer guten Form und vor allem: nach Erfolgserlebnissen. Zuletzt gab’s eine herbe 0:2-Heimniederlage gegen den FC Schalke 04.
Auf eine starke Saison folgt der Krisenstart
Dadurch wurde die Magdeburger Krise noch schlimmer. Denn es war die vierte Niederlage des FCM in Folge und die fünfte Niederlage im sechsten Spiel in der 2. Liga. Die logische Konsequenz: Magdeburg bleibt im Tabellenkeller, belegt aktuell Platz 18 im Ranking. So könnte für den neuen Trainer Markus Fiedler (39) die Luft jetzt dünner werden.

All das, obwohl vor Saisonstart Euphorie in Magdeburg herrschte. Es gab neue Rekordwerte bei der Mitgliederzahl und bei den verkauften Dauerkarten.
Dieser schwache Saisonbeginn war nicht zu erwarten, denn in der Vorsaison durfte der dreimalige DDR-Meister sogar lange vom Aufstieg träumen, ehe ihm im Endspurt die Puste ausging. In der vergangenen Saison erreichten die Elbestädter mit Rang 5 ihre beste Zweitligaplatzierung.
Christian Titz hinterlässt große Fußstapfen
Der Kader wurde nicht massiv umgebaut, sondern blieb im Wesentlichen zusammen. Ein herber Verlust war allerdings der Abgang von Erfolgstrainer Christian Titz in Richtung Hannover.

Nachfolger wurde Zweitliga-Novize Markus Fiedler. Der konnte zwar auf ein eingespieltes Team zurückgreifen, doch es war klar, dass die Fußstapfen von Christian Titz groß sind. Neu-Trainer Fiedler soll den Klub stabilisieren und möglichst weit etablieren.
Bisher sucht der Magdeburger Coach nach seiner besten Formation. Nach dem 0:2 bei Arminia Bielefeld rotierte er mächtig, nahm gegen Schalke sechs personelle Veränderungen vor. Es half wenig. Der FCM wirkte fahrig, fand kaum zu einem geordneten Offensivspiel und fing sich zudem ein frühes Gegentor ein. Magdeburg konnte in der Folge kaum Druck auf das Schalker Tor aufbauen und rüttelte so zu keinem Zeitpunkt so richtig am S04-Sieg.
Auswärts Top, zuhause Flop
In der vergangenen Saison war das Team aus der rund 250 000 Einwohner zählenden Stadt an der Elbe auswärts: Top! Zu Hause war die Elf aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts eher ein Flop.

Im FCM-Kader hatte einer Erfahrung bei den Blau-Weißen: Xavier Amaechi. Der offensive Außenbahnspieler war einst vom Hamburger SV an den KSC ausgeliehen, konnte sich aber im Badischen nicht durchsetzen. Und auch beim FCM gelang ihm das nicht so richtig. Daher ist Amaechi nicht mehr im Magdeburger Kader. Der Außenbahnspieler spielt inzwischen für Plymouth Argyle, einem Club in Englands dritter Liga. FCM-Innenverteidiger Tobias Müller ist im Tiefenbronn im Enzkreis geboren, war bei badischen Amateurclubs aktiv, aber: nie beim KSC.
Die Bilanz zwischen den beiden Clubs ist in den neun bisher ausgetragenen Pflichtspielen absolut ausgeglichen. Drei KSC-Siege, drei Remis, drei Niederlagen. Im März 2023 gab es im Wildpark den Sensationssieg der Fächerstädter, ein überragendes 7:0.
Duell Bollwerk gegen Schießbude
Aktuell ist Rayan Ghrieb, ein Mittelfeldspieler, der treffsicherste Akteur beim FCM, mit drei Toren. Beim KSC ist Kapitän Marvin Wanitzek der beste Torschütze gegen das Team von der Elbe. Wanitzek erzielte fünf Treffer.
Wanitzek und Fabian Schleusener absolvierten im KSC-Dress die meisten Partien gegen Magdeburg, jeweils acht Einsätze.

Die KSC-Gäste sind vor allem in der letzten halben Stunde einer Partie gegentoranfällig, kassierten ab Minuten 60 schon acht Gegentreffer. Überhaupt: Der FCM musste schon 15 Gegentore hinnehmen, eine ganz schwache Bilanz. Der KSC ließ nur acht Gegentore zu.
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