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Karlsruhe -: Kommentar: KSC - wer übernimmt das Himmelfahrtskommando?

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Kommentar: KSC - wer übernimmt das Himmelfahrtskommando?

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    Der KSC reagiert auf die sportliche Misere. Archivfoto: Thomas Eisenhuth
    Der KSC reagiert auf die sportliche Misere. Archivfoto: Thomas Eisenhuth

    In der Saison 2010/11 noch als Retter gefeiert, verbuchte Scharinger nach 13 Spieltagen in der aktuellen Saison nur neun Punkte und ist damit für den schlechtesten Zweit-Liga-Start des KSC mitverantwortlich.

    Neun Punkte aus 13 Spielen sind definitiv zu wenig. Und dass ein Trainer gehen muss, weil die Mannschaft schlecht spielt, ist im knallharten Fußballgeschäft nun wirklich nichts Neues. Wenn die Mannschaft versagt, ist der Trainer schuld. So ist das im Fußball. Doch die Frage ist, ob mit einem neuen Trainer der Erfolg einkehrt oder aber die Mannschaft einfach nicht zweitligatauglich ist. Denn wenn eine Mannschaft zu schlecht spielt, steigt sie ab, auch das ist Fußball.

    21 Spiele Abstiegskampf

    Sportdirektor Oliver Kreuzer macht Scharinger keine Vorwürfe. Das sagte er zumindest auf der Pressekonferenz am Montag. Er hofft durch einen neuen Trainer vielmehr auf einen positiven Effekt in der Mannschaft. Ein solcher Effekt ist tatsächlich häufig nach einem Trainerwechsel bei krisengeschüttelten Mannschaften zu beobachten. Doch ein Effekt stellt sich oft nur kurzfristig ein, ist nicht immer von Dauer. Der KSC braucht aber langfristig eine deutliche Leistungssteigerung. Der Verein hat in dieser Saison noch mindestens 21 Spiele im Abstiegskampf zu absolvieren - eine verdammt lange Strecke.

    Doch es fehlen Leistungsträger, es fehlt an Qualität im Kader: Die Defensive weist eklatante Schwächen auf, wie erst beim 5:1-Debakel gegen Dresden zu sehen. 29 Gegentore in 13 Spielen. Die Offensive trifft in den entscheidenden Situation das Tor nicht. Kein Stürmer, der einfach mal die Dinger rein knallt. Die Folge: Zehn sieglose Liga-Auftritte hintereinander. Einer der verlässlichsten Akteure auf dem Platz war bisher Torwart Dirk Orlishausen. Doch zu allem Unglück fällt der starke Rückhalt, der häufig Schlimmeres verhindert hat, aufgrund einer Verletzung mehrere Wochen aus.

    Kein Geld, keine Punkte, kein Trainer

    Neue, leistungsstarke Spieler kann sich der KSC nicht leisten. In der vergangenen Saison hat der Verein 2,5 Millionen Euro Verlustgemacht. Große Sprünge sind nicht möglich. Die Spielergehälter sanken um 1,2 Millionen Euro auf 7,7 Millionen. 17 Zugänge hat der Verein zu verzeichnen, viele kamen ablösefrei.

    Auch im Kampf um junge Talente zieht der KSC oft den Kürzeren. Früher hat es die jungen Fußballgötter der Region fast magisch in den Wildpark gezogen. Heute trainieren sie lieber bei 1899 Hoffenheim. Hier versprechen sie sich mehr Geld und eine bessere Perspektive in einem der modernsten Trainingszentren Deutschlands.

    Der KSC hat kein Geld, keine Punkte und seit Montag auch keinen Cheftrainer mehr. Der KSC taumelt im Tabellenkeller. Wer weist ihm den Weg nach oben? Der KSC bräuchte einen, der seit langer Zeit viel Zeit hat und daher auch für wenig Geld dazu bereit ist, eine wirklich schwierige Aufgabe zu übernehmen. Der neue Übungsleiter muss Erfahrung mit einer solchen sportlichen Situation haben, in der sich der KSC aktuell befindet, so Sportdirektor Kreuzer am Montag. Sehen wir uns ein paar mögliche Alternativen an.

    "Harter Hund" oder Glamour-Faktor

    Milan Sasic hätte Zeit. Er wurde erst kürzlich beim MSV Duisburg entlassen. Er hat auch Erfahrung. So rettete Sasic den 1. FC Kaiserslautern vor dem Abstieg in die Dritte Liga. Sasic gilt in Spielerkreisen als "harter Hund", was der ein oder anderen Mannschaften in Krisensituationen schon auf die Sprünge geholfen hat.

    Peter Neururer, Feuerwehrmann in Altersteilzeit, wartet schon lange nicht mehr auf den Anruf aus Real Madrid. Er dürfte den Hörer wohl abnehmen, wenn der KSC durchklingelt. Ob er tatsächlich die beste Lösung für den KSC ist, bleibt dahingestellt.

    Petrik Sander verbinden viele immer noch mit Energie Cottbus. Seine letzte Trainerstation war allerdings TuS Koblenz. Sander ist ein erfahrener Trainer. Er ist allerdings 2010 mit Koblenz in die Dritte Liga abgestiegen. Auch Jörn Andersen ist vereinslos. Der Norweger hat bereits bewiesen, dass er es kann. Er trainierte unter anderem den FSV Mainz 05 und die Kickers Offenbach.

    Wer ist der Richtige? Stimmen Sie ab!

    Lothar Matthäus würde wenigstens mal wieder ein bisschen Glamour in den Wildpark bringen. Ob er neben Bunte, Bild und Constanze Rick, auch den Erfolg mitbringen würde, gilt als sehr zweifelhaft. "Loddar" hat als Trainer bisher nicht überzeugt. Das letzte Mal rausgeflogen ist er im September bei der bulgarischen Nationalmannschaft. Mit ihm schafft es der KSC wohl eher auf die Titelseiten des Boulevards statt auf einen Nichtabstiegsplatz.

    Das Training übernommen hat vorerst - wie in der Saison 2010/11 - Interimstrainer Markus Kauczinski. Er ist schon lange ein Wunschkandidat von KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. Doch er verfügt nicht über die notwendige DFL-Fußballlehrer-Lizenz. Diese bekommt er erst im nächsten Jahr. Vor der Saison 2012/13 wird es daher wohl keinen KSC-Cheftrainer Kauczinski geben.

    Egal wer es letztlich macht: Die Ausgangssituation ist nicht gut. Es könnte für die Vereinsführung schwer werden einen geeigneten Trainer zu finden. Denn der Job könnte zum Himmelfahrtskommando werden.

    ka-news hat sich Gedanken gemacht und einige Kandidaten zusammengefasst: Milan Sasic, Petrik Sander, Lothar Matthäus - wer wäre der richtige Mann für den KSC? Stimmen Sie ab!

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