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Neuer KSC-Vizepräsident Mario Eggimann: Was sind seine Pläne?

Karlsruhe

Neuer KSC-Vize Mario Eggimann will "verstehen, Gespräche führen und sich ein Bild machen"

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    Mario Eggimann möchte auf seine Erfahrungen als KSC-Vizepräsident nicht verzichten.
    Mario Eggimann möchte auf seine Erfahrungen als KSC-Vizepräsident nicht verzichten. Foto: Thomas Riedel

    Herr Eggimann, haben Sie mit solch einem fulminanten Ergebnis gerechnet – über 70 Prozent im ersten Wahlgang?

    Nein, ich bin definitiv davon ausgegangen, dass es einen zweiten Wahlgang geben wird.

    Warum haben so viele KSC Mitglieder Mario Eggimann gewählt?

    Da muss man die Mitglieder fragen. Ich freue mich, dass meine Ausführungen guten Anklang gefunden haben. Ich werde mich bestmöglich dafür einsetzen, das alles so umzusetzen.

    Sind Ihre Frau und die Kinder Lilou und Levy froh?

    Bevor ich entschieden habe, mich für das Amt beim KSC zu bewerben, habe ich mit allen drei darüber gesprochen. Es war mir wichtig, dass es für sie OK ist. Denn es bedeutet, dass ich noch mehr unterwegs bin. Alle drei freuen sich total darüber, dass es geklappt hat. Der vergangene Montag war ein toller Tag.

    Neuer KSC-Vizepräsident gesucht: Das sind die Kandidaten!
    Neuer KSC-Vizepräsident gesucht: Das sind die Kandidaten! Foto: Thomas Riedel

    Unsere Tochter Lilou hatte um 10 Uhr die kleine Motorradfahrprüfung, da waren wir beide ganz schön aufgeregt. Sie hat am Morgen bestanden, das haben wir ein wenig gefeiert. Dann wurde ich am Abend gewählt - es war echt schön.

    Ist Ihr Sohn Levy KSC Fan?

    Ja, er ist viel mit mir im Stadion.

    Was wird Ihre erste Aufgabe sein, die Sie angehen?

    Reingehen, verstehen, viele Gespräche führen und mir so ein Bild machen.

    Neuer KSC-Vizepräsident gesucht: Das sind die Kandidaten!
    Neuer KSC-Vizepräsident gesucht: Das sind die Kandidaten! Foto: Thomas Riedel

    Sie werden im sportlichen Bereich Einfluss nehmen. Haben Sie da zum Beispiel die 1. Liga als Ziel im Visier?

    Ich will und muss erst einmal verstehen, was gemacht wird. Ich muss verstehen, wie die einzelnen Personen denken, wie sie arbeiten. Daraus bilde ich mir meine Meinung. Ich erzähle nicht, wie man es zu machen hat. Ich will es verstehen und helfen, dass wir gute Entscheidungen treffen. Meine Aufgabe ist, Entscheidungen zu bewerten.

    Aber Sie werden als Vize-Präsident auf Entscheidungen Einfluss nehmen, nicht nur diese bewerten.

    lm Beirat haben wir die Verantwortung dafür, dennoch ist es mir wichtig: Jeder bei uns beim KSC ist in seinem speziellen Fach besser als ich. Er wird uns die bestmögliche Lösung präsentieren – und die werden wir dann mittragen.

    Sie sind in der Wirtschaft gut vernetzt: Können Sie durch Ihre Kontakte neue Sponsoren für den KSC gewinnen?

    Das ist definitiv möglich. Aber es muss für den Verein Sinn machen und für das Unternehmen einen Mehrwert geben. Wenn wir das schaffen, ist es eine klasse Sache, aber das ist nicht mein Hauptfokus.

    Der aktuelle Kader muss noch erweitert werden. Nehmen Sie Einfluss? Oder heißt es auch hier für Sie: Abwarten?

    Ich bin seit ein paar Tagen gewählt, werde mir auch da ein Bild machen, intern Gespräche führen. Ich gehe davon aus, dass allen Verantwortlichen klar war und ist, dass ein neuer Kader zusammengestellt wird. Wenn ich sehe, dass etwas besser gemacht werden kann, werde ich mich einbringen.

    Luftbild (aus einem Flugzeug aufgenommen) des BBBank Wildpark. Es ist die Spielstätte des Zweitligisten Karlsruher SC.
    Luftbild (aus einem Flugzeug aufgenommen) des BBBank Wildpark. Es ist die Spielstätte des Zweitligisten Karlsruher SC. Foto: Uli Deck/dpa

    Wird es im Präsidium eine Arbeitsteilung mit Zuordnung geben? Werden Sie für den Profisport zuständig sein?

    Es ist vereinbart, dass wir schnell zusammenkommen, da werden wir sicher Absprachen treffen. Es ist klar, dass der sportliche Bereich der sein wird, wo ich hauptsächlich versuche, die Ideen und Entscheidungen zu begleiten. Ich werde meine Stärke, die in der Kommunikation liegt, einbringen. In diesem Zusammenhang ist es mir wichtig, dass ich ein paar Tage im Trainingslager sein werde, alles genauer kennenlerne.

    Sie nennen die Kommunikation. Ist es ein Vorteil, dass Sie sowohl Christian Eichner wie Sportchef Basti Freis und auch Torwarttrainer Markus Miller aus gemeinsamer Zeit als KSC Profi kennen?

    Es ist sicherlich ein Vertrauensverhältnis da. Aber man muss aufpassen, dass man nicht, durch zu viel Nähe, Dinge übersieht. Für meinen Einstieg ist es ein Vorteil, aber man darf die Gefahr, etwas zu übersehen, nicht unterschätzen. Dessen bin ich mir bewusst.

    Werden Sie die Vertragsverhandlungen mit Christian Eichner von Vereinsseite aus forcieren?

    Ich kenne die Details nicht. Nicht die Positionen des Vereins und nicht die von Chris. Ich kann keine Bewertung abgeben. Es ist gut, dass Christian sich entschlossen hat, zu bleiben. Das ist gut für den Verein, gut für die Stabilität. Alles, was für die Zukunft passieren sollte, dazu kann ich aktuell noch keine Aussage abgeben.

    Was hat sich seit dem KSC Aufstiegsjahr mit Kapitän Eggimann zu heute geändert?

    Alles, was hinter den Kulissen passiert, wurde grösser, schneller und technologischer. Ich habe in diese Richtung einige Projekte begleitet. Spielanalyse, Scouting, Athletik – das ist alles auf einem anderen Niveau als damals. Mit GPS zu arbeiten, Daten zu nutzen – das gab es damals nicht.

    Mario Eggimann
    Mario Eggimann Foto: Thomas Riedel

    Dazu noch etwas: Es wird die 50-plus-1-Regel diskutiert. Andere Länder hätten dadurch mehr Geld für den Profifußball als Deutschland. Hier in Deutschland sind die Vereine gezwungen innovativ zu sein, Wert zu erkennen. Gute Arbeit kann einen Teil des fehlenden Geldes ausgleichen. Aber es gibt hier viele kluge Köpfe, die technologisch top arbeiten, die sich Gedanken machen, um nicht abgehängt zu werden.

    Diese klugen Köpfe sind top unterwegs. Noch etwas: Die Spieler wurden noch gläserner, die Privatsphäre wurde kleiner, da müssen wir helfen, müssen Spieler schützen - auch wenn am Ende jeder Einzelne verantwortlich ist.

    Abschlussfrage: Haben sich nach Ihrer Wahl Kollegen von damals gemeldet?

    Ich habe unzählige WhatsApp erhalten. Es hat gedauert, bis ich alle angeschaut habe. Es waren einige Kollegen.

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