Gespräche finden schon jetzt statt. Der Sportchef setzt Prioritäten. "Es ist wie ein Puzzle, passt ein Teil, dann kommt das nächste dran", sagt der Ex-KSC-Profi.
Zuerst wird eruiert, wie sich die beiden zentralen Führungsspieler Jerome Gondorf und Lars Stindl ihre Zukunft vorstellen. Danach wird ein "in sich stimmiges Bild" für den Kader erarbeitet.
Gondorf und Stindl sollen bleiben
Jerome Gondorf und Lars Stindl sollen gehalten werden. Ob beide, die für Stabilität im Team stehen und auch neben dem Feld vorangehen, weitermachen? Spannend! Paul Nebel (21) und Igor Matanovic (20) sind Leihspieler.
Über deren Zukunft entscheiden primär ihre Clubs Mainz beziehungsweise Frankfurt. Dass beide im Wildpark bleiben, ist eher unwahrscheinlich. Das Problem bei Leihspielern: Spielen sie richtig gut - sind sie so gut wie sicher nach der Leihe weg, meist zurück zu ihren Clubs.

Keeper Kai Eisele (28) ist im Ranking der Torhüter aktuell die Nummer drei. Da der KSC eine U 23 an den Start bringt, geht die Tendenz dahin, junge, talentierte Torhüter zu verpflichten oder aus der eigenen Jugend nach oben zu ziehen, die dann über Spielpraxis in der U23 an das Profiteam heranzuführen.

Daniel O’Shaughnessy (29) war vom Pech verfolgt. Der finnische Abwehrspieler musste an beiden Hüften operiert werden. Ob er unter diesen Bedingungen den Belastungen des Profifußballs standhält? Ob er mit dieser Verletzungshistorie einen neuen Kontrakt angeboten bekommt? Auch vor dem Hintergrund, dass beim KSC vier Innenverteidiger unter Vertrag stehen?
Philip Heise musste David Herold den Vortritt lassen
Bei Vertragsende 2024 ist Philip Heise 33 Jahre alt. Sein Fitnesszustand ist absolut top. Seine Leistungen - meist auch. Hin und wieder fehlt die Konzentration in der Defensivarbeit. Daher musste er kurzzeitig auf die Bank, musste David Herold den Vortritt lassen.

Diese Situation nahm er professionell hin. Akzeptierte es, blieb ruhig, vielleicht auch, weil sein Vertrag beim KSC ausläuft. Aber am wichtigsten: Als er zurückkehrte lieferte er gute Auftritte ab. Bei den 17 Begegnungen in der Hinrunde stand er 13-mal in der Startelf. Ein Treffer gelang ihm nicht, drei Tore bereitete er vor.
KSC besitzt Kaufoption bei David Herold
David Herold (20) hat beim KSC einen Leihvertrag. Allerdings haben sich die Badener bei Herold, der beim FC Bayern München unter Vertrag steht, eine Kaufoption gesichert. Herolds Bilanz bisher: Elf Einsätze, vier davon in der Startelf. Insgesamt stand der Bayer 399 Minuten auf dem Spielfeld.

Herold hat auf keinen Fall enttäuscht, zeigte gute Ansätze, hat aber noch Luft nach oben. Ob der KSC die Kaufoption zieht, hängt wohl auch davon ab, ob die Karlsruher weiterhin mit Heise planen. Marco Thiede ist ein Top-Teamplayer Marco Thiede, meist als rechter Verteidiger eingesetzt, ist der "Mister Zuverlässig."
Der gebürtige Augsburger ist immer engagiert, ist ein Vorbild an Einsatz, Teamgeist und Professionalität - ein Top-Teamplayer, der auch durch seine Vielseitigkeit wertvoll ist. Aktuell hat er die Rolle als Backup von Sebastian Jung. 177 Einsatzminuten sind nicht all zu viel. Er stand in allen Begegnungen der Saison im KSC-Kader, schaffte es allerdings noch nicht in die erste Elf.
Bleibt Sebastian Jung längerfristig beim KSC?
Ist Sebastian Jung fit – dann ist er einer der Topspieler der Liga als rechter Außenverteidiger. Diese Spielrunde brachten ihn Verletzungen nicht aus dem Rhythmus. Kommende Saison wird Jung 34 Jahre alt. Auch dann wird wohl gelten: Ist "Sebi" fit - ist er top. Der Familienvater, der insgesamt 1281 Minuten mitwirkte, dürfte wohl einen weiteren Jahresvertrag offeriert bekommen.

Daniel Brosinski plagten immer wieder Verletzungen, meist muskuläre Probleme. Der 35-Jährige kann als rechter Außenverteidiger oder auch im Mittelfeld agieren. Brosinski brachte es auf 219 Minuten und drei Startelfeinsätze.
Der Karlsruher stand in keiner Begegnung von An- bis zum Abpfiff auf dem Spielfeld. Ob Brosinski einen neuen Vertrag bekommt? Eines wird wohl nicht passieren. Dass Brosinski, Thiede und Jung allesamt einen neuen Kontrakt erhalten. Dann würden zwar drei erfahrene Rechtsverteidiger unter Vertrag stehen – aber auch drei Akteure die jenseits der 30-Jahre-Grenze sind und die Verantwortlichen wollen den Kader verjüngen.
Hüftoperation setzte Rossmann außer Gefecht
In der Jugend spielte Tim Rossmann meist Linksaußen. Bei den Profis durfte er auch als zentraler Angreifer ran. Bis eine Hüftoperation den 20-Jährigen außer Gefecht setzte. Bleibt abzuwarten, ob der talentierte Rossmann diese Tortur wegstecken kann, ob er zur ungemein hohen Schnelligkeit zurückfindet. Der Schwabe kam bei den Badenern 115 Minuten zum Einsatz, stand einmal in der Startelf.