Bei der 0:2-Heimklatsche gegen Kiel musste Fabian Schleusener beim Anpfiff auf der Auswechselbank Platz nehmen. In Magdeburg gehörte der KSC-Angreifer wieder der Startformation an. Vom Anpfiff an war Schleusener aktiv, attackierte, wollte den Gegner stören und selbst in Ballbesitz kommen. Man sah: "Schleuse" wollte alles tun, um mit dem Team erfolgreich zu sein. Nach 54 Sekunden der erste Ballkontakt.
Schleusener gelingt Treffer der Marke "Tor des Jahres"
Kurz danach spielte Paul Nebel einen guten Pass auf Schleusener, der war auf der Hut, konnte gefährlich abschließen, aber Magdeburgs Keeper konnte per Fußabwehr klären. Das absolute Highlight in Minute 11. Da kam der geniale Moment des Fabian Schleusener. Der Stürmer war hellwach, erlief einen ungenauen Magdeburger Pass kurz nach der Mittellinie und ballerte die Kugel direkt mit rechts ins Tor des Gastgebers. 1:0 für den KSC. Es war Saisontreffer Nummer vier von "Schleuse". Ein Treffer Marke: Tor des Jahres!!! Vom Mittelkreis, von über 40 Metern ins Tornetz - ein Treffer für jeden Jahresrückblick. Keeper Dominik Reimann konnte nur konsterniert zuschauen.

In der Vorbereitung der Partie hatte das KSC-Trainerteam explizit darauf hingewiesen, dass Magdeburgs Torhüter Reimann oft weit vor dem eigenen Gehäuse steht, um am Pass-Spiel teilzunehmen. Das, so bekannte Schleusener, habe er "im Hinterkopf gehabt. Ich wusste, dass Magdeburgs Torwart hoch steht. Beim Tor dachte ich: 'Versuch’s einfach mal!' Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat."

Zum Spiel meinte er: "Es war uns bewusst, dass wir viel gegen den Ball machen mussten. Enge Abstände, die Reihen mussten eng zusammenstehen, um Kompaktheit auf den Platz zu bekommen. Es war uns klar, dass wir viel aushalten mussten, weil Magdeburg eine extrem spielstarke Mannschaft ist." All das habe man gut umgesetzt. Er bekannte aber auch, dass man mehr Möglichkeiten herausspielen wollte. Nach 42 Minuten war der gebürtige Badener wieder einmal am Gegenspieler vorbei. Der packte prompt die Sense aus und holte den 31-Jährigen von den Beinen. Foul! Der Freistoß brachte nichts ein.

Schleusener: "Wir dürfen nach Rückschlägen nicht den Kopf in den Sand stecken"
In Minute 76 wollte Schleusener den Ball kurz sichern, um ihn dann schnell weiter zu spielen, um Zeit zu gewinnen. Aber: Die Teamkollegen waren nicht da, er blieb auf sich gestellt, der Ball ging schnell verloren. Minute 86 - die Partie war für die Stürmer vorbei, müde durfte er auf der Auswechselbank Platz nehmen. Da ärgerte er sich über das frühe Gegentor in der zweiten Halbzeit. "Das hat uns nicht in die Karten gespielt. Denn je länger wir die Führung gehalten hätten, desto mehr Räume hätte uns Magdeburg anbieten müssen. Das war ärgerlich. Unterm Strich ist es ein gerechtes Unentschieden."
Die Schleusener-Bilanz: Ein Tor erzielt, bei zwei Torschüssen. Beeindruckend und enorm wichtig für den KSC-Spielaufbau: 26 Sprints lieferte Schleusener ab, bei den so wichtigen Tiefenläufen kam er auf ein Topspeed von 32,3 km/h. Bei seinen 26 Ballkontakten und 18 gespielten Pässen erreichte er eine Passquote von 50 Prozent. In der Länderspielpause wird es wichtig, "dass wir konsequent weiterarbeiten. Wir dürfen auch nach Rückschlägen den Kopf nicht in den Sand stecken. Die gibt es immer wieder. Wir kennen das, kommen da gestärkt raus. In der Pause können wir den Kopf etwas freibekommen."